Friedhelm Balder aus Schwabach geht mit großen Hoffnungen zu "Bares für Rares". Mit einem Bild eines berühmten Malers hofft er, seine Rentenkasse aufzubessern. Dann erklären ihm die Experten, wie viel das Werk wirklich wert ist.
- "Bares für Rares": Schwabacher lässt Bild von Star-Maler schätzen
- "Leider gar nicht gut": Kunstexpertin macht Hoffnung zunichte
- 81-Jähriger will in ZDF-Trödelshow "kämpfen wie ein Löwe"
Friedhelm Balder aus Schwabach hatte sich bei "Bares für Rares" im ZDF Großes vorgenommen. Mit dem Bild eines berühmten französischen Künstlers wollte der 81-jährige Sammler seine Rentenkasse aufbessern. Doch zunächst sah es gar nicht gut aus.
Gleiche Preise wie Pablo Picasso: Schwabacher kommt mit seltenem Starmaler-Bild zu "Bares für Rares"
Balder kommt mit einer gerahmten Lithografie des französischen Künstlers Bernard Buffet zu "Bares für Rares". Selbstbewusst betritt der 81-Jährige mit weißem Hemd, Steppweste und dem Bild unter dem Arm das Studio. Der höchste Wert eines Buffet-Bilds sei mit 1,2 Millionen Euro in London erzielt worden, weiß der ehemalige Verkaufsleiter zu berichten. "Es ist ein bisschen dunkel und ein bisschen wild", so die erste Analyse der anwesenden Kunstexpertin Bianca Berding gegenüber Moderator Horst Lichter. Das Motiv: schwarze Sonnenblumen in einer Vase auf gelbem Hintergrund.
Der gebürtige Niedersachse, der beruflich "jetzt in Bayern gelandet" sei, habe sich seit seiner Studienzeit eine Sammlung an Lithografien angelegt. Für Schmunzeln bei Horst Lichter sorgt er mit dem Satz: "Ich kenne dich jetzt schon so viele Jahre, da wird es Zeit, dass wir uns duzen." Dann ging es ans Eingemachte: Buffet sei mit "depressiven" Bildern ein absoluter Star der Malerszene in den 1950er Jahren gewesen, so Berding. Und: Er habe international die gleichen Preise wie Pablo Picasso erzielt.
Doch mit dem Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg sei Buffet nicht mehr gefragt gewesen, die Preise seien "extrem gefallen", erklärt Berding. Der Künstler sei "abgestürzt". Zum Zustand von Balders Bild findet sie ebenfalls keine besonders aufmunternden Worte. Zwar handle es sich um "hochwertiges Künstlerpapier", ein Wasserzeichen sei auch vorhanden, doch "aber leider sind die Ränder beschnitten". Das Papier sei zudem von der Sonne "komplett gebräunt" und früher mit Klebestreifen ohne Rahmen befestigt worden. Noch schlimmer sei ein deutlich sichtbarer Knick quer über das Werk.
Nach niederschmetternder Schätzung: ZDF-Händler lassen sich von fränkischem Verkaufstalent überzeugen
"Das habe ich noch gar nicht entdeckt", so der Schwabacher sichtlich überrascht. Leichte Verzweiflung macht sich in seinem Gesicht breit. Balder weist darauf hin, dass das Bild Teil einer Auflage von lediglich 50 Stück sei. Sein Wunschpreis: "über 1000 Euro!" Doch die Kunstexpertin macht diese Hoffnung sofort zunichte. "Der Zustand ist leider gar nicht gut", sagt sie und verkündet ihre Schätzung: "Ich bin da bei 400 bis 500 Euro." Lichter schickt dem 81-Jährigen noch aufmunternde Worte - man wisse "ja nie, was die Händler machen".
"Ich werde kämpfen wie ein Löwe", kündigt der Rentner vor seinem Gang in den Saal an. Da hat der Leipziger Antiquitätenhändler Fabian Kahl schon längst den Knick im Bild erblickt. Doch die Stimmung ist gut. Balder weiß sich zu verkaufen, preist das düstere Werk als "Goldstück" an. Und das scheint zu wirken: Die Schätzung der Kunstexpertin ist schnell übertroffen.