Seit geraumer Zeit sorgt der Account eines Zweitliga-Fußballprofis für Furore auf Twitter. Der Profisportler will sich bald als homosexuell outen - weiterhin ein heikles Thema in der Gesellschaft. Der 1.FC Nürnberg bezieht dazu klar Stellung.
Schwuler Profifußballer will sich bald outen: Seit Anfang Oktober 2019 teilt ein angeblicher Profifußballer, der wohl in der 2. Bundesliga spielt, via Twitter seine Ängste, Sorgen und Bedenken bezüglich seines Outings mit. Seit Samstag (5. Oktober 2019) twittert er regelmäßig und hält die Öffentlichkeit auf dem neuesten Stand. Mittlerweile fragen sich viele Fußballfans, wer der Spieler ist.
Outing als schwuler Profifußballer: Hitzlsperger macht es vor
Neben seinen Bedenken zeigt sich der Betroffene durchaus nachdenklich, was die Akzeptanz Homosexueller in Deutschland betrifft. Er spricht das Thema Toleranz offensiv an: "Es kann nicht sein, dass wir für Vereine spielen, aber sie so tun als gäbe es uns nicht! Ung gleichzeitig auf tolerant tun. Wie verlogen ist das denn?" twitterte er beispielsweise am 24. Oktober.
Homophobie steht in Deutschland weiterhin auf der Tagesordnung: Einer Studie der "Antidiskriminierungsstelle des Bundes" zufolge stimmen 18 Prozent der Deutschen der Aussage "Homosexualität ist unnatürlich" zu. Die Ergebnisse einer europaweiten Studie der "Deutschen Sporthochschule" alarmieren hingegen noch mehr: Demnach sind neun von zehn Mitglieder der homo- und bisexuellen Gemeinschaft der Meinung, dass es im Sport Homophobie und Transphobie gibt. Am häufigsten in der Kabine, auf dem Sportplatz und im Team abfällige Kommentare. Sexuelle Diskriminierung gehört zum Alltag. Jeder fünfte Studienteilnehmer erzählt von gewalttätigen Auseinandersetzungen. Mehr als ein Drittel spricht von "körperlichen Übertretungen".
Experten sehen für homosexuelle Profisportler weiterhin Probleme. Ernüchternd fiel Ende Dezember 2018 die Expertenanhörung im Sportausschuss des Deutschen Bundestages aus. Jörg Litwinschuh, Vorstand der Bundesstiftung "Magnus Hirschfeld", und Martin Schweer, Sportpsychologie, vertraten darin die Meinung, dass Homosexualität weiterhin ein Tabuthema im Profisport sei. Es sei ein Anstieg der Vorurteile festzustellen, hieß es weiter.
FCN: "Club-Familie steht zu dir"
Ein Vorbild für viele Homosexuelle ist Thomas Hitzlsperger: Der Ex-Nationalspieler outete sich 2014 als homosexuell. "Ich habe mich nie dafür geschämt, dass ich nun mal so bin" sagte er damals im Interview mit der Zeit. Der 37-Jährige geht heutzutage offen mit seiner Sexualität um - und macht damit möglichen Kollegen aus der 2. Bundesliga Mut. Auch der 1.FC Nürnberg geht das Thema offensiv an: Der FCN bekannte sich zu Homosexualität in der Gesellschaft. "Die Club-Familie steht zu dir", hieß es auf Twitter.
Neben dem FCN bekannte sich auch vor geraumer Zeit Borussia Dortmund zum Thema: "Gemeinsam gegen Homophobie" schrieb der BVB auf Twitter.
Mir wäre es lieber der Club würde mal am Spielfeld sich profilieren und sich nicht zum Oberdeppen des deutschen Fußballs machen, wie in den letzten 3 Spielen wieder mal eindrucksvoll gezeigt. Die gesellschaftlichen Probleme zu lösen ist Aufgabe anderer, nämlich der Politik. Ein Fußballverein hat in erster Linie Fußball zu spielen und das möglichst erfolgreich! Erst nachdem diese Hauptaufgabe erledigt ist sollte man sich um andere Dinge kümmern.
ich empfinde diesen Kommentar als etwas unschön ... und verstoße mit dieser persönlichen Meinung hoffentlich nicht gegen die Nettiquette.. -
ohne jeden Zweifel wird gut und hart trainiert, um beste Ergebnisse auf dem Spielfeld zu erzielen. Aber während zB. hetero-Spielkameraden auf dem Fußballfeld bei den Spielen ihre Freundinnen oder Frauen da sitzen haben können, die sie anfeuern, hätte zB. der nette bi- oder schwule Spieler auch gern seinen Schatz dort sitzen.....
die Hauptaufgabe ist wohl erst nach Beendigung der Fußballvereinsmitgliedschaft beendet oder wenn die besten Jahre der Spieler vorbei sind.... (?) -
er möchte halt ausloten, wie die Fans so drauf sind - sind es intolerante Typen mit ScheuklappenDasein und SchwarzWeißDenke oder sind es eigentlich ganz (emotional) intelligente, offene Menschen, leben und leben lassen, jeder darf so sein wie er nun mal (geboren) ist....
ich finde nicht, dass der Verein/der Spieler versucht, gesellschaftliche Probleme "zu lösen", sondern eben wie gesagt, eher, das persönliche Spielfeld auszuloten.
meine Meinung. LG L.B.