Nürnberg soll einen neuen Uni-Standort bekommen. Nachdem das ehemalige AEG-Gelände ausscheidet, wollen OB Maly und Söder einen neuen Standort suchen.
Nach dem Aus für das ehemalige AEG-Firmengelände als Standort für rund 5000 Studenten der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) wollen Finanzminister Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) einen neuen Standort in Nürnberg suchen.
Beide seien sich darin einig, dass Nürnberg einen neuen Uni-Standort bis zum Jahr 2030 bekommen soll, sagten Maly und Söder bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Mit der demonstrativen Einigkeit wollen die beiden Politiker aus Nürnberg wohl Überlegungen im Keim ersticken, neue Lehrstühle rund um das bestehende Südgelände der Universität in Erlangen und nicht in Nürnberg anzusiedeln.
Söder warnte davor, sich nun im "fränkischen Klein-Klein" zu verheddern. Maly machte deutlich, dass die Ansiedlung von Teilen der Technischen Fakultät in Nürnberg nur gerecht sei. Schließlich würde die Lehrerausbildung nach Erlangen umziehen. Außerdem würde die Frankenmetropole durch den Bau des neuen "Siemens-Campus" bereits rund 1.750 Arbeitsplätze an die Hugenottenstadt verlieren. Maly und Söder erklärten unisono, dass eine Ansiedlung auf dem ehemaligen AEG-Firmengelände an der Fürther Straße aus zwei Gründen nicht möglich gewesen sei.
Die Fläche sei zu teuer und zu klein gewesen. Bei der Frage der Standortsuche wollten Maly und Söder noch "keine Postadressen" diskutieren. Beiden sei jedoch bewusst, dass die Auswahl an geeigneten Flächen in Nürnberg gering sei. Eine Brachfläche am alten Südbahnhof in der Brunecker Straße sei eine von mehreren Möglichkeiten, sagte Söder zur Standortfrage. Einig zeigten sich beide Politiker auch darin, jetzt keine "Kilometerdebatte" über Entfernungen führen zu wollen. Ziel sei, die Technische Fakultät der FAU von derzeit etwa 30 auf zwei Standorte in Erlangen und Nürnberg zum Wohle der Forschung und Lehre zu bündeln.