Seit knapp zwei Jahren sitzt Hündin Mira im Tierheim Nürnberg fest. Sie hat es besonders schwer vermittelt zu werden, da Mira durch die deutsche Gesetzgebung nicht fair behandelt wird, so das Tierheim in einem Aufruf.
Die siebenjährige Hündin Mira ist bereits seit knapp zwei Jahren im Tierheim Nürnberg zu Hause. Die Pitbull-Dame tut sich schwer ein neues Zuhause zu finden, da sie in Bayern als Kategorie-1 Hund, auch Listenhund genannt, gilt. Das Tierheim Nürnberg ist der Ansicht, dass die Hündin dadurch vorverurteilt wird.
Das drücken die Tierschützer auch in ihrem dritten Aufruf zur Vermittlung Miras auf Facebook aus: "Vorverurteilt, um im Tierheim zu sterben?". Ihre Rasse mache es für sie nahezu unmöglich, in Bayern ein neues Zuhause zu finden. "Sie ist weder aggressiv noch gefährlich, nur weil sie der falschen Rasse angehört im Tierheim", heißt es im aktuellen Aufruf der Einrichtung.
Update vom 07.03.2025: Tierheim Nürnberg startet dritten Aufruf zur Vermittlung von Hündin Mira
Laut den Tierschützern sei Mira vom deutschen Gesetz vorverurteilt worden - etwas, was es beim Menschen nicht gibt, denn dort heiße es "im Zweifel für den Angeklagten". Mira jedoch hatte nie die Chance auf ein faires Verfahren, so das Tierheim. Dabei sei Mira ein umgänglicher Hund mit Menschen und ist mit anderen Hunden zwar unverträglich, ignoriert diese jedoch beim Gassigehen einfach.
Eine Ausnahme gebe es allerdings: Miras große Liebe seien Rottweiler-Rüden, nur mit ihnen verstehe sich die siebenjährige Pitbull-Dame. Sie sollte also am besten zu einer Familie vermittelt werden, die keine anderen Tiere hat, oder einen einsamen Rottweiler. "In den könnte sie sich möglicherweise verlieben", schreibt das Tierheim Nürnberg.
Das Einzige, was Mira noch lernen muss, sei ein wenig mehr Ruhe und Geduld. Ansonsten sucht sie ein Zuhause bei Menschen, die sie körperlich und geistig möglichst gut auslasten können. Bis dahin "wartet sie immer noch auf ihr Zuhause", so die Tierschützer. Im Tierheim Nürnberg gibt es allerdings ein Tier, das sogar schon seit drei Jahren auf ein Zuhause hofft. So lange wie Katze Diva warte sonst niemand.
Update vom 26.07.2024: Hündin Mira aus Tierheim Nürnberg findet seit über einem Jahr kein Zuhause
"Alle wollten unsere Welpen - keiner unsere Mira", erklärt das Tierheim. Die Pitbull-Hündin "wartet schon viel zu lange" im Tierheim Nürnberg darauf, neue Besitzer zu finden. Dabei sei sie nett zu anderen Menschen und verhalte sich auch beim Spazierengehen ganz vorbildlich, heißt es vonseiten der Einrichtung.
Ob sie ihre Artgenossen mag, sei stark abhängig von der Sympathie. An ihrer Geduld könne es ab und an ein wenig hapern, grundsätzlich gehorche die kastrierte Mira jedoch. Wer die Hündin aufnehmen möchte, solle ihr viel Aktivität bieten können, um sie angemessen auszulasten, erklärt das Tierheim.
Andere Tiere sollten nicht in ihrem neuen Zuhause vorhanden sein, heißt es.
Erstmeldung vom 13.03.2024: Tierheim Nürnberg: "Ist einfach nur nett" - Listenhündin Mira soll "endlich ihre Menschen finden"
Zwar sei es erlaubt, Pitbull-Terrier in Bayern mit einer Genehmigung zu halten, "es ist aber fast unmöglich, eine zu bekommen", erklärt eine Mitarbeiterin des Tierheims gegenüber inFranken.de. Deshalb sei es einfacher, solche Tiere in Bundesländern zu vermitteln, in denen sie erlaubt sind. So kam es auch dazu, dass Mira überhaupt im Tierheim Nürnberg gelandet ist: "Sie wurde von ihrem Besitzer beschlagnahmt, weil er sie illegal führte. Und da diese Rasse in Bayern verboten ist, hat er sie auch nicht mehr zurückbekommen, weshalb wir sie jetzt woanders vermitteln."
Die kastrierte, fünfjährige Pitbull-Dame "ist einfach nur nett und verhält sich auch beim Gassigehen vorbildlich", schreibt das Tierheim Nürnberg. Sie interessiere sich weder für andere Spaziergänger, Jogger oder Fahrradfahrer noch Artgenossen. Bei den Artgenossenentscheide allerdings auch stark die Sympathie, im Tierheim möge Mira einige Bewohner und andere eben nicht, erklärt die Einrichtung weiter.
Die Grundkommandos beherrsche die Pitbull-Hündin bereits, nur an ihrer Geduld sollte noch etwas gearbeitet werden: "Abwarten und Pfoten stillhalten ist nicht ihre große Stärke." Aus diesem Grund seien aktive Menschen, gerne auch mit größeren Kindern, die Spaß daran haben, Mira körperlich und geistig auszulasten, ideal als neue Besitzer geeignet. Kleintiere und Katzen sollten jedoch nicht im neuen Zuhause ansässig sein.
Weitergabe an anderes Tierheim keine Option: Pitbull Mira wird nur außerhalb Bayerns vermittelt
Am Ende des Online-Posts geht das Tierheim Nürnberg noch einmal auf den Aspekt ein, dass Mira in Bayern als Listenhund gilt: "Euch ist sicher klar, was wir davon halten, leider können wir es aber nicht ändern und dürfen Mira nur in ein Bundesland vermitteln, wo Pitbull-Terrier erlaubt sind."
Auch eine Weitergabe an ein anderes Tierheim sei "leider keine Option", da die Einrichtungen in ganz Deutschland voll seien. Wer sich für Mira interessiert, kann einen Interessentenbogen ausfüllen, ein Mitarbeiter melde sich daraufhin telefonisch.