Fliegerbombe im Nürnberger Dutzendteich erfolgreich entschärft - Sperrungen werden aufgehoben

3 Min

Alljährlich wird der Dutzendteich im Winter abgelassen. In diesem Jahr trat dabei aber eine Fliegerbombe zutage. Damit sie entschärft werden konnte, mussten 1002 Menschen ihre Wohnungen, Häuser und Arbeitsplätze verlassen.

Eine amerikanische Fliegerbombe wurde am Mittwochmorgen (4. Dezember 2024) im Dutzendteich in Nürnberg gefunden - das bestätigt Andreas Franke, Leiter des Kommunikationsamts der Stadt, auf Nachfrage von inFranken.de. Ein Passant entdeckte das Kampfmittel demnach im Dutzendteich. Jährlich werde dort im Winter das Wasser abgelassen. Dadurch wurde der Gegenstand, der für den Passanten zunächst nach einer Gasflasche ausgesehen hatte, im Schlamm erkennbar.

75 Kilogramm wiegt die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg nach Angaben der Stadt. Sprengmeister Michael Weiß sowie 68 Rettungskräfte, 60 Polizisten, 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 43 Einsatzkräfte des THW waren vor Ort. Im Einsatzgebiet mussten für die Entschärfung mehrere Bereiche gesperrt und 1002 Menschen evakuiert werden. 

Update vom 04.12.2024, 16.13 Uhr: Anwohner können in Wohnungen und Häuser zurückkehren

Die Fliegerbombe im Nürnberger Dutzendteich ist erfolgreich entschärft worden. Das bestätigte die Stadt am Mittwochnachmittag (4. Dezember 2024) um 16.04 Uhr. Die 1002 von der Evakuierung betroffenen Menschen könnten nun in ihre Wohnungen, Häuser oder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Demnach würden die Einsatzkräfte nun sukzessive damit beginnen, die Straßensperrungen aufzuheben. Von diesen sind auch Bus- und Straßenbahnlinien betroffen, weshalb es noch bis 16.45 Uhr zu Verspätungen kommen könne, hieß es weiter. 

Sprengmeister Michael Weiß erklärte, die Lage der Bombe im Dutzendteich habe die Entschärfung erschwert. Die Bombe habe rund 50 Meter vom Ufer entfernt im Morast gelegen. Das THW musste laut Weiß einen Steg bauen, um dem Kampfmittelräumdienst die Arbeit zu erleichtern. 

Update vom 04.12.2024, 15.38 Uhr: Entschärfung hat begonnen

Die Entschärfung der Fliegerbombe in Nürnberg hat begonnen. Das teilte die Stadt um 15.12 Uhr mit. Rund 15 Minuten zuvor sei die Evakuierung abgeschlossen worden. Laut BRK würden derzeit etwa 75 Menschen in der Betreuungsstelle durch die Nürnberger Hilfsorganisationen betreut. 14 Menschen mit Mobilitätseinschränkungen seien mittels Krankentransport- oder Rettungswagen aus der Evakuierungszone gebracht worden.

Update vom 04.12.2024, 14.30 Uhr: Steg zur Bombe ist bereit, Entschärfung um 15 Uhr geplant

Ursprünglich sollte die Bombe um 14 Uhr entschärft werden, mittlerweile sei die Entschärfung für 15 Uhr geplant, teilt die Stadt mit. Der Steg zur Bombe sei jedoch fertiggestellt und bereit zum Einsatz.

Die Evakuierungsmaßnahmen sind währenddessen in vollem Gange: Der Bereich südwestlich der Herzogstraße wurde bereits vollständig geräumt, der Bereich südöstlich des Seminarwegs sei etwa zu 85 Prozent evakuiert. Die Maßnahme soll in den nächsten 20 Minuten abgeschlossen werden. Eine interaktive Karte der Stadt informiert außerdem über den Evakuierungsbereich und die Straßensperrungen. Die Sperrung der Schultheißallee auf Höhe des Parkplatzes der Meistersingerhalle sei allerdings nicht eingezeichnet.

Update vom 04.12.2024, 12.38 Uhr: Betreuungsstelle für Anwohner ist eingerichtet

Wie die Stadt mitteilt, wurde für die von der Evakuierung betroffenen Anwohner eine Betreuungsstelle in der alten Bertold-Brecht-Schule in der Bertolt-Brecht-Straße 39 eingerichtet. Shuttlebusse der VAG Nürnberg verkehren ab der Haltestelle Bahnhof Dutzendteich, um betroffene Personen in die Betreuungsstelle zu fahren. 

Update vom 04.12.2024, 12.21 Uhr: Bombe soll um 14 Uhr entschärft werden

Die Entschärfung der Bombe ist für 14 Uhr geplant, teilt die Stadt auf ihrer Internetseite mit. Das Technische Hilfswerk (THW) sei allerdings schon dabei, einen Zuweg zur Bombe zu legen. Ab 12.30 Uhr sollen die Bayernstraße ab der Münchener Straße bis zur Kreuzung Jitzhak-Rabin-Straße demnach durch die Polizei gesperrt und die Anwohner evakuiert werden. Der Bereich sollte möglichst großräumig umfahren werden.

Bei den Buslinien 45, 55, 65 und eventuell 10 sowie bei den Straßenbahnlinien 6 und 8 ergeben sich der Stadt zufolge durch die Sperrung Änderungen. Die Bahnstrecke sei davon allerdings nicht betroffen.

Erstmeldung vom 04.12.2024: Fliegerbombe in Nürnberg entdeckt - mehrere Bereiche betroffen

Umliegende Bereiche wurden zur Sicherheit abgesperrt - der Evakuierungsradius sei vorerst auf 350 Meter festgelegt worden. In diesem Radius befinden sich unter anderem die Kongresshalle und die Herzogstraße. Das Max-Morlock-Stadion sei entgegen erster Annahmen nicht betroffen, heißt es auf der Internetseite der Stadt. Auch die Arena der Nürnberger Versicherung und der Zirkus Flic Flac seien nicht gesperrt.

Die Fundstelle liege etwa 50 Meter nordöstlich vom Serenadenhof entfernt. Evakuiert werden sollen der Bereich zwischen Herzogstraße und Großem Dutzendteich sowie zwischen Seminarweg und Großem Dutzendteich. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist wegen des Einsatzes heute geschlossen. Wie lange der Einsatz dauern wird, ist bisher unklar. Das hänge sehr stark vom Zustand der Bombe ab, betont der Sprecher.

Bombenfunde sind in Bayern keine Seltenheit. In Hof etwa wurde in diesem Jahr eine Bombe bei Baggerarbeiten auf einer Baustelle freigelegt. Im Regensburger Stadtteil Burgweinting mussten im Oktober ebenfalls zahlreiche Anwohner wegen eins entsprechenden Funds evakuiert werden.

Weitere Nachrichten aus Nürnberg und der Region findest du in unserem Lokalressort.

Vorschaubild: © NEWS5 / Lars Haubner (NEWS5)