Die Arbeit am Spitalhaus geht voran.
Das ungewöhnlichste gastronomische Projekt in der Stadt nimmt weiter Form an. Zwar wurde der Biergarten am ehemaligen Spitalhaus am Stadtturm schon im August vergangenen Jahres eingeweiht, doch fertig waren die Brüder Riemer damals noch lange nicht. Harald, Ralf und Joachim hatten das heruntergekommene Gebäude 2013 von der Stadt gekauft.
Seitdem sind sie dabei, es überwiegend in Eigenregie wieder aufzubauen. Ein Projekt des Herzens, denn alle haben auch noch einen Beruf. Die gastronomische Nutzung dient dazu, wieder etwas Leben in das Haus zu bringen.
Von außen hat sich in den vergangenen Monaten nicht mehr so viel getan, auffälligste Änderung ist der neue Schriftzug an der zur Lauter gelegenen Frontseite. "Wohlauf, die Luft geht frisch und rein", steht dort seit Ende April - aus dem Frankenlied von Joseph Victor von Scheffel. Es ist der bekannteste Teil dieses Liedes des Dichters, dessen Hinterlassenschaft in dem Haus um das Jahr 1900 aufgehoben war. "Das war damals eine Art Museum", sagt Harald Riemer. Auf der Seite taucht nun auch der Schriftzug "Spitalhaus" auf. Das habe bereits zu vielen Nachfragen von Besuchern des Biergartens geführt. Doch ein Spital im Sinne eines Krankenhauses war das Gebäude nie, sagt er. Alleinstehende Menschen konnten sich hier in die "Spitalstiftung" mit ihrem Grundbesitz einkaufen - und lebten dann wie in einer Art Seniorenheim.
Krankheitsbedingt konnten die Riemers den weiteren Ausbau des Hauses nicht so fortsetzen wie geplant. Seit der offiziellen Einweihung kam das "Herrenbad" hinzu, ein überdachter Platz an der Rückseite des Hauses, der wohl als Badestube gedient haben könnte. Innen sind die Decken freigelegt, aber es fehlt noch der Boden. "Zum Winter", ist sich Harald Riemer sicher, "werden wir hier unsere zwei Gaststuben fertig eingerichtet haben."