Am Hamburger Flughafen fallen alle 23 geplanten Lufthansa-Abflüge aus. Das geht aus dem Online-Abflugplan des Flughafens hervor. Dabei handelt es sich um 12 Flüge nach München und 11 nach Frankfurt. Im Gegenzug fallen auch die Ankünfte mit Start an diesen beiden Lufthansa-Drehkreuzen aus. Die rund 30 Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings zu Urlaubszielen sollen alle wie geplant starten.
46 Lufthansa-Flüge wurden am Hauptstadtflughafen BER gestrichen. Ursprünglich geplant waren je 23 Starts und Landungen. Die Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen der Webseite zufolge aber alle durchgeführt werden. Das gilt auch für die Flüge der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines, Brussels Airlines und Swiss. In Düsseldorf fallen 14 der 15 geplanten Lufthansa-Verbindungen nach München und Frankfurt aus. Dafür plant Eurowings alle 52 Abflüge fest ein. Andere Airlines müssen wegen des Streiks bei der Lufthansa-Pushback-Tochter Leos allenfalls mit Verzögerungen rechnen. Auf der Webseite des Kölner Flughafens wurden am Morgen fünf München-Verbindungen als annulliert gelistet.
Streit um mehr Geld und Laufzeiten
Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt am Main geplant. Lufthansa verweist auf zurückliegende Lohnsteigerungen und hat für einen Zeitraum von drei Jahren 13 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie angeboten.
Update vom 05.02.2024, 11.01 Uhr: "In Länge und Ausmaß völlig unverständlich" - Lufthansa kritisiert Streik der Beschäftigten
Wegen eines Warnstreiks des Bodenpersonals müssen sich Lufthansa-Reisende am Mittwoch (7. Februar 2024) auf größere Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten am Montag zu einem entsprechenden Ausstand auf. "Wir gehen davon aus, dass 80, 90 Prozent des Lufthansaprogramms und das der Töchter eingestellt wird", sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen. Beginnen soll der Warnstreik am Mittwoch um 4 Uhr morgens und bis Donnerstag um 7.10 Uhr andauern.
Betroffen sind die Lufthansa-Standorte Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Allein am Flughafen München sind für Mittwoch um die 400 Flüge der Lufthansa geplant. Auf dem Flugplan stehen etwa 200 Abflüge zu nationalen und internationalen Zielen und rund 200 Ankünfte. Welche dieser Flüge stattfinden können, war am Montagmorgen zunächst unklar. In München arbeiten nach Angaben einer Verdi-Sprecherin etwa 2500 Menschen für das Bodenpersonal der Lufthansa. Wahrscheinlich werde ein Großteil der geplanten Flüge nicht stattfinden können.
Mehr als Hunderttausend Passagiere würden von den Folgen eines Sonderflugplans betroffen sein, teilte die Lufthansa am Montag mit. Dieser werde gerade erarbeitet. Das Unternehmen kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaft: "Noch vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen ist der Streik auch in Länge und Ausmaß völlig unverständlich", hieß es. Personalvorstand Michael Niggemann sagte, dass der auf 27 Stunden geplante Warnstreik Gäste und Mitarbeitende unverhältnismäßig belaste.
Verdi ruft Bodenpersonal der Lufthansa zu Streik auf: Das sind die Forderungen der Beschäftigten
Hintergrund des Warnstreiks sind die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Verdi will mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ein Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde wurde von der Gewerkschaft zurückgewiesen. Knackpunkte waren laut Verdi etwa die als zu niedrig empfundenen Erhöhungsschritte und die 36-monatige Laufzeit.
"Dieser Streik wäre unnötig, wenn Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern", sagte Verdis Verhandlungsführer Marvin Reschinsky laut Mitteilung. Auch für einen besseren Service gegenüber den Fluggästen seien bessere Arbeitsbedingungen des Personals nötig. "Sollte die Lufthansa das nach diesem ersten Warnstreik nicht einsehen, dann sind die Beschäftigten auch zu längeren Streiks bereit."
Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt am Main geplant.
Bereits zweiter Streik bei Lufthansa innerhalb weniger Tage
Für den Lufthansa-Konzern ist es bereits der zweite Ausstand in dieser Woche: Bereits seit Sonntag sind die Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines zu einem zweitägigen Streik aufgerufen. Noch bis zum Montagabend müssen sich Passagiere auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.
Ursprungsmeldung vom 05.02.2024, 6.43 Uhr: Streik an Flughäfen angekündigt - auch Bayern betroffen
Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem ganztägigen Warnstreik an mehreren Flughäfen am Mittwoch (7. Februar 2024) aufgerufen. Das sagte ein Verdi-Sprecher am frühen Montagmorgen. Betroffen sind die Lufthansa-Standorte Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. "Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen", schrieb Verdi am Montagmorgen in einer Mitteilung.
Hintergrund des Warnstreiks sind die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Verdi will mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ein Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde am 23. Januar wurde zurückgewiesen - es geht etwa um als zu niedrig empfundene Erhöhungsschritte und die 36-monatige Laufzeit.
Die Gewerkschafter fordern 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich, und einen Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro. Darüber hinaus soll die Schichtarbeit aufgewertet werden.
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