Baby Lovis aus Nürnberg leidet unter "einer der seltensten Krankheiten der Welt". Doch ein Aufruf der Deutschen Lebensbrücke hat dem kleinen Jungen ein wahres Vorweihnachtswunder beschert.
Der kleine Lovis aus Nürnberg wurde mit einer äußerst "seltenen und komplizierten" Schienbein-Fehlbildung, einer "kongenitalen Pseudarthrose", geboren. Wie die Deutsche Lebensbrücke auf ihrer Webseite erklärt, fehle ihm von Geburt an ein kleines Stück Schienbein-Knochen, weshalb Schien- und Wadenbein nicht stabil und auch nicht mit dem Sprunggelenk verbunden sind.
Diese Fehlbildung sei "eine der seltensten 'Erkrankungen' auf der ganzen Welt", weshalb nur wenige Kinderzentren eine Behandlung anbieten können. Eine Spendenaktion der Deutschen Lebensbrücke ermöglichte jetzt die wichtige OP durch einen internationalen Spezialisten. "Nur durch eure Spenden konnten wir Lovis Operation finanzieren", heißt es vonseiten der Lebensbrücke.
Lovis aus Nürnberg bekommt wichtige OP: "wird gehen, springen und Sport machen können"
"Was für ein wunderbares, vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für den kleinen Lovis und seine Eltern", freut sich das Gesundheits- und Sozialunternehmen Diakoneo in einem Facebook-Post. Demnach wurde Lovis am 6. Dezember 2023 erfolgreich vom weltweit tätigen Spezialisten Dr. Dror Paley aus Miami (Florida) in der Cnopf'schen Kinderklinik in Nürnberg operiert. "Dank dieser Operation wird Lovis jetzt gehen, springen und Sport machen können", teilt Diakoneo in diesem Zuge mit.
Laut Dr. Remmel, der Chefärztin der Kinderorthopädie in der Cnopf'schen Kinderklinkik, sei Dr. Paley "weltweit der einzige Beinspezialist, der diese Fehlbildung bereits nach dem ersten Lebensjahr eines Kindes operieren kann". Alle anderen Ärzte operieren demnach erst ungefähr ab dem 12. Lebensjahr, was aber "große Nachteile für die betroffenen Kinder" habe.
Eine frühe Korrektur sei demnach wichtig, um beispielsweise die Gefahr weiterer Brüche und damit Lücken am Schienbein, zu verringern. Durch die Korrektur, bei der ein Stück Knochen eingesetzt und mit einer Metallnadel stabilisiert wird, könne das Kind "frühzeitig das korrigierte Bein belasten und richtig laufen lernen und damit auch ein normales Kinderleben führen."
Lebensbrücke bittet um Spende für kleine Aza - "große finanzielle und logistische Herausforderung"
Auch Aza wurde in der Cnopf'schen Kinderklinik von Dr. Paley operiert. Wie die Lebensbrücke mitteilt, wurde sie 2016 mit einem stark verkürzten linken Bein geboren. Die Ärzte in Deutschland wollten das Bein demnach bereits amputieren, was aber verhindert werden konnte. In mehreren Schritten wird ihr Bein jetzt durch Dr. Paley verlängert. Im Dezember 2023 erhielt Aza ihre erste Beinverlängerung. Sowohl Ober- als auch Unterschenkel wurden demnach gleichzeitig verlängert.
Weil die medizinische Nachsorge unter der Aufsicht der kinderorthopädischen Chefärtzin Dr. Remmel erfolgen solle, müssen Aza und ihre Familie nun vier Monate in Nürnberg verbringen, was "eine große finanzielle und logistische Herausforderung" darstelle. Viele Nachuntersuchungen werden zwar von der Krankenkasse getragen, doch gebe es etliche zusätzliche Behandlungen und vor allem medizinische Hilfsmittel für Aza, die selbst getragen werden müssen.