Bei den 7 verzeichneten Schulwegunfällen im Jahr 2023 erlitten die jeweiligen Geschädigten "glücklicherweise keine schwereren Verletzungen", heißt es in der Polizeibilanz. Die Unfallszenarien zusammen mit Lehrkräften der Schulen "proaktiv moderiert" und teilweise in erneuten Verkehrsunterrichten in den Klassen der betroffenen Kinder aufgearbeitet.
Erneuter Anstieg bei Unfällen mit Senioren
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren stagniere nahezu gleichbleibend bei 202 Fällen, berichtet die Polizei. Bei den an Verkehrsunfällen beteiligten Senioren im Alter ab 65 Jahren sei hingegen - wie in den Vorjahren - ein erneuter Anstieg von 228 in 2022 auf 245 Verkehrsunfälle in 2023 festzustellen, wobei in 168 Fällen die Senioren als Unfallverursacher aufgeführt werden. 63 Senioren wurden hierbei verletzt.
Auch die verstärkte Nutzung von Pedelec und Fahrrädern führe seit Jahren "wenig verwunderlich" zu einem tendenziellen Anstieg bei den Radfahrunfällen. Bei 105 Verkehrsunfällen bedeutet dies eine Steigerung um knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Zusammenhang bieten die Polizeiinspektionen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht spezielle Pedelec-Trainings für Senioren an, wo neben theoretischer Vermittlung des sicheren Umgangs mit dem E-Bike auch praxisbezogene Fahrübungen in einem abgesperrten Bereich erprobt werden können.
Bei 57 Unfällen waren Motorradfahrer beteiligt, wovon mit 50 Zweiradfahrern erfreulicherweise gut 7 Prozent weniger verletzt wurden als in 2022. Zudem ereigneten sich 2023 etwa 10Prozent weniger Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern, so die Polizei.
Mehr Unfallfluchten und wenig Unfälle durch Alkohol und Drogen
Ein mit den Gesamtunfallzahlen korrelierender Anstieg ist auch im Bereich der Fahrerfluchten zu verzeichnen. Bei 431 Unfallfluchten konnte in 163 Fällen (19 mehr als im Vorjahr) der jeweilige Verursacher, nicht zuletzt aufgrund vieler Mitteilungen und Hinweise aus der Bevölkerung, ermittelt werden.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss befindet sich mit 31 Fällen im Durchschnitt der letzten Jahre. In der Gesamtschau der Unfallursachen nimmt diese Unfallgruppe einen sehr geringen Anteil ein.
Hauptunfallursachen seien vielmehr ungenügender Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie Vorfahrtsverstöße, aber auch Ablenkung und teilweise nicht angepasste Geschwindigkeit. Aber selbst ohne individuelles Fehlverhalten kann es immer wieder zu Verkehrsunfällen kommen. So verzeichnet die Statistik insgesamt 1520 Wildunfälle, 92 weniger als im Vorjahr.
Über 1000 Einsatzstunden für die Geschwindigkeitsüberwachung
Zur Bekämpfung der Geschwindigkeitsunfälle wurden im vergangenen Jahr im Landkreis bei Geschwindigkeitsüberwachungen mit dem Handlasermessgerät 1095 Einsatzstunden geleistet. 307 Verkehrsteilnehmer mussten ein Verwarnungsgeld entrichten, 712 erhielten einen Bußgeldbescheid inklusive Punkte in Flensburg.
Zusätzlich überwachte die Verkehrspolizei Ansbach mit technischem Gerät (Lichtschranke, Radargerät) Unfallhäufungsstellen und Gefahrenpunkte im Landkreis. Auch seitens der kommunalen Verkehrsüberwachung der Städte Weißenburg, Gunzenhausen und Treuchtlingen wurden Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Insgesamt wurden 120 Blutentnahmen (wegen Alkohol) beziehungsweise Atemalkoholtests veranlasst. Bezüglich Fahrten unter Drogeneinfluss mussten sich 57 Kraftfahrzeugführer verantworten. 183 Kraftfahrer mussten ein Verwarnungsgeld wegen eines Verstoßes gegen die Gurtanlegepflicht entrichten. 636 Bußgeldbescheide ergingen gegen Fahrzeugführer wegen verbotener Benutzung des Mobiltelefons.
"Kontrollgruppe Cartuning" zeigt Wirkung
Die Problematik der unzulässigen Lärmbelästigung durch sogenannte Tuner und Poser habe laut Polizei Weißenburg in den vergangenen Jahren zu erhöhtem Beschwerdeaufkommen geführt. Diesem "Phänomen" habe man durch gezielte Kontrollaktionen, unter anderem zusammen mit der eigens darauf spezialisierten "Kontrollgruppe Cartuning" des Polizeipräsidiums Mittelfranken erfolgreich begegnet werden.
64 Verstöße wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis an nicht ordnungsgemäß ausgerüsteten Fahrzeugen und 16 Bußgeldverfahren wegen der Verursachung unzulässigen Lärms unter Verwendung eines Kraftfahrzeugs waren in diesem Deliktsfeld landkreisweit zu verzeichnen. "Auch weiterhin werden relevante Verstöße in diesem Bereich konsequent verfolgt und geahndet", schließt die Polizei ihre Jahresstatistik.