Delphin-Zuwachs im Tiergarten Nürnberg: Am Montag, 5. Mai 2014, sind Dolly und Donna aus dem Zoo Duisburg in die Nürnberger Delfinlagune umgezogen. Bisher haben die Besucher des Tiergartens Nürnberg die beiden Tiere noch nicht gesehen.
Innerhalb von nur sechs Wochen kamen Dolly, geboren am 4. August 2007, und Donna, geboren am 17. September 2007, zur Welt. Die beiden wuchsen in einer sozial gefestigten Delfingruppe auf, die nach der
Geburt dreier weiterer Tiere im Jahr 2011 insgesamt neun Delfine umfasste. Die Zoobesucher konnten seither ein reges Familienleben im Mehrbeckensystem in Duisburg beobachten.
In Zusammenarbeit mit dem Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Große Tümmler zogen die Tiere nun in die Delfinlagune des Tiergartens der Stadt Nürnberg um. Mit Dolly und Donna leben dort nun zehn Delfine. Das teilte der Tiergarten am Dienstag mit.
Das EEP-Zuchtmanagement verfolge das Ziel, eine genetisch gesunde Delfinpopulation in Menschenobhut fortzuführen und die Zucht in Duisburg nicht einzuschränken.
Deshalb haben sich die Verantwortlichen der beiden wissenschaftlich geleiteten Zoos von Nürnberg und Duisburg sowie des EEP auf einen Umzug der Delfinweibchen nach Nürnberg geeinigt, heißt es in der Erklärung.
Der Transport erfolgte in Spezialcontainern unter ständiger tiermedizinischer und tierpflegerischer Aufsicht, teilte der Tiergarten mit. Zuvor waren bereits Nürnberger Tierpfleger im Zoo Duisburg, um die beiden Tiere kennenzulernen und sie zusammen mit Pflegern aus Duisburg auf ihrer Reise zu begleiten. Die Duisburger Pfleger bleiben noch einige Zeit in Nürnberg, um bei der erfolgreichen Eingewöhnung der Delfine mitzuhelfen. Dolly und Donna werden schrittweise in die Nürnberger Delfingruppe eingewöhnt und sind derzeit noch nicht für Besucher zu sehen.
Es ist unverantwortlich, diese hochentwickelten Tiere in Gefangenschaft zu halten, weil ihnen selbst die elementarsten Grundbedürfnisse vorenthalten werden: In freier Wildbahn leben Delfine in Gruppen von bis zu 100 Tieren zusammen, erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h und können bis zu 500 Meter tief tauchen.
Auch die Nahrung in Gefangenschaft, nämlich toter Fisch, ist für Delfine nicht "natürlich", denn in freier Wildbahn fressen Delfine nur lebende Fische, tote meiden sie. Delfine sind akustische Tiere; ihre Kommunikation und Orientierung im Raum erfolgt zum grossen Teil akustisch. Der akustische Ortungssinn ist in Gefangenschaft praktisch nutzlos und verkümmert.
Das hat mit artgerechter Tierhaltung nichts zu tun und dient nur dem Anlocken zahlender Besucher. Es hat aber ein Umdenken eingesetzt. So schrieb ZEIT online am 4. Februar dieses Jahres:
"Der Urlaubsveranstalter TUI Deutschland wird keine Reisen mehr zu Delfinarien und Orca-Shows anbieten."
Siehe hier: http://www.zeit.de/reisen/2014-02/tui-delfin-orca-shows-reiseveranstalter