Handwerkerhof in Nürnberg will lebendiges Tor zur Altstadt werden

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Bato in seinem Atelier im Handwerkerhof. Foto: Nikolas Pelke
Bato in seinem Atelier im Handwerkerhof. Foto: Nikolas Pelke
Über Bato hat schon die ganze Welt berichtet. Foto: Nikolas Pelke
Über Bato hat schon die ganze Welt berichtet. Foto: Nikolas Pelke
 
Wirtschaftsreferent Michael Fraas will den Handwerkerhof noch populärer machen. Foto: Nikolas Pelke
Wirtschaftsreferent Michael Fraas will den Handwerkerhof noch populärer machen. Foto: Nikolas Pelke
 
Handwerkerhof startet mit Elan in den Frühling. Foto: Nikolas Pelke
Handwerkerhof startet mit Elan in den Frühling. Foto: Nikolas Pelke
 
Foto: Nikolas Pelke
Foto: Nikolas Pelke
 
Drei Gastrobetriebe bewirten im Handwerkerhof die Gäste au Nah und Fern. Foto: Nikolas Pelke
Drei Gastrobetriebe bewirten im Handwerkerhof die Gäste au Nah und Fern. Foto: Nikolas Pelke
 
Der 77jährige Bato zeigt ein Bild aus seinen Anfangsjahren im Handwekerhof vor fast 40 Jahren. Foto: Nikolas Pelke
Der 77jährige Bato zeigt ein Bild aus seinen Anfangsjahren im Handwekerhof vor fast 40 Jahren. Foto: Nikolas Pelke
 
Frische Lebkuchen gibts im Handwerkerhof bei Thomas Jackisch von Lebkuchen Schmidt. Foto: Nikolas Pelke
Frische Lebkuchen gibts im Handwerkerhof bei Thomas Jackisch von Lebkuchen Schmidt. Foto: Nikolas Pelke
 
Handwerkerhof soll im Zuge des Umbaus auch im Winter geöffnet haben. Foto: Nikolas Pelke
Handwerkerhof soll im Zuge des Umbaus auch im Winter geöffnet haben. Foto: Nikolas Pelke
 
Bato bewahrt alte handwerkliche Traditionen Nürnbergs im Handwerkerhof mit einer Zinngießerei
Bato bewahrt alte handwerkliche Traditionen Nürnbergs im Handwerkerhof mit einer Zinngießerei
 

Von den Nürnbergern wurde der Handwerkerhof häufig als Touristenattraktion belächelt. Die Stadt will den Waffenhof nun zum Tor der Altstadt machen.

Der Handwerkerhof in Nürnberg ist genauso schön wie verkannt. Viele laufen an dem ehemaligen Waffenhof im Herzen der Altstadt einfach vorbei. Besonders die Nürnberger selbst haben der Touristenattraktion, die im Dürer-Jahr 1971 eröffnet worden ist, gerne und häufig demonstrativ den Rücken zugekehrt. Diese Zeiten sollen bald beendet sein.

Nach dem Willen der Stadt soll der Handwerkerhof das neue Tor zur Altstadt werden. Im Zuge der Sanierung des Bahnhofvorplatzes soll ein Fußgängerweg den Bahnhof mit dem Handwerkerhof direkt verbinden. Nach dem fünf Millionen Euro teuren Umbau des Bahnhofplatzes soll der Handwerkerhof außerdem ganzjährig geöffnet haben. "Wenn die Bauarbeiten planmäßig verlaufen, wird das die letzte Winterpause gewesen sein", freute sich Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) am Dienstag beim offiziellen Startschuss in die neue Saison. Die geplanten Umbauarbeiten sollen in einem Monat beginnen und bereits im November abgeschlossen werden. "Der geplante Weg zwischen Bahnhof, Handwerkerhof und Innenstadt ist gut für die Stadt, gut für den Handwerkerhof und gut für den Tourismus", sagte Fraas und freute sich, dass sich im Handwerkerhof endlich etwas tut. "Wir gehen mit neuem Schwung in die neue Saison", betonte der Wirtschaftsreferent und verwies darauf, dass die Frischzellenkur bereits an zahlreichen Ecken im Handwerkerhof zu sehen sei.


Neues Leben im Handwerkerhof

"Die Nürnberger haben den Handwerkerhof zuletzt wirklich ein wenig stiefmütterlich behandelt", findet Thomas Jackisch von der Traditionsbäckerei Lebkuchen Schmidt, die zu jeder Jahreszeit für die Gäste aus Nah und Fern frische Lebkuchen nach altem Rezept in handwerklicher Tradition in einem kleinen Fachwerkhaus im Handwerkerhof zubereitet. Jackisch ist sich sicher, dass der Handwerkerhof mit dem geplanten Verbindungsweg wieder zu neuem Leben erwachen wird. "Die Leute werden nicht mehr vorbeilaufen können. Der Handwerkerhof bekommt wieder mehr Aufmerksamkeit", freut sich Jackisch und zaubert einen duftenden Honiglebkuchen aus dem alten Holzhofen. "Im Handwerkerhof tut sich derzeit viel." Neben dem Königstor hätten junge Leute mit dem "Balkon Nürnberg" einen kleinen schnuckeligen Biergarten eröffnet, der erfreulicherweise wieder viele Nürnberger in den Handwerkerhof locke.

Über die schwierige Beziehung der Einheimischen zum Handwerkerhof kann Georg Stanisavljevic ein Lied singen. "Die Nürnberger haben von Anfang an immer gesagt, dass der Handwerkerhof nur für Touristen ist", ärgert sich der Handwerker, den alle nur "Bato" nennen und der seit über 40 Jahren eine Zinngießerei im Handwerkerhof betreibt. Auch das waschechte Handwerkerhof-Original freut sich, dass die Stadt einen oberirdischen Verbindungsweg zwischen Bahnhof, Handwerkerhof und Altstadt bauen will. Bislang würden die meisten Passanten durch die unterirdische Königstorpassage vom Bahnhof in die Innenstadt gehen und den wunderschönen Waffenhof mit den vielen Handwerkern einfach links liegen lassen. Bato findet freilich, die Stadt könne noch etwas mehr an dem äußeren Erscheinungsbild des Handwerkerhofs arbeiten. "Der Eingang muss schöner dekoriert werden. Wenn die Leute den Eingang nicht sehen, kommen sie nicht herein", ist sich Bato sicher.

Derweil schlendern immer mehr Gäste durch die Gassen des idyllischen Waffenhofes und stöbern in den traditionellen Handwerksprodukten. Viele genießen die Ruhe im Herzen der Altstadt. Von der Hektik draußen in der Innenstadt bekommt man im Handwerkerhof nichts mit. In den Biergärten und Weinstuben genießen zum Frühlingsanfang immer mehr Menschen die Oase der Gemütlichkeit in Nürnberg.

Handwerkerhof Der Handwerkerhof wurde 1971 als Touristenattraktion im so genannten "Waffenhof" des Frauentors angelegt. Er liegt am Altstadteingang "Königstor" und damit am Fußweg vom Hauptbahnhof zur Altstadt mit seinen traditionellen Sehenswürdigkeiten.

Programm Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen sollen die Gäste in den Handwerkerhof locken. Das Programm gibt es hier .

Öffnungszeiten Die Geschäfte haben zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (Samstag nur bis 16 Uhr). Die Gaststätten haben von Montag bis Samstag von 10.30 bis 22 Uhr geöffnet. Zum neuen Geheimtipp hat sich der Biergarten "Balkon Nürnberg" zuletzt gemausert.