Kreative Projekte aus Nürnberg und darüber hinaus wurden beim "Mosaik-Jugendpreis - Mit Vielfalt gegen Rassismus" 2025 ausgezeichnet. Die Preisträger setzen ein Zeichen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des „Mosaik-Jugendpreises – Mit Vielfalt gegen Rassismus“ 2025 stehen fest: Mit „We rock it“ von Sorush Mawlahi und dem Verein „we integrate e. V.“ sowie „Black Culture Garden“ von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD – Nürnberg) e. V. stammen zwei der insgesamt vier geehrten Projekte aus Nürnberg. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.
Im Gedenken an die bayerischen Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verleihen Nürnberg und München die mit insgesamt 9000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Preisverleihung am Montag, 17. März 2025, um 17 Uhr in der Kulturwerkstatt. „Von den insgesamt 14 Bewerbungen um den diesjährigen Preis kamen fünf aus Nürnberg, zwei davon dürfen sich nun über einen Preis freuen: Das Projekt „We rock it“ von Sorush Mawlahi und dem Verein „we integrate e. V. sowie der „Black Culture Garden“ von Shana Filmore und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e. V. (ISD – Nürnberg)“, berichtet Martina Mittenhuber, Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg.
Erster Preis mit einem Preisgeld von 3000 Euro
„Selbstverteidigungsprojekt“ (München): Das Preisgeld von 3000 Euro geht an das Selbstverteidigungsprojekt von Asif Abdullah Haidary in München. Der Selbstverteidigungskurs vermittelt den Teilnehmenden nicht nur physische Selbstverteidigungstechniken, sondern unterstützt sie auch dabei, ein gestärktes Selbstbewusstsein zu entwickeln, damit sie im Ernstfall angemessen reagieren und Zivilcourage zeigen können. Den Teilnehmenden werden Werkzeuge an die Hand gegeben, mit denen sie sich selbst und andere in schwierigen Situationen schützen können.
Das Angebot richtet sich an Jugendliche und Erwachsene, unabhängig von ihrer Herkunft. Es werden insbesondere jene angesprochen, die aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, ihres Geschlechts, sozialen Status, Einkommens oder Aufenthaltstitels im Alltag Diskriminierung, Ausgrenzung oder Gewalt erfahren. Es wurden bereits Dutzende Workshops in Schulen, Vereinen und Verbänden durchgeführt. Die Kurse finden in den Räumen des Bellevue di Monaco statt und sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden. Mit diesem Projekt werden Menschen gegen Anfeindungen geschützt und es wird ein klares Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung gesetzt.
Zweiter Preis mit einem Preisgeld von 2000 Euro
„Black Culture Garden“ (Nürnberg): Das Preisgeld von 2000 Euro geht an das Projekt „Black Culture Garden“ von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD – Nürnberg) e. V. Der Verein hat von Mai bis September 2024 die Eventreihe „Black Culture Garden“ im Biergarten des ZBau in Nürnberg organisiert. Diese Reihe bot eine Plattform für kreative Entfaltung und gemeinschaftliches Miteinander. In den Mal- und Bastelworkshops, die von Kunstschaffenden begleitet wurden, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken und in Gesellschaft Neues zu lernen. Dabei standen Austausch und das kreative Schaffen im Vordergrund. Auch kostenlose Tanzworkshops wurden angeboten, die Menschen verschiedener Hintergründe und Altersgruppen zusammenbrachten. Diese Workshops förderten den Spaß an der Bewegung und den Austausch. Begleitet wurden die Veranstaltungen von DJ-Sets, die eine bunte Mischung aus afrikanischen und afroamerikanischen Musikgenres wie Hiphop, Amapiano und Afrobeats boten und eine lebendige Atmosphäre schufen, in der gemeinsam gefeiert und getanzt wurde. Darüber hinaus ist auch die Vermittlung von Wissen über Schwarze Musik, Kunst und Geschichte Ziel des Black Culture Garden. Neben dem kulturellen Angebot, das geschaffen wurde, sollte auch der Aufbau einer starken, unterstützenden Gemeinschaft gefördert werden. Die positive Resonanz bestärkt den Verein darin, die Eventreihe weiterzuführen und zu einem festen Bestandteil der Nürnberger Kulturszene zu machen.
Dritter Preis mit einem Preisgeld von 1000 Euro
„What they see“ (München): Das Preisgeld von 1000 Euro geht an das Filmprojekt „What they see“ von Jasmin Tran aus München. Der Kurzfilm thematisiert Codeswitching – ein Phänomen, bei dem Menschen reflexartig oder subtil die Art und Weise ändern, wie sie sich ausdrücken (etwa Sprache, Verhalten, Aussehen etc.). Um ein Teil der Gesellschaft zu sein und sich zugehörig zu fühlen, begegnen People of Color (PoC) immer wieder diesem Phänomen. Dies geschieht nicht immer freiwillig, sondern aus dem Druck heraus, sich zugehörig zu fühlen, die gleichen Chancen und Möglichkeiten zu bekommen. PoC, die teilweise gefühlt gleichzeitig in zwei oder drei verschiedenen Welten existieren und ständig eine leicht veränderte Version ihrer selbst präsentieren müssen, stehen dadurch unter enormem Druck, was mit diesem Kurzfilm zum Ausdruck gebracht wird. Weitere Informationen zum Jugendpreis online unter https://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/mosaik_jugendpreis.html.