Im Altenkunstadter Ortsteil Baiersdorf muss bei der Wasserversorung und -entsorgung dringend etwas getan werden. Besonders in der Mainecker Straße. Das ist eine Kreisstraße, die sowieso bald eine neue Decke bekommt.
In der Mainecker Straße im Ortsteil Baiersdorf herrscht Handlungsbedarf sowohl am Mischwasserkanal als auch am Regenwasserkanal. Während ersterer noch saniert werden kann, ist letzterer nicht mehr zu retten. Diplom-Ingenieur Michael Dötzer hatte sich Gedanken gemacht, wie man die Abwasserentsorgung in der rund 370 Meter langen Straße, über die die Kreisstraße Lif 18 verläuft, neu regeln könnte.
Seine Ergebnisse stellte er am Dienstagabend dem Gemeinderat vor: Die Umstellung auf ein reines Trennsystem, also der Neubau eines Schmutz- und eines Regenwasserkanals, würde knapp 510 000 Euro kosten. Billiger käme der Gemeinde die zweite Variante: Die Sanierung des bestehenden Mischwasserkanals und der Neubau eines Regenwasserkanals würden rund 325 000 Euro kosten.
Synergie-Effekt
Um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, könnte das Ganze bei der Deckensanierung der Kreisstraße Lif 18 mit durchgeführt werden. Auch eine neue Wasserleitung und andere Kabel, zum Beispiel von der Telekom, könnten dann mitverlegt werden, so Bürgermeister Robert Hümmer (CSU). Als Zeitfenster nannte er die Jahre 2016 oder 2017.
Auch die Bürger müssen ihr Scherflein dazu beitragen, sollte sich das Gremium für eine der beiden Maßnahmen entscheiden. Bei der Umstellung auf das Trennsystem müssen jeweils zwei neue Rohrleitungen bis ins Haus verlegt werden: Die Hausanschlüsse würden mit je 2200 Euro zu Buche schlagen. Bei der anderen Variante würden nur einmal 2200 Euro anfallen.
Frank Novotny von den Sozialen Bürgern (SB) wollte wissen, wie es um die Straßenausbaubeitragssatzung bestellt ist. Sowohl der Bürgermeister als auch Kreisbauhofleiter Heiko Tremel verneinten deren Anwendbarkeit, da es sich um eine Kreisstraße handelt. Lediglich beim Gehsteig, so Hümmer, könne die Satzung zur Anwendung kommen.
Überall prüfen
Martina Mätzke von der Jungen Wähler-Union (JWU) erinnerte daran, dass es vor ein paar Jahren in einem besonders strengen Winter im Ortsteil Baiersdorf zu zahlreichen Wasserrohrbrüchen gekommen sei. Man müsse in der ganzen Ortschaft schauen, was im Argen liege. "Wir können nicht alles auf einmal machen. Wir wollten halt erst einmal einen Straßenzug abschließen", erwiderte Bürgermeister Robert Hümmer.
Je länger sich die Diskussion hinzog, desto mehr verlagerte sie sich auf die Frage, ob man nicht ein Gesamtkonzept für Baiersdorf erstellen sollte. "In einer Studie könnten wir durchrechnen lassen, ob insgesamt gesehen ein Misch- oder ein Trennsystem das günstigere wäre", meinte Bürgermeister Hümmer. Novotny brachte die Dorferneuerung ins Spiel, über die man die Kanalsanierungen finanzieren könne.
Nur zur Information
Allerdings schränkte Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff auf Nachfrage von Maximilian Deuber von der Freien Wähler-Gemeinschaft (FWG) ein: "Nur der Straßenentwässerungsanteil wäre bei einer Dorferneuerung mit inbegriffen. Andere Maßnahmen, die damit nichts zu tun haben, könnten nicht abgerechnet werden."
Konkrete Beschlüsse wurden im Gemeinderat zu diesem Thema nicht gefasst, da der Tagesordnungspunkt lediglich zur Information und zum Gedankenaustausch gedient hatte.
Aus dem Gemeinderat kurz: