Bei dem am Montag in der Nürnberger Südstadt erschossenen Mann handelt es sich um einen jungen Familienvater. "Wir sind am Boden zerstört", sagt ein Angehöriger inFranken.de. Die Witwe des Todesopfers erwartet in Kürze ihr zweites Kind.
- Tödliche Schüsse in Nürnberger Südstadt: 30-Jähriger stirbt in Krankenhaus
- Familienvater erliegt seinen Verletzungen - Witwe mit zweitem Kind schwanger
- "Wir sind erschüttert und sprachlos": Angehörige nach Tötungsdelikt geschockt
- Tatverdächtiger auf der Flucht - Familie des Erschossenen hofft auf gerechte Strafe
In der Nürnberger Südstadt kam es am Montagabend (24. Oktober 2022) auf offener Straße zu einem Tötungsdelikt. Zwei Männer erlitten Schussverletzungen. Ein 35-Jähriger wurde schwer verletzt, ein 30-Jähriger starb kurz nach der Tat im Krankenhaus. "Wir sind am Boden zerstört", sagt Mustafa Ertunç, der Cousin des erschossenen Manns, im Gespräch mit inFranken.de.
Schießerei in Nürnberg fordert Todesopfer - Familie in großer Trauer: "Können das noch gar nicht wahrhaben"
Laut derzeitigem Wissensstand kannten sich der 28 Jahre alte Tatverdächtige und die beiden anderen Männer. Vor einem Lokal im Stadtteil Galgenhof soll der 28-Jährige auf sie geschossen haben - vermutlich infolge eines eskalierten Streits. Eine Anwohnerin schilderte inFranken.de ihre Beobachtungen - schon länger fühlt sie sich in ihrem Viertel nicht mehr sicher.
Bei den Angehörigen des Todesopfers hat das Verbrechen tiefe Bestürzung ausgelöst. "Wir sind erschüttert und sprachlos", berichtet Mustafa Ertunç, der Cousin des Erschossenen, merklich mitgenommen. "Wir können das noch gar nicht wahrhaben", betont Ertunç. Die Familie sei noch in einem Verarbeitungsprozess. Besonders tragisch: Die Frau des Getöteten erwartet laut Schilderung des Angehörigen in Kürze das zweite gemeinsame Kind.
"Sie ist im sechsten Monat schwanger", sagt Ertunç. Das Paar hat demnach bereits ein Mädchen im Vorschulalter. "Auch dieses Mal wird es wohl wieder ein Mädchen." Der jähe Tod des 30-jährigen Familienvaters habe für seine Hinterbliebenen indes auch finanzielle Folgen, berichtet der Cousin. "Er war der Alleinverdiener in der Familie."
Tatverdächtiger weiter auf der Flucht - Angehörige des Opfers hoffen auf gerechte Strafe
Der mutmaßliche Todesschütze wird unterdessen per Haftbefehl gesucht. Das Polizeipräsidium Mittelfranken hat am Donnerstag (27. Oktober 2022) einen Zeugenaufruf veröffentlicht.
Die Öffentlichkeitsfahndung wird von der Familie des Verstorbenen begrüßt. "Das hätte zwar schneller gehen können. Ich verstehe aber, dass es dafür auch ermittlungstechnische Gründe gibt", sagt Ertunç, der beruflich als Rechtsanwalt und Strafverteidiger tätig ist. "Wir hoffen, dass der Täter schnellstmöglich dingfest gemacht wird und er seine gerechte Strafe bekommt", erklärt der Angehörige.
