Auch im Hofgarten der Residenz Würzburg blüht ein Magnolienbaum.
Julia Gebhardt/inFranken.de
Blühender Magnolienbaum im Hofgarten der Würzburger Residenz II
Redaktion/ Julia Gebhardt
Kirschbäume im Hofgarten der Würzburger Residenz
Redaktion/ Julia Gebhardt
Skulptur auf Brunnen vor der Würzburger Residenz
Redaktion/ Julia Gebhardt
Würzburger Residenz (im Bild der Hofgarten)
Vor über 300 Jahren wurde der Grundstein der Würzburger Residenz (im Bild der Hofgarten) gelegt. Foto: FrankenTourismus
Residenz Würzburg Treppenhaus Innenaufnahme
Balthasar Neumann schuf hier das weltberühmte stützenfreie gewölbte Treppenhaus. Der eigens aus Venedig engagierte Giovanni Battista Tiepolo gestaltete das Gewölbe mit dem vermutlich größten ...
Blickfang/Adobe Stock (402188562)
Residenz Würzburg Kaisersaal Innen
Die Würzburger Residenz (im Bilder der Kaisersaal) wurde 1981 als außergewöhnliches barockes Gesamtkunstwerk in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen.
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Residenz Würzburg Innen Galerie
In der Residenz kannst du insgesamt über 40 Räume mit Möbeln, Teppichen, Gemälden und anderen Kunstschätzen des 18. Jahrhunderts besichtigen.
Ein lohnendes Ausflugsziel ist die fränkische Sehenswürdigkeit Würzburger Residenz: Die berühmten Deckenfresken musst du einmal gesehen haben. Doch im Barockschloss gibt es noch mehr Beeindruckendes zu entdecken.
Die einstige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe ist eines der beeindruckendsten Barockschlösser Europas. Kunstliebhaber besuchen hier ein Hauptwerk des süddeutschen Barock. Alle anderen genießen einfach die prachtvolle, üppige Ausstattung mit tollen Deckenfresken, Gemälden, Teppichen und Möbeln. Und zum Abschluss lohnt ein Spaziergang im Hofgarten hinter der Residenz und ein Besuch im Biergarten nebenan.
Warum sich ein Ausflug in die Würzburger Residenz lohnt
Die Würzburger Residenz wurde 1981 als außergewöhnliches barockes Gesamtkunstwerk in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Anders als die Münchner Residenz, die über lange Zeit und verschiedene Epochen hinweg entstand, wurde die Residenz in Würzburg in knapp einer Generation erbaut. Darum gilt sie heute als das einheitlichste Barockschloss überhaupt. Künstler und Kunsthandwerker aus ganz Europa statteten die Residenz aus.
Du kannst insgesamt über 40 Räume mit Möbeln, Teppichen, Gemälden und anderen Kunstschätzen des 18. Jahrhunderts besichtigen. Dein Rundgang beginnt im Erdgeschoss mit dem Vestibül und Gartensaal, dann geht es nach oben. Balthasar Neumannschuf hier das heute weltberühmtestützenfreie gewölbte Treppenhaus. Dieses freitragende Gewölbe, eine architektonische Meisterleistung, überstand 1945 sogar einen schrecklichen Bombenangriff. Der eigens aus Venedig engagierte Giovanni Battista Tiepolo gestaltete das Gewölbe mit dem vermutlich größten Deckenfresko, das je gemalt wurde.
Weiter geht es zum weißen Saal des Stuckateurs Antonio Bossiund zum Kaisersaal. Hier siehst du weitere Deckenfresken Tiepolos. Von dort gelangst du in die nördlichen und südlichen Kaiserzimmer. Besonders schön ist hier das erst 1987 wieder vollständig rekonstruierte Spiegelkabinett – erkunde die kunstvollen, detailreichen Hinterglasmalereien mit vielen exotischen Szenen. In den Räumen 23 bis 29 zeigt die Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen eine Auswahl der Werke venezianischer Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Du siehst neben Werken der beiden Tiepolos (Vater und Sohn) Tizian, Tintoretto, Veronese und mehr.
Höhepunkt der Sehenswürdigkeit: Deckenfresken von Tiepolo
Einmalig und besonders sehenswert sind in der Würzburger Residenz die Deckenfresken Giovanni Battista Tiepolos im Kaisersaal und im Treppenhaus. Tiepolo malte das Gewölbe über dem Treppenhaus mit einem 18 × 30 Meter großen Fresko aus.
Das 1752/53 entstandene weltweit bekannte Deckenfresko im Treppenhaus zeigt Europa in Gestalt des Würzburger Hofs. Der Fürstbischof und Auftraggeber Carl Philipp von Greiffenclau schwebt in einem Medaillon über Europa. Allegorische Frauenfiguren stellen Afrika, Asien und Amerika dar. Über den vier Erdteilen schwebt im Zentrum Apoll mit weiteren antiken Göttern. Auch der Architekt Balthasar Neumann, der Stuckateur Bossi und der Maler selbst, sind übrigens im Deckenfresko zu sehen.
Es lohnt sich, hier länger zu bleiben. Nicht nur für Kunstexperten gibt es viel zu entdecken. Leg den Kopf in den Nacken und tauche ein in die fantasievolle Welt der damaligen Zeit. Amerika, die auf einem riesigen Krokodil reitet, Afrika auf einem Dromedar, Asien auf dem Elefant, viele interessante Details, zahlreiche Tiere und Vögel. Der Übergang vom Deckenbild zur Wand ist raffiniert gestaltet und du erkennst oft nicht gleich, ob hier mit Licht und Schatten trickreich gemalt wurde, oder tatsächlich etwas Dreidimensionales aus dem Bild ragt.
Außerdem sehenswert: Hofkirche, Frankoniabrunnen und Hofgarten
Im Anschluss an den Besuch der Residenzräume wartet noch ein weiterer Höhepunkt auf dich: Die Hofkirche, die du über einen eigenen Eingang von außen betreten kannst. Die kleine Kirche überrascht mit ihrer üppigen Dekoration. Die zwei Seitenaltargemälde "Engelsturz" und "Himmelfahrt Mariae" sind auch von Giovanni Battista Tiepolo.
Auf dem Platz direkt vor der Residenz steht der Frankoniabrunnen. 1894 ließ die Stadt Würzburg ihn zu Ehren des 1821 in der Residenz geborenen Prinzregenten Luitpold erbauen. Zu Füßen der Franconia, Sinnbild für Franken, siehst du drei berühmte Künstler Frankens: den mittelalterlichen Dichter Walther von der Vogelweide, den Maler und Baumeister Matthias Grünewald und den Bildschnitzer Tilman Riemenschneider.
Abschließend mach doch noch einen Spaziergang durch den wunderbaren Hofgarten der Würzburger Residenz. Im Zentrum des Gartens laden Bänke um ein Wasserbassin, umringt mit kegelförmigen Eiben, zum Sitzen ein. Spaziere durch die Blumenrabatten und Laubengänge und betrachte die Obstbäume, Hecken, Spaliere und Skulpturen.
Die Geschichte der Würzburger Residenz
Die Würzburger Fürstbischöfe residierten seit Mitte des 13. Jahrhunderts im Schloss auf dem Marienberg. Im 18. Jahrhundert, in dem Herrscher Macht und Reichtum auch durch die Größe ihres Wohnsitzes anzeigten, genügte das nicht mehr. Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (reg. 1719–1724) ließ den damals noch unbekannten Hofarchitekten Balthasar Neumann seine neue Residenz planen. 1720 begannen die Bauarbeiten. 1744 war der Rohbau fertig, bis 1780 dauerte die Innenausstattung. Die Baukosten betrugen insgesamt ungefähr 1,5 Millionen Gulden. Zum Vergleich: ein Tagelöhner verdiente damals einen Gulden pro Woche.
Bis zur Säkularisation diente die Residenz als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe. Nach der Eingliederung Würzburgs ins Königreich Bayern wurde sie Nebensitz der Wittelsbacher. Und ab 1921 konnte die Öffentlichkeit das prachtvolle Gebäude besichtigen.
Am 16. März 1945, brannte die Residenz bei einem Luftangriff, der 90 Prozent der Altstadt Würzburgs zerstörte, fast völlig aus. Nur der Mittelbau mit Vestibül, Gartensaal, der Weiße Saal, das Treppenhaus und der Kaisersaal überstanden den Brand weitgehend. Ein großer Teil der Ausstattung der anderen Räume war vorher ausgelagert worden und blieb erhalten. So konnte die Residenz wiederaufgebaut und rekonstruiert werden. In einem eigenen Gedenk- und Dokumentationsraum erfährst du mehr darüber.
Anfahrt: Vom Würzburger Hauptbahnhof gehst du etwa 20 Minuten zur Residenz. ÖPNV: Bus Nr. 9 bis Haltestelle "Residenz", Busse 6, 16, 12, 14, 20, 28 bis Haltestelle "Mainfranken Theater". Auto: Direkt vor der Residenz gibt es kostenpflichtige Parkplätze.
Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9.00 bis 18.00 Uhr (Kassenschluss 17.15 Uhr), November bis März täglich 10.00 bis 16.30 Uhr (Kassenschluss 16 Uhr). Geschlossen am 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember. Der Hofgarten ist täglich bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet (längstens bis 20.00 Uhr).
Tickets bekommst du nur vor Ort an der Kasse
Preise 2025: 10,00 Euro regulär, 9,00 Euro ermäßigt. Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 18, sowie Schüler von allgemeinbildenden Schulen, beruflichen Schulen, Förderschulen und Schulen für Kranke.
Der Eintritt in die Hofkirche und den Hofgarten ist für alle frei.
Führungen: April bis Oktober etwa alle 20 Minuten, November bis März zu jeder vollen und halben Stunde. Besondere Themen- und Familienführungen findest du hier.
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