Im mittelfränkischen Nürnberg ranken sich alte Sagen um Orte wie den Henkerturm und die St. Sebald Kirche, die mit düsteren Geschichten faszinieren.
- Mythen um Nürnbergs historische Orte und Geschichten
- Henkerturm und Geisterhaus in Nürnberg
- Spukgeschichten in der St. Sebald Kirche
- Nürnbergs Geisterwege und Gruselland Geiselwind erkunden
Um die fränkische Großstadt Nürnberg ranken sich mitunter schaurige Sagen und Legenden. Für alle, die wissen wollen, was es mit dem Geisterhaus in Mögeldorf auf sich hat oder wie es zum "Lochgefängnis" kam, haben wir packende Geschichten zusammengestellt, die womöglich sogar einen wahren Kern haben.
Die Sage um den Henkerturm in Nürnberg
Heute ist der Henkersteg und der anschließende Henkerturm ein romantisches Fotomotiv. Doch der Henkersteg hat eine weniger idyllische Geschichte. Denn 1320 verband die Brücke "Langer Steg" die Nürnberger Stadthälften Sebald und Lorenz. 1595 war die Brücke allerdings ein Horror-Spiel für acht Menschen. Sie waren Schaulustige eines verheerenden Hochwassers, welches die Pegnitz überlaufen ließ. Ehe sie sich versahen, rissen die Fluten den "Langen Steg" samt der acht Personen mit sich. Danach wurde der Steg etwas weiter westlich wiederaufgebaut. Seitdem verbindet er den Trödelmarkt und den Unschlittplatz.
Der Namen Henkersteg kommt vom angrenzenden Henkersturm. In dem Turm lebte der Scharfrichter Nürnbergs. Als unehrlich angesehen, wurden Scharfrichter auf die Trödelmarktinsel verbannt. Der Rest der Stadtbevölkerung hatte Angst, bei Kontakt mit dem Scharfrichter auch unehrlich zu werden.
Die Geschichte der Nürnberger Scharfrichter und der Kriminalgeschichte Nürnbergs des Mittelalters kann man in der zum Museum umgebauten Wohnung des Henkers erkunden.
Das Gespenst in der St. Sebald Kirche
Dass Kirchen nach Heiligen benannt werden, ist keine Seltenheit. Eines ist vielen Menschen jedoch neu: Sebald wollte unbedingt an der Stelle beerdigt werden, wo die Kühe immer stehenblieben, die den Leichenwagen durch Nürnberg zogen.
Diesem Wunsch kam der Rat der Stadt allerdings nicht nach. So bekam er sein Grab im Schottenkloster. Das muss St. Sebald so gar nicht gepasst haben. Also wurde er als Gespenst erblickt, der sich selbst auf den Weg zu seiner ausgewählten Ruhestätte machte.