Mann bei Treffen in fränkischem Wald ins Gesicht geschossen - was steckt hinter der Tat?

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Schüsse im Erlanger Wald – Polizei ermittelt wegen versuchten Tötungsdelikts
Ein 43-jähriger Mann wurde im Erlanger Stadtteil Bruck bei einem Treffen in einem Waldstück ins Gesicht geschossen, was zu einem Großeinsatz der Polizei am 09. November 2025 führte. (Symbolbild)
Schusswaffe, Pistole, Schütze
Sergey Kamshylin / Adobe Stock (Symbolbild)

Bei der Polizei meldet sich an ein Mann und gibt an, in einem Erlanger Waldstück ins Gesicht geschossen worden zu sein. Tatsächlich hat er eine Schussverletzung im Gesicht. Was steckt dahinter?

Update vom 11.11.2025: Zweiter Verdächtiger nach mutmaßlicher Schussabgabe in Erlangen festgenommen

Nach einem Schuss auf einen Mann in einem Waldstück bei Erlangen hat die Polizei einen zweiten Tatverdächtigen festgenommen. Der 43-Jährige sei in der Nacht auf Dienstag (10./11. November 2025) von Spezialkräften in seiner Wohnung in Nürnberg festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Ein erster Verdächtiger war bereits kurze Zeit nach der Tat am Abend des 9. November festgenommen worden. Seitdem sitzt er wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts in Untersuchungshaft. 

Ein ebenfalls 43 Jahre alter Mann hatte am Sonntag über den Polizeinotruf angegeben, in einem Waldstück im Erlanger Stadtteil Bruck angeschossen worden zu sein. Er habe eine Schussverletzung im Gesicht gehabt und laut Polizeiangaben erzählt, dass bei einem Treffen mit zwei anderen Männern in dem Wald nordöstlich vom Eggenreuther Weg auf ihn geschossen worden sei. 

Der Verletzte wurde anschließend operiert und befindet sich weiterhin in einem Krankenhaus. Lebensgefahr bestehe nicht mehr, hieß es. Eine Vernehmung war deshalb zunächst nicht möglich. Die Hintergründe und das Motiv der Tat sind weiterhin unklar. Von der Tatwaffe fehlt jede Spur. ami/mit dpa

Ursprungsmeldung vom 10.11.2025: Mann (43) bei Treffen in Wald in Erlangen angeschossen

Am Sonntagabend (09.11.2025) sorgte ein Vorfall mit einem angeschossenen Mann für einen Polizeieinsatz im Erlanger Stadtteil Bruck, was zur Verhaftung eines Verdächtigen führte. Die Kriminalpolizei Erlangen ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts, heißt es in einer Meldung des Polizeipräsidiums Mittelfranken.

Ein 43-jähriger Mann meldete gegen 17.45 Uhr über den Polizeinotruf, dass auf ihn geschossen worden sei. Bei ihrer Ankunft im Eggenreuther Weg fanden die Einsatzkräfte der Polizei den Verletzten mit einer Schusswunde im Gesicht vor. Laut seinen ersten Angaben wurde im Verlauf eines Treffens mit zwei anderen Männern in einem Waldstück nordöstlich des Eggenreuther Wegs auf ihn geschossen.

Der sofort alarmierte Rettungsdienst brachte den Mann ins Krankenhaus, wo er noch in der Nacht operiert und seitdem intensivmedizinisch betreut wird. Ärzte schätzen, dass für den 43-Jährigen keine Lebensgefahr mehr besteht. Erste Fahndungsmaßnahmen rund um den Eggenreuther Weg und das angrenzende Waldstück führten zunächst nicht zur Ergreifung eines Tatverdächtigen. Allerdings konnte im Zuge der ersten Ermittlungen einer der beiden beschriebenen Männer identifiziert und verhaftet werden. Der Verdächtige ist ein 22-Jähriger.

Mann ins Gesicht geschossen - Ermittler vermuten versuchtes Tötungsdelikt 

Basierend auf aktuellen Erkenntnissen, gehen die Ermittler von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Das Fachkommissariat der Kriminalpolizei Erlangen begann noch am Abend mit den Untersuchungen. Neben der Suche nach dem zweiten, noch unbekannten Tatverdächtigen, konzentrieren sich die Beamten auch auf die Aufklärung der Tatmotive.

Die Staatsanwaltschaft stellte gegen den 22-Jährigen einen Haftantrag. Er soll im Laufe des Tages (10.11.2025) einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Zudem werden die Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen in der Umgebung des Tatorts heute fortgesetzt. Polizeikräfte befragen Anwohner im Bereich des Eggenreuther Wegs und setzen dort Suchhunde ein.

Personen, die im Zusammenhang mit der "Schussabgabe im Waldstück Brucker Lache" oder in der Nähe des Eggenreuther Wegs verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0911 2112-3333 bei der Polizei zu melden. Ihre Aussagen könnten für die Ermittlungen von großer Bedeutung sein.