Fische drohen zu sterben: Der Main wird immer wärmer - Regierung von Unterfranken ruft Warnung aus

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Der Main wurde zuletzt immer wärmer. Zudem sanken Sauerstoffgehalt und Pegel.
Der Main wurde zuletzt immer wärmer. Zudem sanken Sauerstoffgehalt und Pegel.
pixabay.com/IndiraFoto (Symbolbild)

Die anhaltenden hohen Temperaturen haben negative Auswirkungen auf den Main. Die Regierung von Unterfranken hat deshalb eine Warnung ausgesprochen.

Bereits vor drei Wochen teilte das hessische Regierungspräsidium in Darmstadt mit, dass durch das anhaltend warme Wetter die Gefahr besteht, dass die Temperatur im Main auf kritische 25 Grad ansteigt. Durch die hohe Wassertemperatur sei die Sauerstoffaufnahmemöglichkeit des Mains deutlich reduziert, hieß es.

Nun rief auch die Regierung von Unterfranken eine Warnung aus. In den vergangenen Tagen wurden an der Messstation Erlabrunn Wassertemperaturen von 26 Grad gemessen. Am Montag (25. Juli 2022) wurde deshalb auf Grundlage des "Alarmplan Main" die Warnstufe "Warnung" für den Meldebereich 1 von der Landesgrenze nach Hessen bei Kahl bis Würzburg ausgesprochen.

Wasserqualität des Mains hat sich durch die Hitze deutlich verschlechtert

Die Gewässerökologie leidet spürbar unter den heißen Temperaturen. Die anhaltende Trockenheit und Hitze sorgte für eine Verschlechterung der Wasserqualität des Mains. Deshalb sei in den kommenden Tagen alles zu unterlassen, was zu zusätzlichen Belastungen im Main führen könnte, heißt es.

Das gilt laut Mitteilung beispielsweise für Schlammräumungen und Baggerungen im Main und in seinen Nebengewässern, soweit sie nicht zwingend zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Leichtigkeit des Verkehrs auf der Bundeswasserstraße notwendig sind. Auch Außerbetriebnahmen von Kläranlagen für Revisionsarbeiten sind nicht zulässig. Wie der BR berichtet, sei das Baden im Main hingegen nicht verboten.

Voraussichtlich wird es in den kommenden Tagen weiterhin sehr warm bleiben, wodurch der Main nicht merklich kühler werden wird. Der Sauerstoffgehalt an der Messstation in Kahl am Main war am Montagmorgen (25. Juli 2022) unter 5mg/l gesunken, hat sich aber bis zum Abend wieder erholt, wie die Regierung von Unterfranken mitteilt. "Unter drei Milligramm Sauerstoff pro Liter wird es für Fische kritisch, die bei niedrigem Sauerstoffgehalt geschädigt werden können oder sterben", berichtet der BR.

Wasserpegel sind niedrig

"Der Abfluss des Mains an der Messstation Trunstadt ist sehr niedrig und zeigt eine weiter fallende Tendenz", heißt es weiter. Wie der BR berichtet, ist der Pegel in Trunstadt unter anderem für die Genehmigung zur Wasserentnahme aus dem Main ausschlaggebend. Wenn der Pegel dort unter die Marke von 1,5 Metern fällt, dürfen Winzerinnen und Winzer aus Unterfranken kein Wasser mehr zum Bewässern der Weinreben aus dem Main pumpen. Im Moment seien Wehr- oder Turbinenbelüftungen aber noch nicht notwendig, wie die Regierung von Unterfranken weiter mitteilt.

Darüber hinaus gibt die Donau-Main-Überleitung aktuell nur noch eine Wassermenge von 11 Kubikmetern pro Sekunde ins Maingebiet ab. "Da aus der Donau aufgrund der dortigen Niedrigwassersituation kein Wasser mehr entnommen werden kann, stammt diese Wassermenge fast ausschließlich aus dem Brombachsee."

Für den Meldebereich 2 von Würzburg Richtung Bamberg (Flusskilometer 252, 3 bis 384,2) gilt weiterhin eine behördeninterne Vorwarnstufe.