Nürnberg: Ist Rock im Park 2024 zu voll? Besucher zweifeln an Sicherheitskonzept
Autor: Strahinja Bućan, Julia Gebhardt, Florian Hauner
Nürnberg, Sonntag, 09. Juni 2024
Die Stimmung ist gut bei Rock im Park - das Wetter passt und die Menge ist entspannt. Nach dem Auftritt der US-Punker von Green Day kam es aber zu teils kritischen Szenen.
Die Stimmung ist auch am letzten Tag gut bei Rock im Park. Zehntausende Musikfans rocken seit Freitag auf dem Zeppelinfeld - und laut den Einsatzkräften verläuft das Event bisher ruhig und friedlich.
Auch wenn es noch keine offiziellen Zahlen der Veranstalter gibt, scheint das Festival in diesem Jahr besonders gut besucht zu sein. So ist auch die Wahrnehmung zahlreicher Fans auf dem Gelände. "Ich bin jetzt seit dem Jahr 2022 jedes Jahr hier - und so voll wie gestern war es noch nie", so Philipp aus Fürth gegenüber inFranken.de. Überall sei die Menschenmenge groß rund um die Stages. "Es war schon relativ voll", bestätigt auch ein Besucher aus Erfurt seine Erfahrungen vom Freitag (7. Juni 2024).
Gefährliche "Flaschenhälse" nach Konzert - Besucher kritisieren Organisation von Rock im Park
Weder der Fürther Phillip noch der Besucher aus Erfurt hätten Gefahrensituationen durch die Menschenmassen wahrgenommen, wie sie gegenüber inFranken.de bekräftigen. Dennoch soll es rund um das Konzert des Headliner Green Day am Freitagabend zu brenzligen Augenblicken gekommen sein. "Wenn man von der Mainstage wieder zurückwollte, kamen einem die Leute entgegen, die aus dem Festival raus in Richtung Camping wollten", erläutert Fiona gegenüber inFranken.de - da habe es sich dann gestaut.
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Auch wenn Fiona und Philipp letztlich gut rausgekommen sind, fühlten sich zahlreiche Nutzer in den sozialen Netzwerken in Bedrängnis. "Das Gelände vor der Mainstage war zeitweise richtig überfüllt und es gibt einige gefährliche Engstellen", schreibt eine Userin auf Facebook. Ein weiterer Social-Media-Nutzer zeiht sogar einen drastischen Vergleich hervor: "Beim Rausgehen fühlt man sich an die Love Parade erinnert (ich war da) und alle haben vorher auch gelacht". Bei einer Massenpanik während des legendären Raves in Duisburg im Jahr 2010 kamen 21 Menschen ums Leben, mehrere Hundert Menschen wurden verletzt.
Auf Kritik der Social-Media-Community stößt vor allem, dass Freitagabend jeweils nur ein Einlass geöffnet gewesen sein soll. Dadurch seien die "gefährlichen Engstellen" und ein "unmöglicher Flaschenhals" entstanden sein. Zweifel am Sicherheitskonzept wurden nach den Freitagskonzerten laut. "Es ist unbegreiflich, dass die Verantwortlichen nicht reagieren", schreibt ein User - "fast ein Wunder, dass nix passiert ist", so wiederum ein anderer.
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Der Veranstalter konnte sich bisher nicht zu den Ereignissen am Freitagabend äußern - die Frage werde mit den verantwortlichen Stellen abgeklärt. Tatsächlich verfügt Rock im Park über ein umfangreiches Sicherheitskonzept mit Fluchtwegen und geschulten Ordnern, die die Menschenmengen koordinieren sollen. Wie und warum es zu den besagten Engstellen und Flaschenhälsen kommen konnte, ist bisher nicht geklärt.
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