In der Kreisliga Würzburg traten am Wochenende zwei Mannschaften zum Nachbarschaftsduell an. Wenige Minuten nach Anpfiff kam es zu einem denkbar ungewöhnlichen Zwischenfall - aufgrund dessen die Führung der Gäste aberkannt wurde.
Im Landkreis Würzburg stieg am vergangenen Sonntag (3. September 2023) das Derby zwischen der SG Randersacker und dem benachbarten FC Eibelstadt. Bereits nach wenigen Minuten gerieten die Gastgeber dabei ins Hintertreffen, als der Ball nach einem Eibelstädter Angriff in ihrem Tor landete.
Doch bevor der geschlagene Torwart überhaupt hinter sich greifen konnte, forderten einige Spieler vehement die Zurücknahme des Treffers - aus einem kuriosen Grund.
Landkreis Würzburg: Führung in Fußballspiel wird wegen Hund zurückgenommen
Marco Göbet, seines Zeichens Kreisspielleiter für den Landkreis Würzburg, hat sich den Vorfall vom Schiedsrichter schildern lassen: "Beim Stand von 0:0 schlug Eibelstadt gerade einen langen Ball auf die rechte Außenbahn, als der Unparteiische in den Augenwinkeln etwas auf den Platz rennen sieht. Daraufhin reduzierten einige Spieler ihr Tempo und die Gäste schossen den Ball zum 1:0 ins Tor", berichtet Göbet auf Anfrage von inFranken.de.
Daraufhin hätten mehrere Spieler der SG Randersacker darauf aufmerksam gemacht, dass ein unangeleinter Hund kurz vor dem Treffer über das Spielfeld gelaufen sei. Da Teile der gastgebenden Mannschaften angaben, dass sie wegen einer erwarteten Unterbrechung stehen geblieben seien, habe der Schiedsrichter den Treffer anschließend zurückgenommen.
"Zu diesem Zeitpunkt saß der etwa kniehohe Hund bereits wieder angeleint bei seinem Besitzer. Von den Gästen gab es während und nach dem Spiel nur minimale Proteste gegen die Entscheidung", so der Würzburger Kreisspielleiter. Einige Tage zuvor kam es bei einem anderen Frankenderby zur Zündung eines ganzen Arsenals an Pyrotechnik, die Aktion führte fast zum Spielabbruch.
Tierischer "Platzsturm" verhindert Führungstreffer - "Erlebt man nicht jeden Sonntag"
Der kuriose "Platzsturm" des Vierbeiners überrascht selbst den erfahrenen Fußballfunktionär Göbet: "Ich bin seit Mitte der Neunziger im Fußball aktiv, seit 2006 Trainer im Juniorenbereich, und kann wirklich sagen, so eine Geschichte erlebt man nicht jeden Sonntag". Zwar komme es hin und wieder zu Spielunterbrechungen durch Enten, Gänse oder andere Tier, doch nie habe man ihretwegen ein Tor zurücknehmen müssen.
Gegen Ende des Gesprächs fällt Göbet dann aber doch eine vergleichbare Anekdote ein: "Nur einmal habe ich etwas Ähnliches erlebt. In meiner Jugendzeit wurde ein vielversprechender Angriff meiner Mannschaft von einem Berner Sennenhund kaputt gemacht, das ist allerdings schon mindestens 20 Jahre her."