Gratis-Parkplätze in Nürnberg werden abgeschafft: Wird die Stadt deswegen grüner?

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Der Egidienplatz in Nürnberg zeigt, wie kompliziert es ist, im Nachhinein Plätze mit Pflanzen zu verschönern. Foto: Nikolas Pelke
Der Egidienplatz in Nürnberg zeigt, wie kompliziert es ist, im Nachhinein Plätze mit Pflanzen zu verschönern. Foto: Nikolas Pelke

Die letzten kostenlosen Parkplätze sollen in der Nürnberger Innenstadt bald der Vergangenheit angehören. Wird damit die Stadt grüner?

Nürnberg arbeitet an einem großen Parkplatz-Streichkonzert: Die letzten Gratis-Stellplätze in der Stadt sollen in gebührenpflichtige Kurzzeit-Parkplätze umgewandelt werden. So lautet der Plan, den Baureferent Daniel Ulrich kürzlich in einer Sitzung des Verkehrsausschusses dem Stadtrat präsentiert hat. Gleichzeitig weckt die Verwaltung mit ihrem Plan starke Hoffnungen, endlich mehr Grün zu pflanzen. Allerdings scheint dabei der Teufel im Detail zu stecken, wie ein Blick auf den Egidienplatz beweist.

Bedeuten weniger Parkplätze in Nürnberg mehr Bäume?

Auf dem Egidienplatz gibt es derzeit 110 Parkplätze. Davon sind (noch) 45 Stellplätze kostenlos. Entfallen dort Stellflächen, könnten Bäume gepflanzt werden. Allerdings zunächst nur theoretisch.

Davor müsste die Stadt nämlich prüfen, ob die Baumwurzeln unter dem Platz überhaupt genug Platz vorfinden würden. Bevor der allererste Baum gepflanzt werden könnte, müsste das Bauamt die Möglichkeiten einer Begrünung zunächst einmal herausfinden und die Situation unter dem Kopfsteinpflaster in einem Gesamtspartenplan aufwendig recherchieren. Das kostet Zeit und Geld.

Erdreich unter Parkplätzen nicht unbedingt für Pflanzen geeignet

Auf dem tristen Platz beim Bauhof herrscht ein vergleichbares Bild. Bislang gibt es dort 80 Parkplätze, von denen 24 öffentlich zugänglich sind. 56 weitere Parkplätze gehören der Stadt und werden von deren Angestellten benutzt. "Sollte beispielsweise die Hälfte aller Parkplätze entfallen, könnten rund 540 Quadratmeter zur Grüngestaltung gewonnen werden", rechnet das Baureferat vor. Wenn, ja wenn das Erdreich unter der Teerdecke dafür geeignet ist.

Die meisten Stadträte im Verkehrsausschuss sind von dem Plan trotzdem begeistert. Nach Plätzen mit mehr Grün sehnt sich Nürnberg seit vielen Jahren. Fünf Jahre soll die Vollendung des Parkplatzes-Streichkonzertes mindestens dauern.

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