Um schwer erkrankten Schülern ein Stück Teilhabe und Schulgemeinschaft zu ermöglichen, werden in Nürnberg seit Ende vergangenen Jahres Telepräsenzroboter eingesetzt.
Seit Dezember 2024 bereichern drei Telepräsenzroboter des Typs AV1 den Schulalltag an Nürnberger Schulen – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Inklusion und Teilhabe für schwer erkrankte Schüler. Das Referat für Schule und Sport hat die innovativen Geräte im Rahmen des städtischen Verfügungsfonds zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beschafft. Die Finanzierung belief sich auf insgesamt 12.297 Euro, die laufenden Kosten werden vom Schulreferat getragen. Gesteuert von den erkrankten Kindern selbst, können die kleinen Roboter flexibel im Klassenzimmer mitverfolgen, was passiert.
Die Telepräsenzroboter wurden erfolgreich eingeführt und bereits jetzt zeigt sich: Der Bedarf an Telepräsenzrobotern in Nürnberg ist größer als das aktuelle Angebot. Bei insgesamt 143 öffentlichen sowie zahlreichen privaten Schulen im Stadtgebiet können derzeit nur drei Geräte eingesetzt werden. Um den Bedarf in Nürnberg adäquat decken zu können, wird ein Bestand von mindestens 15 Geräten als notwendig angesehen. Denn aktuell sind alle drei Roboter im Einsatz – vermittelt an Schulen, an denen Kinder aufgrund schwerer Erkrankungen wie Krebs oder dem Fatigue-Syndrom (Long-Covid) den Unterricht langfristig nicht persönlich besuchen können. Die Rückmeldungen aus Schulen, Familien und von Fachpersonal sind durchweg positiv.
"Mit den Telepräsenzrobotern ermöglichen wir Kindern und Jugendlichen trotz schwerer Krankheit ein Stück Normalität, Teilhabe und Schulgemeinschaft. Die ersten Erfahrungen zeigen, wie viel Potenzial in dieser Technologie steckt – jetzt brauchen wir die nötige Unterstützung, um dieses Angebot auszubauen", so Schulreferentin Cornelia Trinkl. Zur Ausweitung des Einsatzes wurden bereits Förderanträge gestellt und potenzielle Sponsoren angesprochen. Parallel dazu hat sich die Verwaltung mit regionalen Einrichtungen vernetzt, um das Angebot zu erweitern.
Ziel des Projekts ist es, langzeiterkrankten Kindern und Jugendlichen trotz ihrer Abwesenheit vom Unterricht die Teilnahme am schulischen Leben zu ermöglichen – nicht nur fachlich, sondern auch sozial. Die Roboter ermöglichen den betroffenen Schülern, live am Unterricht teilzunehmen und gleichzeitig den Kontakt zu ihrer Klassengemeinschaft aufrechtzuerhalten. Die kleinen Roboter können sogar mit in die Pause, auf Exkursionen oder zu Schulausflügen mitgenommen werden. Damit wird nicht nur Inklusion gefördert, sondern auch die Sozialkompetenz innerhalb der Klassengemeinschaft gestärkt.
Die Einführung und der Einsatz der Roboter erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Schulen, Eltern und Schulpsychologen. Über das Medienzentrum Nürnberg-Fürth werden neben den Robotern auch entsprechende Endgeräte für die Kinder sowie Informations- und Schulungsmaterialien bereitgestellt. Zudem bietet das Medienzentrum technischen Support und eine Erste-Einweisung für Lehrkräfte und Mitschüler an.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.