Ende Mai schließt der unterfränkische Autozulieferer Preh sein umfangreiches Stellenabbauprogramm ab. Insgesamt wurden am Hauptsitz 420 Arbeitsplätze eingestampft.
Die fränkischen Autozulieferer befinden sich in einer tiefen Krise. Gründe dafür sind die Umstellung auf Elektromobilität, hohe Kosten und eine schwächelnde Nachfrage. Stellenabbau, Werksschließungen und Unsicherheiten prägen die Branche. Die Coburger Firma Brose beispielsweise erwartet angesichts des zurückliegenden Geschäftsjahres einen Verlust von rund 100 Millionen Euro.
Auch die Firma Preh mit Hauptsitz im unterfränkischen Bad Neustadt an der Saale (Landkreis Rhön-Grabfeld) hat mit diversen Herausforderungen zu kämpfen. Im Mai 2025 schließt das Unternehmen die im Vorjahr geplanten Stellenstreichungen ab, wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt. Diese Maßnahme wurde im Juni 2024 angekündigt und sorgte damals für Unruhen.
Stellenabbau bei Preh endet mit 50 betriebsbedingten Kündigungen - insgesamt 420 Jobs gestrichen
Das Unternehmen hatte 2024 einen Umsatzverlust von 9 Prozent im Gegensatz zum Vorjahr verzeichnet. "Um die Ertragssituation zu stabilisieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern", wurde im Sommer letzten Jahres ein "umfangreiches Restrukturierungsprogramm" in die Wege geleitet, so Preh. Dieses Programm umfasste unter anderem den Abbau von 420 Stellen am Hauptsitz in Bad Neustadt.
Der Stellenabbau wurde außerdem mit der schwierigen Marktlage in der Automobilindustrie, insbesondere im Bereich Elektromobilität, und hohen Kosten in Deutschland begründet. Ein Großteil des Arbeitsplatzabbaus habe 2024 bereits durch ein Freiwilligenprogramm erreicht werden können, bei dem 300 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hätten. "Zudem wurden 70 Stellen über natürliche Fluktuation und Vorruhestandsregelungen abgebaut", hält der Zulieferer fest.
Nun hat die Firma angekündigt, das Vorhaben im Mai 2025 endgültig abzuschließen: "Mit betriebsbedingten Kündigungen von circa 50 Mitarbeitern im laufenden Monat endet das Abbauprogramm".
Preh-CEO zeigt sich trotz Herausforderungen optimistisch
Für das aktuelle Geschäftsjahr sieht der Preh-CEO Charlie Cai noch immer einige Herausforderungen. Allerdings zeichne sich dennoch eine gute Perspektive für das Unternehmen ab. "Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass wir im letzten Jahr neue Aufträge im Wert von weit über 2 Milliarden Euro gewinnen konnten", wird der Geschäftsführer in der Meldung zitiert. Dies sichere mittelfristiges Wachstum unter der Voraussetzung, dass sich die Automobilbranche langsam wieder stabilisiere.
Auch der fränkische Automobilzulieferer Leoni hatte zuletzt mit Herausforderungen zu kämpfen. Um Kosten einzusparen, will das Unternehmen bis 2026 rund 4500 Arbeitsplätze abbauen.