"Macht keinen Sinn": Fränkische Traditionsmetzgerei schließt - Inhaber hatte Anfang des Jahres übernommen

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Nürnberg: Traditions-Metzgerei Dürsch muss schließen - "macht keinen Sinn"
Die Metzgerei Dürsch in Nürnberg muss zum 1. Oktober 2023 schließen. Künftig will sich der Chef nur noch auf Großkunden konzentrieren.
Nürnberg: Traditions-Metzgerei Dürsch muss schließen - "macht keinen Sinn"
Collage inFranken.de: Metzgerei Dürsch

Die Metzgerei Dürsch im Nürnberger Stadtteil Gostenhof muss zum 1. Oktober 2023 schließen. Der aktuelle Inhaber Tim Wieland hatte die Nürnberger Traditionsmetzgerei erst Anfang des Jahres übernommen.

  • Nürnberg: Metzgerei Dürsch kündigt Schließung an - Inhaber übernahm erst Anfang des Jahres 
  • Traditionsmetzgerei muss schließen: Anforderungen hätten hohe Investitionen erfordert
  • "Hat gute Gründe": Inhaber zeigt Verständnis für Entscheidung

Die Metzgerei Dürsch im Nürnberger Stadtteil Gostenhof wird zum 1. Oktober 2023 schließen. Inhaber Tim Wieland, der gleichzeitig auch Geschäftsführer der Wieland-Fleisch GmbH in Nürnberg ist, hatte die Metzgerei eigenen Angaben zufolge erst am 1. Januar 2023 übernommen. Während seine Firma am Nürnberger Großmarkt ein reiner Zerlegungsbetrieb sei, der vorwiegend andere Handwerksmetzgereien beliefere, habe er durch die eigene Metzgerei noch einen "tieferen Einblick in die Verarbeitungskette" erhalten wollen, wie er gegenüber inFranken.de erklärt. Nun werde er seinen Laden in der Austraße bis Ende des Jahres aber schon wieder räumen. Auch die Metzgerei Schatz in Ebermannstadt muss ihren Familienbetrieb zum 1. Oktober 2023 nach 77 Jahren schließen

Metzgerei Dürsch in Nürnberg kündigt baldige Schließung an: "Kann Entscheidung absolut nachvollziehen"

"Wir müssen schließen weil der Mietvertrag nicht verlängert wurde, dafür hat der Vermieter aber auch gute Gründe", erklärt Wieland im Gespräch mit inFranken.de. Die Metzgerei befinde sich demnach in einem relativ alten Gebäude, das jetzt vor einer größeren Sanierung stehe. Um auch weiterhin die gesetzlichen Anforderungen erfüllen zu können, um vor Ort auch produzieren zu dürfen, wären demnach umfassende Investitionen seitens der Vermieter nötig gewesen. Wieland habe deshalb größtes Verständnis für die Entscheidung.

"Ich kann die Entscheidung der Vermieter absolut nachvollziehen", sagt Wieland. Zumal er an anderer Stelle ja auch bereits über die nötige Infrastruktur verfüge. "In meinem Zerlegungsbetrieb am Großmarkt in Nürnberg ist ja alles Nötige bereits da, natürlich macht es in so einem Fall keinen Sinn, in den kleinen Laden zu investieren, um somit die Anforderungen zu erfüllen", erklärt er. 

Ab 1. Januar 2024 wolle er die Produktion, die bislang in der Metzgerei Dürsch stattgefunden hatte, dann an seinen bereits bestehenden Betrieb am Großmarkt in Nürnberg angliedern. Somit könne er auch alle bislang in der Metzgerei Dürsch beschäftigten Mitarbeiter mitnehmen. In Zukunft werde man dann aber nur noch Großabnehmer und Gewerbekunden mit den selbst produzierten Fleisch- und Wurstwaren beliefern, wie Wieland erklärt. Privatpersonen hingegen müssten künftig leider auf seine Waren verzichten. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr hier.