Die Feuerwehr Kleinrinderfeld ist fassungslos: Sie hat nach einem Drohbrief ihre beiden Führungskräfte verloren. Die Polizei geht von einem Zusammenhang zwischen dem Schreiben und einem anderen Vorfall aus.
Ein Vorfall im Raum Würzburg liefert inzwischen auch außerhalb der Region ordentlich Gesprächsstoff. Nach einem Drohbrief haben die beiden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Kleinrinderfeld ihr Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, wie inFranken.de in dieser Woche berichtete. "Das sind Ehrenamtliche, die ihre Freizeit für die Allgemeinheit opfern, die müssen sich nicht auch noch so beschimpfen lassen", zeigt eine Leserin auf Facebook unter dem geposteten Artikel Verständnis für den Schritt.
Das Schriftstück war laut Angaben der Feuerwehr am privaten Fahrzeug ihres bisherigen Kommandanten Heiko Hombach vorgefunden worden. Darin seien der Leiter und sein Stellvertreter Benedikt Tschall "als unerwünschte Führungskräfte bezeichnet" worden. Die zwei Feuerwehrfunktionäre traten daraufhin zurück. Das Schreiben sei in der Nacht zum 20. Dezember 2023 an Hombachs Auto angebracht worden, teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion Würzburg-Land inFranken.de am vergangenen Mittwoch mit.
Feuerwehr Kleinrinderfeld fassungslos: Gesichter von Kommandant und seiner Frau auf Banner beschmiert
Bei der Jahreshauptversammlung der Kleinrinderfelder Feuerwehr vor sechs Jahren waren Hombach seinerzeit zum ersten Kommandanten und Tschall zum zweiten Kommandanten gewählt worden. Angaben zum konkreten Inhalt des Drohschreibens wollte die Polizei gegenüber inFranken.de nicht machen. "Es war aber keine Drohung gegen das Leben", erklärte der Sprecher der Polizei Würzburg-Land am Freitag (5. Januar 2024) im erneuten Gespräch mit inFranken.de.
Der an seinem Auto hinterlassene Brief war indessen nicht die erste Aktion, die sich gegen den bisherigen Leiter der Freiwilligen Feuerwehr richtete. Erst Anfang Dezember war ein Werbebannerzur Mitgliedergewinnung für die örtliche Feuerwehr Opfer von Vandalismus geworden. Laut einem Social-Media-Beitrag mussten die Kleinrinderfelder Einsatzkräfte demnach "voller Entsetzen" feststellen, dass der erst wenige Tage zuvor aufgestellte Banner in der Nacht zum 2. Dezember beschmiert wurde.
"Es ist erschreckend, dass der Vandalismus im Ort offensichtlich jetzt auch gegen die Feuerwehr geht", heißt es in dem entsprechenden Facebook-Post. "Zudem sind die beiden abgebildeten Gesichter zwei Kameraden unserer Wehr." Abgebildet war neben Heiko Hombach auch dessen Frau Hannah. Das Paar wollte im Zuge einer Kampagne des Landesfeuerwehrverbands Bayern die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass der Feuerwehrdienst zum überwiegenden Teil ehrenamtlich geleistet wird.
Zwei Vorfälle innerhalb kurzer Zeit: Polizei vermutet Zusammenhang - Zeugen gesucht
Feuerwehrkommandant Hombach wollte sich gegenüber inFranken.de bislang nicht zu den jüngsten Geschehnissen um seine Person äußern.
Die Beschädigung des Aufstellbanners und der Drohbrief an den Kommandanten stehen aber womöglich miteinander in Verbindung. "Wir vermuten da einen Zusammenhang", sagte der Polizeisprecher. Zu beiden Vorkommnissen laufen demzufolge entsprechende Ermittlungen. Wer Hinweise zu den zwei Vorfällen geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0931/4570 an die Polizeiinspektion Würzburg-Land zu wenden.
Das traditionelle Drei-Königs-Schwimmen in Würzburg fällt unterdessen buchstäblich ins Wasser. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft sagte die für den 6. Januar geplante Veranstaltung ab. WeitereNachrichten aus Würzburg und Umgebunggibt es in unserem Lokalressort.