Druckartikel: Würzburg: Explosion zerstörte 15 Fenster in der Altstadt - Junger Mann verurteilt

Würzburg: Explosion zerstörte 15 Fenster in der Altstadt - Junger Mann verurteilt


Autor: Redaktion, Agentur dpa

Würzburg, Freitag, 07. März 2025

Eine Explosion hat am Neujahrsmorgen 2023 in der Würzburger Altstadt mehrere Fenster beschädigt. Zwei Jahre später wurde ein junger Mann verurteilt.
Abgebrannte Böller liegen nach der Silvesternacht auf der Straße: Eine Würzburger hat der Polizei am Neujahrsmorgen, Sonntag, 1. Januar 2023, gegen 4 Uhr "eine Art Explosion" auf der Straße gemeldet. Die heftige Druckwelle beschädigte mehrere Gebäude.


Update vom 07.03.2025: Kugelbombe explodiert - Angeklagter soll Schaden begleichen

Nach die Sprengung einer Kugelbombe zum Jahreswechsel vor zwei Jahren in Würzburg ist ein junger Mann zu Schadenswiedergutmachung verurteilt worden. Die Druckwelle war damals so immens, dass 55 Fensterscheiben umliegender Häuser in der Innenstadt und einer Kirche barsten. Zudem wurde eine Haustür beschädigt. Insgesamt seien Reparaturen für mindestens 11.233 Euro nötig gewesen.

Das Amtsgericht Gemünden am Main verurteilte den bereits länger erkrankten 21-Jährigen zu monatlichen Zahlungen von 250 Euro, um den Schaden wiedergutzumachen. Zudem sollte der Angeklagte eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit anstreben, so das Jugendschöffengericht. 

Experten des Landeskriminalamtes hatten ermittelt, dass damals eine Kugelbombe gezündet worden war, die eine deutliche höhere Sprengkraft aufweist als handelsübliche Silvesterböller. Die Anklage lautete unter anderem auf vorsätzliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und Sachbeschädigung. Dazu hatte sich der Angeklagte nicht geäußert. 

Zudem hatte die Staatsanwaltschaft dem 21-Jährigen unerlaubten Umgang mit explosionsgefährlichen Stoffen durch Betreiben eines nicht genehmigten Lagers vorgeworfen: Bei der Durchsuchung seines Elternhauses am 16. Januar 2024 waren nicht gekennzeichnete Böller gefunden worden - knapp 180 Stück. Diesen Vorwurf hatte der Verdächtige eingeräumt.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den Heranwachsenden, der zur Tatzeit am 1. Januar 2023 19 Jahre alt war, eine einjährige Jugendstrafe verlangt - ausgesetzt zur Bewährung. Zudem sollte der junge Mann Arbeitsstunden leisten, deren Anzahl der Jurist in das Ermessen des Gerichtes stellte. Bei dem Verdächtigen gebe es Reifedefizite und weiterhin schädliche Neigungen, argumentierte der Anklagevertreter. 

Die Verteidigung hatte bezügliche der gewaltigen Detonation auf Freispruch plädiert. Aus ihrer Sicht ist nicht erwiesen, dass der Angeklagte die Kugelbombe gezündet hat, wie das Gericht mitteilte. Wegen des Sprengstofflagers hatte der Verteidiger die Anordnung einer Geldauflage oder Arbeitsauflage nach dem Jugendgerichtsgesetz angeregt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Update vom 04.01.2023: BLKA unterstützt die Ermittler im Fall der pyrotechnischen Explosion

Die Ermittlung zur Explosion einer pyrotechnischen Kugelbombe am Neujahrsmorgen hat mittlerweile die Kripo Würzburg übernommen und wird dabei vom Bayerischen Landeskriminalamt unterstützt, wie die Polizei Unterfranken mitteilt. Zur Aufklärung der Tat sucht die Polizei weiterhin nach Zeugen, die gegen 4 Uhr Personen am Peterplatz beim Zünden von Pyrotechnik beobachtet haben.  

Wie bereits berichtet, hatte eine Anwohnerin am Peterplatz der Polizei gegen 4 Uhr eine Art Explosion auf der Straße mitgeteilt, durch die zwei Fenster in ihrer Wohnung beschädigt worden sind. Die ersten Ermittlungen durch die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ergaben, dass möglicherweise eine Kugelbombe, wie sie für professionelles Feuerwerk verwendet wird, bei der Explosion eine große Druckwelle ausgelöst hatte. Mehrere Fenster eines Wohnhauses am Peterplatz und der benachbarten Kirche Peter und Paul seien durch die derartig große Wucht beschädigt worden.

Die Ermittlungen, die zwischenzeitlich die Kripo Würzburg mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamtes übernommen hat, deuten darauf hin, dass möglicherweise zwei pyrotechnische Gegenstände nahezu zeitgleich zündeten. Mittlerweile haben sich mehrere Geschädigte gemeldet und Beschädigungen an insgesamt 15 Fenstern mitgeteilt. Der Sachschaden wird dem Sachstand nach im unteren fünfstelligen Bereich liegen. 

Zur Aufklärung der Tat sucht die Polizei weiterhin dringend nach Zeugen, die gegen 4.15 Uhr verdächtige Beobachtungen am Peterplatz gemacht haben. Von besonderer Bedeutung sind Hinweise zu Personen, die mit ungewöhnlicher Pyrotechnik hantierten. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 0931/457-1732 entgegen. 

Original-Meldung vom 02.01.2023

Die Polizei Unterfranken bittet um Hinweise von Zeugen zu einem Vorfall, der am frühen Sonntag (1. Januar 2023) zu Schäden an mehreren Gebäuden in der Altstadt geführt hat. Laut Bericht sei möglicherweise die Explosion einer pyrotechnischen Kugelbombe am Neujahrsmorgen verantwortlich. 

Eine Anwohnerin am Peterplatz hatte der Polizei gegen 4.00 Uhr "eine Art Explosion" auf der Straße mitgeteilt, durch die zwei Fenster in ihrer Wohnung beschädigt worden sind.

Anwohnerin meldet "Art Explosion" in Würzburg: Druckwelle sorgt für erhebliche Schäden

Die ersten Ermittlungen durch die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ergaben, dass die Schäden möglicherweise von Kugelbombe, wie sie für professionelles Feuerwerk verwendet wird, verursacht wurden. Bei der Explosion könnte eine derart große Druckwelle ausgelöst worden sein, dass mehrere Fenster eines Wohnhauses am Peterplatz und der benachbarten Kirche Peter und Paul zerstört worden sind.

Der Sachschaden wird dem Ermittlungsstand nach im unteren fünfstelligen Bereich liegen. 

Zur Aufklärung der Tat sucht die Polizei auch nach Zeugen und nimmt Hinweise unter 0931 457-1732 entgegen. 

Mehr zum Thema: