Nedensdorf machte am Sonntag eine Zeitreise: Das Summen der Dreschmaschine und das Stampfen der Strohpresse versetzten in längst vergangene Zeiten.
Einmal mehr lockte das Dreschfest am vergangenen Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen Interessierte aller Altersklassen nach Nedensdorf. Die Arbeitsabläufe der Korngewinnung mittels Dreschmaschine zeigten auf, welcher Aufwand anno dazumal betrieben werden musste. Heute wird diese Arbeit von Mähdreschern in einem Arbeitsgang erledigt.
Der idyllische Lindenplatz hinter der Filialkirche Maria Königin war dicht besetzt. Musikalische Unterhaltung war zum Festbetrieb nicht erforderlich. Denn das Summen der Dreschmaschine und die Töne der Strohpresse legten einen Hauch von Nostalgie über den Dorfplatz, sprich den Festplatz.
Historisches Dreschgerät
Das Dreschgespann setzte sich zusammen aus dem Antriebsmotor, einem 14-Kw-Elektromotor der Marke Siemens-Schuckert, der Dreschmaschine der Firma Hummel aus Ehrenstein bei Ulm sowie der Strohpresse der Firma Raussendorf, Typ "Wotan".
Nicht wenige Besucher schwelgten bei den Schauvorführungen in Nostalgie.
Es war eine beschwerliche Arbeit war des Öfteren zu hören. Man brauchte sich aber gegenseitig und so wurde in Gemeinschaft gearbeitet und natürlich auch kräftig Brotzeit gemacht. Ja und der Haustrunk aus dem Keller diente zur Stärkung.
Altes Material wiedererkannt
Elvira Reinhardt war mit mehreren Familienmitgliedern gekommen. Sie erkannte die Säcke - Malz bzw. Getreidesäcke - mit verschiedenen Aufschriften die am Schutzgestänge zwischen dem Antriebsaggregat und der Dreschmaschine aufgehängt waren. "Wo habt Ihr denn diese alten Säcke her?!", meinte sie an Ludwig Klemens gerichtet!.
Der schmunzelte, während Elvira Reinhardt ergänzte, dass sie in der Brauereibranche beschäftigt sei und diese Säcke als Schmuckstücke bzw. Raritäten von ihr angesehen werden. So entwickelten sich während des Nachmittags zwischen den Besuchern und Maschinenbedienern unzählige Gespräche die der Information und des Austausches von Erlebnissen dienten.