Manchen kann es auf der Autobahn nicht schnell genug gehen. Drängler sind nicht nur ein Ärgernis, ihr Verhalten kann auch richtig gefährlich werden. Dabei machen sie sich unter Umständen strafbar.
Auf deutschen Autobahnen gibt es in der Regel kein Tempolimit. Manche Autofahrer kosten das richtig aus - und wollen sich von langsameren Verkehrsteilnehmern nicht bremsen lassen. Während einige in den sauren Apfel beißen und vom Gas gehen, werden andere richtig pampig.
Vor diesen Dränglern warnte unlängst die Polizei Mittelfranken in einem ausführlichen Facebook-Post. Sie macht dabei klar: Nicht jeder hat einen schnellen Schlitten, und darf trotzdem einen noch langsameres Fahrzeug überholen. Wen das auf der Überholspur nervt, der muss nun mal die Zähne zusammenbeißen und warten, bis das langsamere Auto seinen Überholvorgang abgeschlossen hat. "Lichthupe, Blinker links und dichtes Auffahren sind definitiv keine geeigneten Mittel, um dem Vordermann klarzumachen, dass man schneller fahren will", so die Polizei.
Harte Strafen drohen - Drängeln ist keine Kleinigkeit
Auf Autobahnen gilt nämlich nicht das "Recht des Schnelleren" - die Polizei mahnt deshalb zur gegenseitigen Rücksichtnahme und warnt gleichzeitig vor Konsequenzen. Denn "Drängeln" kann "im Sinne einer Verkehrsordnungswidrigkeit (Unterschreiten des gebotenen Mindestabstands) als auch als Straftat (Nötigung im Sinne des § 240 StGB) interpretiert werden", wie ein Polizeisprecher gegenüber inFranken.de erläutert.
Und wenn man sich der Nötigung schuldig macht, kann es ganz schnell vorbei sein mit dem Rasen. Denn im schlimmsten Fall landet man für sein Drängeln im Gefängnis. "Der Tatbestand der Nötigung ist ein Vergehen gemäß § 240 StGB und wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft", beschreibt die Polizei das Strafmaß.
Wie groß ist aber das Drängler-Problem auf Frankens Autobahnen? Im vergangenen Jahr hat die Polizei in Mittelfranken 250 Fälle der Nötigung im Straßenverkehr registriert. Wie oft das rücksichtslose Verhalten von flotten Autofahrern zu Unfällen geführt hat, ist schwer zu beantworten. Denn Drängeln als Ursache von Verkehrsunfällen ließe sich nur schwer aus der Statistik filtern, so die Polizei.