Weihnachtslieder auf Christkindlesmarkt gerettet: Traditionsunternehmen sorgt für Überraschung

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Die Stadt Nürnberg hatte im Vorfeld hohe GEMA-Gebühren beklagt - die Musik auf dem Christkindlesmarkt 2024 war in Gefahr. Jetzt sorgt ein regionales Unternehmen für eine erfreuliche Wende.

In Nürnberg stand beim Christkindlesmarkt 2024 viel auf dem Spiel: Nach "intensiven Verhandlungsbemühungen" der Bundesvereinigung der Musikveranstalter (BVMV) und des Deutschen Städtetags mit der GEMA, um eine Gebührenregelung für kommunale Weihnachtsmärkte, hatte sich im September 2024 "keine Bereitschaft" seitens der GEMA gezeigt, einen eigenen Tarif für Weihnachtsmärkte zu etablieren.

Das teilte die Stadt Nürnberg im Frühherbst in einer Pressemitteilung mit. Zwar habe sich im Zoff um die Gebühren wenig Neues ergeben, heißt es jetzt. Doch das traditionelle Bühnenprogramm sei dank des Engagements eines fränkischen Traditionsbetriebs nun auf jeden Fall möglich. 

Update vom 12.11.2024: Lebkuchen Schmidt springt für hohe GEMA-Kosten ein - Freude in Nürnberg

Im Streit um die hohen GEMA-Gebühren für Weihnachtsmärkte kommt dem Nürnberger Christkindlesmarkt jetzt ein Sponsor zu Hilfe: Um die Kosten des Rechteverwerters auf ein "für die Stadt erträgliches Maß zu reduzieren", unterstütze Lebkuchen Schmidt, zugleich seit dem vergangenen Jahr Hauptförderer des Markts, das Bühnenprogramm mit einem Großteil der anfallenden Kosten.

Das hat die Stadt Nürnberg am Dienstag (12. November 2024) verkündet. Somit werde es am Christkindlesmarkt auch in diesem Jahr wieder ein Bühnenprogramm mit bekannten Weihnachtsliedern geben. Weitere Informationen sollen in der kommenden Woche folgen, heißt es aus dem Rathaus. 

Rund 90 Chöre, darunter Kinder-, Erwachsenen- und Posaunenchöre, präsentieren sich laut Stadt jedes Jahr auf der Bühne des Christkindlesmarkts. Alle diese Darbietungen sind demzufolge freiwillig - eine Bezahlung gibt es nicht. In Franken finden auch heuer wieder zahlreiche Weihnachtsmärkte statt - die große Termin-Übersicht findet ihr hier

Erstmeldung vom 09.09.2024: Nicht "nachvollziehbar": Stadt Nürnberg übt heftige Kritik an GEMA wegen Christkindlesmarkt

Diese Entscheidung habe auch "erhebliche Auswirkungen" auf den Nürnberger Christkindlesmarkt, heißt es aus dem Rathaus. Bei Anwendung des aktuellen Tarifs müssten die Veranstalter des Christkindlesmarkts demnach eine Gebühr von nahezu 30.000 Euro entrichten. Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier äußerte deutliche Kritik am Vorgehen der GEMA.

"Das Vorgehen der GEMA ist weder nachvollziehbar noch kooperativ. Natürlich setzen wir uns für eine faire Vergütung der Künstlerinnen und Künstler ein, aber auch kommunale Veranstalter brauchen eine tragbare Gebührenstruktur, unabhängig von ihrer Größe", so Heilmann. Diese Haltung der GEMA schade den Veranstaltern und Bürgern. "Wir werden daher weitere Schritte prüfen, wie vollständig GEMA-freie Musik. Hier würde die GEMA dann gar keine Gebühren mehr erhalten", so die Ankündigung.

Auf der Bühne des Christkindlesmarkts treten demnach jährlich etwa 90 Kinder-, Erwachsenen- und Posaunenchöre auf. Das gesamte Bühnenprogramm werde von den Chören freiwillig und unentgeltlich gestaltet - es würden keine Gagen gezahlt, betont die Stadt. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhalte einen Gutschein im Wert von fünf Euro, der auf dem Christkindlesmarkt an jeder Bude eingelöst werden könne. Die Stadt Bayreuth hatte mit der GEMA eine Einzelfallregelung ausgehandelt - und musste 2023 deutlich weniger zahlen als befürchtet.

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Vorschaubild: © Matthias Merz/dpa