Streckensperrung: Resolution an die Bahn soll "ausreizen, was möglich ist"

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Die geplante mehrmonatige Streckensperrung der Bahnlinie Lichtenfels-Bamberg beschäftigte den Kreisausschuss. Foto: Peter Endig/dpa
Die geplante mehrmonatige Streckensperrung der Bahnlinie Lichtenfels-Bamberg beschäftigte den Kreisausschuss. Foto: Peter Endig/dpa

Mit einer im Kreisausschuss einstimmig angenommenen Resolution an die Deutsche Bahn, die Bayerische Eisenbahngesellschaft und an die DB Netz soll der Kreistag der Bahn die Tragweite der geplanten mehrmonatigen Streckensperrung der Bahnlinie Lichtenfels-Bamberg für die Bahnkunden ab Januar 2016 deutlich vor Augen führen.

Gleichzeitig soll diese Resolution dazu dienen, im Vorfeld alle planerischen Möglichkeiten auszuschöpfen und die Auswirkungen dieser Sperrung auf den Personennahverkehr so gering wie möglich zu halten.
Landrat Christian Meißner (CSU) meinte am Montag im Kreisausschuss, dass er um die papierene Bedeutung von Resolutionen zwar wisse. Es sei aber bekannt, dass die Bahn bereits konkret an Ersatzfahrplänen für die Zeit der Sperrung arbeite. Man wolle möglichst früh Zeichen setzen und "ausreizen, was geht", um die Sperrung bestmöglich zu überstehen. Wirtschaftsförderer Helmut Kurz präsentierte den Inhalt der Resolution:
• Der Landkreis will bereits in diesem Jahr über die Planungen der Bahn informiert werden, um seine Vorbereitungen für die Schülerbeförderung und den Beitritt zum VGN in Einklang zu bringen.
• Es muss Ziel sein, die Teilstrecke der Bahn zwischen Lichtenfels und
Ebensfeld bis Ostern 2016 noch freizuhalten.
• Der Schienenersatzverkehr (also Busse) muss vor allem die Schulanfangs- und Schulschlusszeiten bestens bedienen.
• Die Anbindung der Obermain-Therme als zentrale touristische Einrichtung muss während der Streckensperrung über den Bahnhof in Bad Staffelstein attraktiv bleiben.
• Nach der Streckensperrung müssen die Zugverbindungen wieder auf die Schulanfangs- und -schlusszeiten der weiterführenden Schulen im Landkreis abgestimmt werden.

Thema Lehrschwimmbecken

Der Landrat informierte die Kreisräte des Weiteren über die Zusammenhänge beim Thema Lehrschwimmbecken im östlichen Landkreis. In Burgkunstadt und Altenkunstadt steht noch immer eine endgültige Entscheidung über den möglichen Neubau eines Hallenbades im Burgkunstadter Schulzentrum aus. In der öffentlichen Debatte sei offenbar nicht allen klar, welcher zeitliche Vorlauf bis zu einem möglichen Bau absolviert werden müsse, so Meißner. Von der Entscheidung der Kommunen hänge auch ab, ob die auf jeden Fall geplanten und im Zusammenhang mit dem neuen Bad stehende neue gemeinsame Sportanlage für Gymnasium und Realschule Burgkunstadt größer oder kleiner ausfallen.
Kreiskämmerer Holger Stingl sagte, die Kosten für eine Lösung mit Bad betrügen 2,9 Millionen Euro, für eine Lösung ohne Bad und größerer Sportanlage 2,3 Millionen Euro. Neben dem staatlichen Zuschuss, der sich gegen "Höchstbeteiligung" nähere (Landrat Meißner), könnte ein Zuschuss des Landkreises kommen, über den aber noch nicht abgestimmt werden könne, weil noch keine Entscheidung für oder gegen das Bad gefallen sei. Der Landrat nannte 500 000 Euro Kreiszuschuss, die von seinem Amtsvorgänger bereits ins Spiel gebracht worden seien.

Lehrer für größere Sportanlage

Sollten sich Altenkunstadt und Burgkunstadt bis Jahresende erklären, könnte die Planungsphase für die Freisportanlagen mit oder ohne Hallenbad frühestens im Mai/Juni 2015 starten, so der Kreiskämmerer. 2016 rechne der Landkreis mit den ausgeführten Planungen. Im September 2016 könnte der Kreisausschuss einen Beschluss zu den Planungen fassen und umgehend einen Förderantrag stellen. Mit einer Bewilligung sei 2017 zu rechnen und erst Ende 2018 mit einem möglichen Baubeginn. Die Fertigstellung des Projekts wäre dann wahrscheinlich erst im September 2019. "Schneller können wir das nicht hinbekommen", sagte der Landrat.
Der Landrat ließ durchblicken, dass die Lehrerkollegien von Gymnasium und Realschule statt eines neuen Hallenbades eine größere Sportanlage bevorzugen. Auf Nachfrage von Bürgermeister Jochen Kohmann (CSU) sagte der Landrat, dass Schulen und Schüler im Sommer das Freibad im Burgkunstadt für den Schwimmunterricht benutzen. Bürgermeister Udo Dauer (CSU) betonte, dass Weismain bei diesem Projekt im östlichen Landkreis laut einem Stadtratsbeschluss aus finanziellen Gründen außen vor sei.

Folgekosten ein Thema

Kreisrat Heinz Petterich (FW) sagte, eine Entscheidung der Kommunen hänge auch von der Zusage des Kreiszuschusses ab. Kreisrat Peter Schmauser (CSU) wies darauf hin, dass in solchen Fällen auch Vorbehaltsbeschlüsse möglich seien. Landrats-Stellvertreter und Kreisrat Hans-Peter Marx (SPD) sagte hingegen, entscheidend für einen Beschluss sei die Frage, ob die Kommunen die Folgekosten eines neuen Hallenbades schultern können.