Tote Schafe in Unterfranken: Weitere Wolfsrisse bestätigt

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Genproben beweisen: Wölfe töteten und verletzten mehrere Tiere in Unterfranken
Fünf Schafe wurden im Kreis Bad Kissingen getötet, fünf verletzt. Nun steht fest: Gerissen wurden sie von zwei Wolfs-Schwestern. (Symbolbild)
Genproben beweisen: Wölfe töteten und verletzten mehrere Tiere in Unterfranken
Armin Weigel/dpa

Fünf Schafe wurden im Kreis Bad Kissingen getötet, fünf verletzt. Nun steht fest: Gerissen wurden sie von zwei Wolfs-Schwestern.

Update vom 11.09.2025: Genproben weisen Wolfsrisse in Unterfranken nach

Nachdem zu Beginn des Monats bei zwei Vorfällen im Landkreis Bad Kissingen Schafe getötet und verletzt wurden, stehe nun fest, dass Wölfe die Tiere gerissen haben. Genetische Proben deuten auf zwei weibliche Wölfe hin, wie das Landesamt für Umwelt mitteilte.

Es werde daher allen Nutztierhaltern der Region empfohlen, ihre Tiere vor Angriffen durch den Wolf zu sichern - zum Beispiel "durch eine wolfsabweisende Zäunung". Beim ersten Vorfall am 3. September wurde ein Schaf getötet und zwei verletzt, beim zweiten Vorfall am 5. September wurden jeweils drei Schafe getötet und verletzt. In beiden Fällen wurde nun Genmaterial einer Wölfin nachgewiesen.

Bei den Tieren mit den Kennungen GW4899f und GW4816f handelt es sich um Schwestern. Das Landesamt führt sie auf seiner Internetseite als zum Rudel Wildflecken gehörend und mit denselben Eltern. Bereits letzte Woche ging das Landesamt bei einem der getöteten Schafe davon aus, dass ein Wolf für den Riss verantwortlich war. Jetzt liegen auch für die restlichen Tiere die Ergebnisse vor.

Erstmeldung vom 07.09.2025: Wolf reißt Schaf in Franken - ist er für noch mehr tote Tiere verantwortlich?

Ein Wolf hat im Landkreis Bad Kissingen laut Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) ein Schaf gerissen. Bei vier weiteren getöteten Schafen sowie bei fünf verletzten Tieren stünden die Untersuchungsergebnisse noch aus, teilte das LfU mit. Basierend auf den äußeren Verletzungen der Schafe könne "eine Beteiligung eines großen Beutegreifers zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden".

Das LfU rät Nutztierhaltern in der Region, ihre Tiere vor Angriffen durch den Wolf zu sichern, etwa durch wolfsabweisende Zäune. Das betroffene Gebiet befindet sich innerhalb der Kulisse der "Förderrichtlinie Investition Herdenschutz Wolf". Nutztierhalter, deren Flächen innerhalb einer Förderkulisse liegen, können für die Errichtung der Zäune Fördermittel beantragen. Anträge sind bei den entsprechenden Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einzureichen.

Wolf reißt Schaf im Kreis Bad Kissingen - Bayern bietet Ausgleichsregelung 

Informationen zu möglichen weiteren Übergriffen auf Nutztiere nimmt die Fachstelle Große Beutegreifer beim LfU entgegen. Für Schäden, die Nutztierhaltern durch Wolfsrisse entstehen, gibt es die "Ausgleichsregelung Große Beutegreifer" des Freistaates.

2024 war erstmals seit mehreren Jahren wieder in Bayern ein Wolf auf behördliche Anordnung abgeschossen worden. Später stellte sich dann heraus, dass es sich dabei um die falsche Wölfin handelte. Seit August gibt es zudem in Oberfranken nach der Sichtung ein neues Wolfsgebiet. Die Bezirksregierung Oberfranken hat Verhaltenstipps für Begegnungen mit Wölfen veröffentlicht. 

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