"Sehr aufregend": Maskenbildnerin aus Franken gibt Einblick in Netflix-Hitserie

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Annalena Rohnke aus dem Kreis Rhön-Grabfeld hat als Teil einer großen Crew zum Erfolg der ersten Staffel der Netflix-Serie "Die Kaiserin" über das Leben von Kaiserin Sissi beigetragen. So erlebte sie die Dreharbeiten.

Nach ihrer Veröffentlichung 2022 hielt sich die erste Staffel der Netflix-Serie "Die Kaiserin" fünf Wochen lang an der Spitze der Netflix-Charts und erreichte Top-Platzierungen in 88 Ländern. 2023 erhielt sie zudem den International Emmy als beste Dramaserie des Jahres. Am 22. November 2024 soll die zweite Staffel über Kaiserin Sisi und ihr Leben am Hof im 19. Jahrhundert erscheinen. Die Maskenbildnerin und Stylistin Annalena Rohnke aus Heustreu im Landkreis Rhön-Grabfeld war 2021 hautnah bei den Dreharbeiten der ersten Staffel dabei.

Seit 15 Jahren arbeite sie bereits in dem Beruf, wie sie im Gespräch mit inFranken.de berichtet. "Ich habe zuerst drei Jahre Friseurin gelernt und bin dann ans Coburger Landestheater für eine Ausbildung zur Maskenbildnerin gegangen." Als Maskenbildnerinnen und Maskenbildner für die zahlreichen Komparsinnen und Komparsen bei "Die Kaiserin" gesucht wurden, die historische Frisuren erstellen können, habe sie gerade am Würzburger Theater gearbeitet. Netflix-Kunden müssen sich unterdessen auf erhöhte Beiträge einstellen

Fränkin gestaltete Frisuren bei "Die Kaiserin" - weitere Sisi-Anstellung im selben Jahr

Über eine Kollegin sei sie Teil des Teams für die Zusatzmaske geworden. Tageweise habe sie so in Bamberg und Pommersfelden gearbeitet, denn hier fanden unter anderem die Dreharbeiten statt. Bamberg hat bereits für zahlreiche Genres als Filmkulisse gedient. In dem etwa zehnköpfigen Team habe sich Rohnke täglich um die Frisuren von fünf bis zehn Komparsen gekümmert. "Ich habe mit den echten Haaren und Teilperücken gearbeitet, bei denen das echte Haar drüber gelegt wird, damit man den Ansatz nicht sieht", führt sie aus. Bei Männern habe sie zum Beispiel darauf achten müssen, dass sie ordentlich rasiert sind.

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"Es waren edle und einfache Figuren dabei. Auf dem Bamberger Domplatz spielt beispielsweise die Szene, als das Paar nach der Hochzeit aus der Kirche kommt. Da waren überwiegend das arme Volk, Soldaten und ein paar Menschen aus der gehobenen Gesellschaft dabei", erklärt sie. Rohnke erinnert sich daneben an eine Partyszene im Pommersfelder Schloss Weissenstein, im Film die Hauptresidenz des Kaiserpaars Elisabeth und Franz. Hier habe überwiegend die Oberschicht mitgespielt. "Mir sind neben den Komparsen aber auch die richtigen Schauspieler begegnet, weil man sich zum Beispiel beim Catering über den Weg läuft", führt sie fort.

Die Tatsache, dass der Film letztlich einen Emmy gewann, findet die Maskenbildnerin "krass, da mir nicht bewusst war, wohin sich alles entwickeln könnte", resümiert sie. "Jeder, der mitgemacht hat, hat von der Produktion eine Dankeskarte bekommen. So eine Wertschätzung zu erleben, war echt schön. Und es ist auch sehr aufregend, wenn man im Abspann steht." Zwei bis drei Monate später wirkte sie auch noch für die Komparsen-Frisuren bei dem Spielfilm "Sisi und ich" in Bad Kissingen mit. Hier begleitet die ungarische Hofdame Irma Sztáray Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn über Jahre auf ihren Reisen durch Europa. Einen Wunsch für die Zukunft nennt Annalena Rohnke zum Schluss lachend: "Ich bin ein Weihnachtsfan und würde deshalb gerne mal einen Weihnachtsfilm machen." Weitere Nachrichten aus Rhön-Grabfeld findest du in unserem Lokalressort.

Vorschaubild: © Julia Milberger