Klinikum Lichtenfels: Vielversprechende Aussichten

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Luftaufnahme der wichtiges Baustelle des Landkreises Lichtenfels: Rechts der Baukörper des neuen Klinikums in der Form zweier aneinandergeschobener Rechtecke, links das bestehende Helmut-G.-Walther-Klinikum Foto: Landratsamt Lichtenfels
Luftaufnahme der wichtiges Baustelle des Landkreises Lichtenfels: Rechts der Baukörper des neuen Klinikums in der Form zweier aneinandergeschobener Rechtecke, links das bestehende Helmut-G.-Walther-Klinikum Foto: Landratsamt Lichtenfels

Das Lichtenfelser Krankenhaus wird durch die Zusammenarbeit von Regiomed mit der Universität Split ein Lehrkrankenhaus.

Eine Nachricht, die aufhorchen ließ: Lichtenfels wird Lehrkrankenhaus. Die Umsetzung dessen, was im März verkündet wurde, nahm wenige Monate später schon ihren Anfang. Die Studenten für den ersten Jahrgang der Medical School von Regiomed wurden ausgewählt. Der Klinikverbund, dem das Lichtenfelser Krankenhaus angehört, möchte durch die Zusammenarbeit mit der Universität Split gute Ärzte für die Region ausbilden. Die ersten drei Jahre werden die angehenden Mediziner in Kroatien studieren, und zwar in englischsprachigen Vorlesungen am Studiengang Humanmedizin in der Weltkulturerbe-Stadt Split.


Nach drei Jahren zurück aus Split

Nach diesem Abschnitt werden sie nach Deutschland zurückkehren und ihre Kenntnisse an den Regiomed-Kliniken in Coburg und Lichtenfels in der Praxis vertiefen. Am Standort werden neben dem Lehrkrankenhaus auch Hörsäle, Büros sowie Studentenwohnungen benötigt - eine Chance für die Nachnutzung des bestehen-
den Helmut-G.-Walther-Klinikums. Zu diesem Zeitpunkt nämlich wird das Gebäude bereits geräumt sein, da der Ersatzneubau des Klinikums im Frühjahr 2018 bezugsfertig sein soll. Zu der Frage, wie die Nachnutzung des 1973 in Betrieb genommenen Hauses konkret aussehen könnte, läuft ein Ideenwettbewerb, aus dem bald erste Ergebnisse erwartet werden.

Das Lichtenfelser Klinikum steht jüngsten Angaben zufolge übrigens gut da. "Es macht Gewinne", stellte Landrat Christian Meißner (CSU) zum Jahresende fest. Der Verbund laufe gut.


Entsendungsfeier im September

Für junge Leute, die gerne Medizin studieren und auch Auslandserfahrungen sammeln möchten, bietet das Modell Medical School die Möglichkeit, in absehbarer Zeit einen Studienplatz zu bekommen, auch wenn sie nicht die allerbesten Abiturnoten haben. Denn bei dem durchaus anspruchsvollen Auswahlverfahren, das die erste Kandidatenschar bereits durchlaufen hat, kam es nicht auf einen bestimmten Notendurchschnitt an, sondern auf die persönliche Eignung.

25 junge Leute wurden im September bei einer Entsendungsfeier in Kloster Banz in Richtung Kroatien verabschiedet. Einige von ihnen haben sich mit der Annahme eines Vollstipendiums verpflichtet, ihre Facharztausbildung an einer der Regiomed-Kliniken in Coburg, Lichtenfels, Neustadt und Südthüringen zu absolvieren. Damit möchte man sie an die Region binden.

Von der Klinik-Baustelle in Lichtenfels gab es zum Jahresende nur gute Nachrichten: 93 Prozent der Aufträge sind vergeben, der Bau liegt im Zeit- und Kostenrahmen, wie Landrat Meißner wissen ließ. Der Landkreis als Bauherr hat indes seine Kontrollfunktion verstärkt und einen weiteren Controller eingesetzt, um den Baustellenfortschritt genau zu verfolgen. 112 Millionen Euro sind an Kosten veranschlagt.


Leuchtturm-Projekt

Das Lichtenfelser Krankenhaus wird ein Leuchtturm-Projekt für den Freistaat, der sich mit rund 82 Millionen Euro an der Finanzierung beteiligt. Den verbleibenden Eigenanteil teilt sich der Landkreis mit der Klinikum-GmbH. Als Green Hospital soll das neue Haus in ökologischer Hinsicht beispielgebend sein. Die Energiezentrale, mit einem unterirdischen Gang mit dem Gebäude verbunden, ist schon teilweise in Betrieb. Inzwischen wurde das Gerüst entfernt und der Innenausbau steht an.

Im neuen Jahr wird noch eine weitere Baustelle im Zusammenhang mit dem Klinikum entstehen. In der Krappenrother Straße, zwischen OMV-Tankstelle und TTL-Markt, wird eine Großküche gebaut, die nicht nur das Essen für die Lichtenfelser Patienten zubereiten, sondern alle Regiomed-Krankenhäuser beliefern soll. Sechs Altenheime und zwei Heime für psychisch Kranke werden außerdem bereits zu den künftigen Abnehmern gezählt. Die Kapazität soll 12 000 Essen am Tag betragen. Die Nähe zur Autobahn war das entscheidende Kriterium für die Standortwahl. Damit es keine Probleme wegen des zusätzlichen Verkehrsaufkommens gibt, wird statt der bestehenden T-Kreuzung ein Kreisel entstehen.
Der Name für das neue Klinikum ist auch schon gefunden: Er wird an keine Person mehr erinnern, sondern schlicht Regiomed-Klinikum Lichtenfels lauten.