Übers Trinkwasser nicht ausreichend informiert

1 Min
Das Wasser aus den Schwabthaler Quellen ist Trinkwasser von hervorragender Qualität. Foto: R. Popp
Das Wasser aus den Schwabthaler Quellen ist Trinkwasser von hervorragender Qualität.  Foto: R. Popp
 

In Schney wird die Wasserversorgung umgestellt. Das stieß bei Bürgern auf Skepsis. In der Stadtratssitzung wurde nun eingehend informiert.

In Schney wird die Wasserversorgung umgestellt. Der Teilbereich bis zur Bahnlinie wird künftig eigenversorgt, sprich aus den Schwabthaler Quellen. Für den Teil hinter der Bahnlinie, die das Rohrnetz trennt, bleibt es beim Bezug von Fernwasser - auch, um durch den Zuliefervertrag einen Puffer für Notfälle zu haben. Weil weniger Wasser eingekauft werden muss, spart die Stadt im Jahr rund 20 000 Euro. Nach Inbetriebnahme der zentralen Enthärtungsanlage weist das Lichtenfelser Wasser nur einen marginal höheren Härtegrad als das zugelieferte auf. Dieser Unterschied dürfte kaum zu bemerken sein, so die Erläuterungen der Stadtwerke, und das eigene Wasser sei von hervorragender Qualität. Mit einem Calciumgehalt von 47,1 mg/l und 17,3 mg/l Magnesium könne man es gut anstelle von Mineralwasser trinken, fand Dritter Bürgermeister Winfried Weinbeer - und das "zu einem supergünstigen Preis".

Doch in Schney war die geplante Umstellung auf Skepsis gestoßen. Über das Warum konnte in der Stadtratssitzung nur spekuliert werden. "Es ist ärgerlich, dass über das Schwabthaler Wasser relativ viele Gerüchte entstanden sind", sagte Frank Rubner (CSU). Er sah jedoch keinen Grund, von der schon unter Bürgermeisterin Fischer beschlossenen Umstellung abzuweichen. "Die Qualität kann man nicht in Frage stellen", unterstrich auch Stefan Hofmann (Freie Wähler). Folglich würden wirtschaftliche und technische Aspekte in den Vordergrund treten, und auch diese seien nachvollziehbar. "Wir sparen Steuergelder", gab Roland Lowie (WLJ) zu bedenken. Monika Faber (SPD) stellte "Missverständnisse durch mangelnde Information" fest, denn das Wasser aus der Lichtenfelser Versorgung sei minimal härter, aber sogar von besserer Qualität. Dass man noch besser hätte informieren müssen, räumte Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) ein. Robert Gack (CSU) wandte sich an die Drei, die den Beschluss nicht mittragen wollten (zwei aus der JB- , eine aus der SPD-Fraktion): "Wir sind nicht dazu da, um der Bevölkerung nach dem Mund zu reden, sondern um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Wenn einer eine andere Meinung habe, müsse er diese auch begründen.

Einstimmig erfolgte eine Senkung der Wassergebühr um 9 Cent pro Kubikmeter entsprechend der Neukalkulation. Der Wasserpreis beträgt ab Januar 2,35 Euro. Anzumerken ist, dass in Lichtenfels Kosten für Sanierungen und die Enthärtungsanlage stets auf den Preis umgelegt und keine zusätzlichen Beiträge erhoben worden waren.


Was ändert sich?

Schney wird ab 2. Januar 2017 mit Trinkwasser aus der Wasserversorgung Schwabthal versorgt. Dies betrifft überwiegend die Gebäude von Lichtenfels kommend bis zur Bahnlinie. In den restlichen Ortsbereich liefert, wie bisher, die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) Oberflächenwasser.

Das FWO-Wasser aus der Ködeltalsperre wird mit 6,5°d.H. dem Härtebereich "weich" zugeordnet. Künftig wird das Wasser mit 9,3° d.H. dem Härtebereich "mittel" zugeordnet. Außerdem erhöht sich der Netzdruck um 0,75 bar.

Der Wasserpreis sinkt im gesamten Stadtgebiet Lichtenfels von 2,44 auf 2,35 Euro pro Kubikmeter. Das kann für eine Familie zirka 13,50 Euro Einsparung pro Jahr bedeuten.