U-Bahn in Nürnberg: Von der Planung bis zum Baubeginn
Der Nürnberger Diplom-Ingenieur Oscar Freytag präsentierte 1925 seine Pläne für eine U-Bahn, die unter der Fürther Straße bis zum Hauptbahnhof als Schnellverbindung dienen sollte. Für die Strecke von 4,7 Kilometern kalkulierte Freytag damals eine Fahrtzeit von 11 Minuten. Beim maximal möglichen Zweiminutentakt je Richtung und vier Wagen pro U-Bahn mit 400 möglichen Fahrgästen bestand die Möglichkeit, 12.000 Fahrgäste in einer Stunde zu befördern.
Um die Pläne in die Tat umzusetzen, war neben einem Tunnel auch der Bau von fünf unterirdischen Haltestellen nötig. Hieran scheiterte das Unterfangen am Ende - der technische Aufwand war zu hoch und es fehlte Geld.
Es dauerte 40 Jahre, bis der Nürnberger Stadtrat 1965 den Bau einer U-Bahn absegnete. Am 20. März 1967 startete die Bauphase an der Bauernfeindstraße, die durch den sogenannten Rammschlag vom damaligen Nürnberger Oberbürgermeister Andreas Urschlechter und vom Bundesverkehrsminister Georg Leber eingeleitet wurde.
Die erste Strecke hatte eine Länge von 3,7 Kilometern mit sieben Bahnhöfen. Außerdem gab es am Bahnhof Bauernfeindstraße den Anschluss an die Straßenbahn-Linie 1, die über das Stadtzentrum bis nach Fürth fuhr.
Die erste Fahrt und der weitere Streckenausbau
Am 1. März 1972 war es soweit: Die Strecke Langwasser-Süd - Bauernfeindstraße wurde um zehn Uhr morgens in Betrieb genommen. Die 10.000 Fahrscheine für dieses historische Ereignis waren schon nach kürzester Zeit ausverkauft. Das neue Verkehrsmittel wurde gut angenommen und in den ersten fünf Betriebstagen beförderte die U-Bahn 160.000 Fahrgäste. Das waren im Durchschnitt 260 Personen je Fahrt.
Knapp zwei Jahre nach der ersten Fahrt wurde der nächste Bauabschnitt eingeleitet. Im Stadtzentrum entstand die Strecke Hauptbahnhof - Lorenzkirche. Im Juni 1974 folgte der Ausbau des Streckennetzes der U-Bahn bis zur Frankenstraße in der Südstadt. Damit war die Strecke 6 Kilometer lang. Gleichzeitig wurde die Strecke Bayernstraße - Bauernfeindstraße stillgelegt. Ein Jahr später erreichte die U-Bahn den Aufseßplatz in der Altstadt. Nach 15 Jahren Bauzeit wurde die Stammstrecke der U1 am 20. März 1982 schließlich vollendet.
Während noch an der U1 gebaut wurde, fiel im August 1976 der Startschuss für den Bau der zweiten U-Bahn-Linie zwischen Plärrer und Rochusfriedhof.
Und heute? Das Streckennetz wächst weiter - kostenloses WLAN kommt
Im September 1986 wird Pendlern in Röthenbach ein kostenloses Parkhaus mit über 500 Stellplätzen zur Verfügung gestellt. In den nächsten zehn Jahren wird weiter an der Strecke der Linie U2 gebaut. 1996 kommt die U-Bahn in Herrenhütte an. Auch dort gibt es für Pendler ein P+R Parkhaus.