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Radfahren rund um Nürnberg - 5 Geheimtipps für Tagestouren aus der Redaktion
Autor: Julian Löhner
Nürnberg, Freitag, 01. Sept. 2023
Eingebettet in abwechslungsreiche Natur, ist die Region um Nürnberg der perfekte Ausgangspunkt für eine Radtour. Lass dich von unseren 5 ausgewählten Tagestouren inspirieren, bevor du dich für deinen nächsten Ausflug auf den Sattel schwingst. Wir sind einige Strecken abgefahren und stellen dir Sehenswertes, Tipps für unterwegs und die besten Einkehrmöglichkeiten vor.
Erfahrungsberichte zu Tagestouren mit dem Rad rund um Nürnberg – diese Radrunden empfiehlt die inFranken.de-Redaktion
Perfekt zum Einstieg: Durch das Rednitztal über Schwabach, nach Rednitzhembach und zurück – mit Zusatzaktivität
Pegnitz, Panorama und Knoblauchsland: Abwechslung im Nordosten Nürnbergs – Runde ab Wöhrder Wiese
Über Wald, Seen und Hügel: sportliche Challenge ab Hauptmarkt
Zwischen Störchen, Teichen und Karpfen: Radrunde ab Erlangen – mit Variation
Brotzeit, Bierkultur & Bike: Auf Erkundungstour in der Fränkischen Schweiz
Radfahren ist die ideale Möglichkeit, um die eigene Region aus einem neuen Blickwinkel kennenzulernen, sportlich aktiv zu sein und dabei die Sorgen des Alltags zu vergessen – Urlaubsfeeling gibt es kostenlos obendrauf. Die Region um Nürnberg lädt dazu ein, für einen Tag lang in die Pedale zu treten und dabei die vielfältige Natur der Gegend zu genießen. Wir haben uns selbst auf den Sattel geschwungen und verschiedene Strecken getestet. In unserem Erfahrungsbericht liest du einen Überblick über 5 Touren von der gemütlichen Freizeittour hin zum sportlich-ambitionierten Fahrradtag.
Radeln entlang der Rednitz: Von Nürnberg über Schwabach nach Rednitzhembach und zurück
Die knapp 50 km lange Radtour verläuft größtenteils auf flachen, separaten Radwegen oder entlang der Rednitz bzw. des Main-Donau-Kanals. Als Startpunkt sind besonders die westlichen Stadtviertel wie Gostenhof, St. Leonhard oder der Nürnberger Westpark in Sündersbühl geeignet. Von dort aus bist du schnurstracks abseits großer Hauptstraßen ins Naturschutzgebiet Hainberg geradelt. Die Rednitz stets im Blick fährst du über Stein und Gerasmühle nach Reichelsdorf. Nach dem Überqueren des Flusses folgen einige, wenige Kilometer entlang der B2 (separater Radweg), bis du das Ortsschild von Schwabach passierst. Die fränkische Goldschlägerstadt lädt zu einem kurzen Stadtbummel in der historischen Altstadt ein. Zahlreiche Cafés und Restaurants rund um den Marktplatz bieten gute Möglichkeiten für eine Pause.
Wieder auf dem Rad verlässt du Schwabach auf einer Steigung Richtung Süden, ehe du bei Obermainbach auf verkehrsberuhigten Wege einbiegst und nach wenigen Kilometern Rednitzhembach erreichst. Idyllisch zwischen zwei Rednitzarmen gelegen, kannst du vom Rad auf ein Kanu, SUP oder Ruderboot umsteigen und vom Wasser aus das Rednitztal erkunden. Neben dem Verleih lädt der gemütliche Biergarten der Kahnfahrt Rednitzhembach zum Entspannen und Kraft tanken ein. Die Tour bleibt dem Element Wasser treu und führt zum Main-Donau-Kanal, wieder Richtung Nürnberg. Kurz nachdem du die A6 unterquert hast, biegst du rechts nach Kornburg ein. Über Worzeldorf und Waldwegen gelangst du schließlich zum Südfriedhof. Vorher bietet sich noch eine letzte Rastmöglichkeit im Biergarten Steinbrüchlein an. Nebenstraßen führen dich durch die Nürnberger Südstadt wieder zum Ausgangspunkt.
Charakteristik:größtenteils flache Radtour auf Radwegen; vor und in Schwabach etwas mehr Verkehr
Zielgruppe: entdeckungsfreudige Hobbyradfahrer, gut mit kurzer Kanufahrt kombinierbar
Länge und Dauer:ca. 52 km, reine Fahrzeit ca. 3 Stunden
Schwierigkeit:leicht bis mittel, nur wenige Anstiege
Navigation: teilweise über Fahrradschilder entlang der Strecke (z. B. nach Schwabach oder zum Main-Donau-Kanal), ansonsten über komoot
Pegnitz, Panorama und Knoblauchsland: Abwechslung im Nordosten Nürnbergs
Auf 60 km Länge führt dich die Rundtour durch abwechslungsreiche Naturlandschaften und die Idylle fränkischer Dörfer. Da die erste Etappe der Tour entlang der Pegnitz im östlichen Pegnitztal verläuft, bietet sich die Wöhrder Wiese in Nürnberg als idealer Startpunkt an. Du folgst dem malerischen Flussradweg bis Schwaig und verlässt dort das Flusstal nach Behringsdorf. Ab hier gilt es die einzige, größere Steigung der Tour zu meistern. Der Anstieg lohnt sich in zweierlei Hinsicht: Zum einen lädt das Schloss Oedenberg mit Restaurant und naturbelassenem Biergarten zu einer Stärkung ein, zum anderen genießt du rund 1,5 km später in Tauchersreuth einen phänomenalen Blick nach Nürnberg und ins Umland.
Über Kleingeschaidt, Großgeschaidt, Oberschöllenbach und Unterschöllenbach kannst du dich nach Kleinsendelbach rollen lassen. Parallel zur Schwabach biegst du links ab, um wenige Kilometer später die Ortschaft Dormimitz zu passieren und schließlich das Dorf Weiher zu erreichen. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstraße verlässt du den kleinen Ort nach links und querst die Schwabach, ehe du die Tour im Wald Richtung Erlangen und Tennenlohe fortsetzt. Ein kurzer Abstecher zur "Indianerschlucht" (auf Höhe Uttenreuth) lohnt sich für alle Naturliebhaber. Von Tennenlohe erreichst du über Großgründlach nach kurzer Zeit das Knoblauchsland. Von dort aus radelst du gemütlich über wenig befahrene Straßen durch Höfles, Almoshof und Lohe zum Marienbergpark Nürnberg. Ab hier folgst du am besten den Radschildern zum Stadtpark und im Anschluss wieder zurück zur Wöhrder Wiese. Während der Biergartensaison wartet der Wiesenbiergarten zur Erholung auf dich.
Charakteristik: Rundtour mit einigen (teils stärkeren) Steigungen; grundsätzlich verkehrsarm (bis auf wenige, kurze Ausnahmen)
Zielgruppe:sportliche Hobbyradfahrer und Liebhaber abwechslungsreicher Landschaften
Länge und Dauer:ca. 60 km, reine Fahrzeit ca. 3,75 Stunden
Schwierigkeit: mittel (relativ starker Anstieg nach Behringersdorf)
Navigation: Schilder bis Schwaig und Behringersdorf, danach über komoot
Über Wald, Seen und Hügel: sportliche Challenge ab Hauptmarkt
Gute Kondition, Ausdauer und Freude an der ein oder anderen Steigung sind für diese Tour unabdingbar. Vom Zentrum Nürnbergs (Hauptmarkt) geht es zunächst auf Nebenwegen über den Tullnaupark zum Tiergarten Nürnberg. Waldwege führen dich über Schwaig zum großen Birkensee. Der idyllisch gelegene Waldsee lädt für eine kurze Verschnaufpause ein, ehe du rund 10 km später die Stadt Lauf an der Pegnitz erreichst. Die schöne Altstadt mit zahlreichen Cafés lädt zu einem Stadtbummel ein. Das nächste Highlight am Wegesrand lässt nicht lange auf sich warten. Im Ortsteil Kotzenhof liegt unmittelbar hinter einem Wohngebiet die Bitterbachschlucht. Besonders ohne Fahrrad lohnt sich hier ein ausgiebiger Besuch, der sich ideal mit einer Wanderung kombinieren lässt.
Video:
Wieder auf dem Sattel radelst du über Kühnhof und Dehnberg entlang einer Weiherkette nach Großbellhofen. Dort setzt du deine Runde über Bullach nach Neunhof fort. Der Laufer Ortsteil überzeugt vor allem mit dem Welser Schloss und der lokalen Brauerei Wiethaler. Die letzte größere Steigung steht bei dem Örtchen Beerbach kurz nach Neunhof an. Belohnt wirst du mit einem Blick über das Nürnberger Umland, ehe du über Großgeschaidt und Käswasser die Gemeinde Kalchreuth erreichst. Alle Genießer können die Tour nun endgültig gemütlich ausklingen lassen. Zur Sommerzeit kannst du dich im Felsenkeller bei (alkoholfreiem) Bier und Brotzeit von den Strapazen erholen. Mit wenig Kraftaufwand und hauptsächlich bergab erreichst du über Waldwege den Flughafen und schließlich wieder die Stadtgrenze Nürnberg. Zum Ausgangspunkt gelangst du über den Marienbergpark und die Stadtteile Großreuth hinter der Veste, Maxfeld und Gärten hinter der Veste.
Charakteristik: Rundtour mit stetigem auf und ab auf verkehrsarmen Wegen und Nebenstraßen
Zielgruppe: sportlich-ambitionierte Radfahrer, aber auch Genießer (ggf. mit E-Bike) fränkischer Küche und Landschaft
Länge und Dauer: ca. 70 km, reine Fahrzeit ca. 4,75 Stunden
Schwierigkeit: mittel - schwierig (durch viele Steigungen ist eine gute Grundkondition erforderlich)
Zwischen Störchen, Teichen und Karpfen: Radrunde ab Erlangen – mit Variation
Gemäßigte Hügel, wunderschöne Teichlandschaften und fränkische Altstädte erwarten dich bei dieser Radtour. Gestartet wird in der Fahrradstadt Erlangen. Entsprechend radfreundlich bahnst du dir deinen Weg vom Bahnhof über Alterlangen und Kosbach nach Dechsendorf. Ab hier ist bereits das Landschaftsbild zu sehen, das die gesamte Tour prägen wird. Idyllische Teichlandschaften wechseln sich mit Wäldern und Nebenstraßen ab. Über Rettenbach, Niederlindach und Hesselberg erreichst du die Vogelfreistätte bzw. das Weihergebiet bei Morhhof. Du radelst an Störchen, die auf den Wiesen am Wegesrand auf Nahrungssuche sind und unzähligen Weihern vorbei und kannst dabei die Natur in vollen Zügen genießen. Immer wieder finden sich am Wegesrand Erklärtafeln zum Karpfenland Aischgrund. Bei Buch querst du erneut die A3 und gelangst nach Neuhaus/Aisch. Bei gutem Wetter bietet sich der idyllische Felsenkeller der ortsansässigen Löwenbräu als Rastmöglichkeit an.
Weiter geht es über Adelsdorf in Richtung Höchstadt an der Aisch. Die Stadt bildet mit knapp 15.000 Einwohnern das Zentrum des fränkischen Karpfenlandes und ist mit einer über 1000-jährigen Geschichte einen Abstecher wert. Nachdem du die sanften Hügel des Aischgrundes und sämtliche Dörfer wie Sterpersdorf, Voggendorf oder Traishöchstädt durchfahren hast befindest du dich langsam aber sicher auf dem Weg zum nächsten Städtehighlight. Mit Herzogenaurach erreichst du eine der lebenswertesten Städte Frankens (PLUS-Artikel). Rezelsdorf, Unterreichenbach oder Falkendorf sind Anhaltspunkte zur Navigation durch die wunderschöne Naturlandschaft in Richtung Herzogenaurach. Du kannst dich nun entscheiden, ob du die Runde wieder nach Erlangen schließt oderüber Burgstall und Obermichelbach in den Fürther Stadtteil Vach (S-Bahnanbindung) oder im Anschluss direkt nach Nürnberg radelst. Je nach Variante liegt die Distanz bei knapp 85 km (Runde nach Erlangen) oder knapp 100 km (Fortsetzung nach Nürnberg). Ausgeschildert sind beide Varianten.
Charakteristik: Rundtour mit vereinzelten Steigungen und abwechslungsreicher Landschaft (Alternativ von Herzogenaurach nach weiter Richtung Fürth bzw. Nürnberg)
Zielgruppe: Naturbegeisterte Radfahrer
Länge und Dauer: ca. 85 - 100 km (je nach Variante), reine Fahrzeit ca. 5 - 6 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Navigation: folgt teilweise dem Aischgründer Karpfenradweg; ab Herzogenaurach gute Beschilderung bei beiden Varianten, die Tour findest du im Detail bei komoot.
Brotzeit, Bierkultur & Bike: Auf Erkundungstour in der Fränkischen Schweiz
Die wohl anspruchsvollste Tour der Liste führt dich in die wunderschöne fränkische Schweiz. Um dem Großstadttrubel Nürnbergs zu entgehen, startest du am besten in Nürnberg-Ziegelstein (öffentlich mit der U2 erreichbar). Über Büchenbühl lässt du Nürnberg endgültig hinter dir und radelst zunächst bergauf nach Kalchreuth. Die darauffolgende Abfahrt bzw. der nächste Anstieg führen dich über die Örtchen Weiher und Rosenbach nach Marloffstein. Das Auf- und Ab prägt die Tour und macht sie gerade deshalb so reizvoll. Immer wieder eröffnen sich wunderschöne Blicke auf die Nachbarberge und Hügel der Fränkischen Schweiz. Teilweise entlang Bundesstraßen, aber stets auf separierten Radwegen gelangst du schließlich nach Kirchehrenbach. Vom Dorf am Fuße des "Walberla" fährst du noch ein Stückchen geradeaus nach Pretzfeld.
Ab hier radelst du durch dieherrliche Natur der fränkischen Schweiz auf Radwegen bzw. wenig befahrenen Straßen über Hetzelsdorf, Hundshaupten und Egloffsteinerhüll in Richtung Egloffstein. Kurz vor der Ortschaft biegst du rechts ab und kommst schließlich nach Thuisbrunn. Du bist nun mitten im fränkischen Bierparadies angelangt. Die Radroute führt dich von Thuisbrunn nach Gräfenberg und Weißenohe. Beliebt ist die Gegend zwischen Thuisbrunn und Weißenohe vor allem für den Fünf-Seidla-Steig und die entsprechende Biervielfalt. Fränkische Genießer kommen werden hier mit bestem Bier und Brotzeiten versorgt. Wenn du dir es lieber bei Bier und Brotzeit gemütlich machen möchtest, hast du die Option mit dem Zug zurück nach Nürnberg zu fahren. Dieser verkehrt ab Gräfenberg über Weißenohe und Igensdorf in regelmäßigen Abständen (Fahrtauskunft der Deutschen Bahn). Bleibst du auf dem Sattel führt dich die Tour im Prinzip entlang der Bahnlinie über Stöckach, Eschenau und Großgeschaidt nach Heroldsberg. Am Ortsausgang biegst du rechts ab und schließt kurz vor Buchenbühl die Runde.
Charakteristik: hügelige, anspruchsvolle, aber wunderschöne Rundtour
Zielgruppe: sportliche Radfahrer, aber auch Genießer kommen auf ihre Kosten.
Länge und Dauer: ca. 100 km, reine Fahrzeit ca. 6 Stunden
Schwierigkeit: schwierig, da mit 100 km Länge und den vielen Anstiegen sehr konditionsfordernd
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