Nürnberg: Unwetter trifft Region "aus dem Nichts" - Bilder zeigen Überflutungen und versunkene Autos, neue Details der Polizei
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Nürnberg, Donnerstag, 17. August 2023
Den zweiten Tag in Folge löste ein Gewitter in Franken einen Ausnahmezustand aus: Diesmal wurde Nürnberg besonders hart getroffen. Die Polizei hat die Einsatzzahlen von Donnerstagabend nach oben korrigiert - und spricht jetzt von knapp 300 Einsätzen.
Ein schweres Unwetter, das am Donnerstagabend (17. August 2023) und am frühen Freitag (18. August) über weite Teile Mittelfrankens hinwegzog, hat zahlreiche Notrufe bei Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Am Tag danach hat die Polizei Mittelfranken die Einsatzzahlen aktualisiert - und nach oben korrigiert: Demnach habe die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken knapp 300 Einsätze im Zusammenhang mit dem Unwetter verzeichnen müssen. Gestern war noch von "fast 200 unwetterbedingten Einsätzen" die Rede gewesen.
Die Unwetterfront mit Starkregen habe zwischen 17 Uhr und 1 Uhr zu zahlreichen Notrufen bei Polizei und Feuerwehr geführt, meldet die Inpektion. Gewitter, die von immensen Regenfällen und starken Windböen begleitet wurden, verursachten im gesamten Regierungsbezirk zahlreiche Unwetterschäden.
Gewitter in Franken: Nürnberg besonders hart von Schäden betroffen
Der Schwerpunkt Notrufe bezog sich dabei auf das Stadtgebiet Nürnberg. Die Mehrzahl der Einsätze betrafen mit Wasser vollgelaufene Keller und Tiefgaragen. Häufig wurden auch herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume sowie aufgrund des Unwetters ausgelöste Alarmanlagen mitgeteilt. Darüber hinaus wurden mehrere Straßen durch den Starkregen überschwemmt und insbesondere im Bereich des Frankenschnellwegs liefen mehrere Unterführungen mit Wasser voll.
Besonders betroffen waren die Unterführungen an der Nopitschstraße, der Schwabacher Straße und der Rothenburger Straße sowie der Steinbühler Tunnel. Hier mussten jeweils mehrere Fahrzeuge und im Fall des Steinbühler Tunnels auch eine Straßenbahn aus dem Wasser geborgen werden.
Die Insassen blieben jeweils unverletzt. Sie konnten die Fahrzeuge selbst verlassen oder wurden von den hinzugerufenen Einsatzkräften und couragierten Passanten befreit. Auch kam es in mehreren Nürnberger Stadtteilen zu Stromausfällen, bei denen mehrere Ampelanlagen betroffen waren, so die mittelfränkische Polizei.
Anwohner beschreibt Lage: "Aus dem Nichts wurde es komplett dunkel und fing zu regnen an"
"Aus dem Nichts wurde es komplett dunkel und fing zu regnen an. Man meinte, jemand schüttet es eimerweise herunter", beschrieb Anwohnerin Silvia Riedlinger die Situation im Gespräch mit News5. "Man hat nicht mal mehr den Fernsehturm gesehen. [...] Es ist schrecklich."
Zeitweise sei auch der Strom ausgefallen. Unterführungen und Tiefgaragen standen kniehoch unter Wasser, Anwohner versuchten noch, ihre Autos in Sicherheit zu bringen. Laut der Feuerwehr seien auch Gasleitungen beschädigt worden und eine Vielzahl von Bäumen auf fahrende und parkende Autos gestürzt.