Wohnbereichsleiterin Petra Federbusch nimmt im Wohnheim "Am Weidengarten" in Lichtenfels einen Abstrich für einen Corona-Test bei Pflegerin Christina Hagel vor.BRK
Wohnbereichsleiterin Petra Federbusch nimmt im Wohnheim "Am Weidengarten" in Lichtenfels einen Abstrich für einen Corona-Test bei Pflegerin Christina Hagel vor. Foto: BRK
In der Kreisgeschäftsstelle in Lichtenfels wurde eine Abstrichstelle für Besucher der BRK-Altenheime eingerichtet. BRK
In Seniorenheimen werden seit Kurzem Corona-Schnelltests vorgenommen. Die Probleme in der Praxis schildert Thomas Petrak vom Lichtenfelser BRK.
Der Name täuscht, obwohl er nicht falsch ist: Seit Anfang Dezember müssen Besucher von Pflege- und Seniorenheimen einen negativen sogenannten Schnelltest vorweisen können, wenn sie Bekannte oder Verwandte besuchen wollen. Der darf nicht älter als 48 Stunden sein. Und auch Mitarbeiter und Pflegekräfte sollen regelmäßig getestet werden, zweimal in der Woche.
Schnell ist zwar richtig gewählt, wenn man berücksichtigt, wann das Ergebnis vorliegt, nämlich nach 15 Minuten. Doch "schnell" mal umgesetzt ist diese Idee nicht. Welchen logistischen Aufwand es bedeutet, das in der Praxis durchzuführen, schildert Thomas Petrak, Kreisgeschäftsführer des BRK Lichtenfels.
Corona-Schnelltests: großer logistischer Aufwand für schnelles Ergebnis
"Es ist ja nicht damit getan, jemanden mal kurz einen Tupfer in den Rachen zu schieben." Das fängt schon damit an, dass man die Ergebnisse der Tests erst mindestens nach 15 Minuten ablesen kann. Aber man darf auch nicht länger als 20 Minuten warten. Sonst muss man das Ergebnis verwerfen. "Das läuft anders ab als bei den PCR-Tests, mit denen wir auch Reihentestungen vornehmen. Da sind sie schnell fertig, den Rest der Arbeit, also Auswertung, Dokumentation und Information, übernehmen Labor und Landratsamt."
Dieser Zeitfaktor belaste das Personal, es sei schwierig, in der Zwischenzeit anderes zu tun, damit man das Zeitfenster für die Auswertung nicht verpasse. Dazu komme die Vorbereitung und die Dokumentation. "Wenn dann 300 Tests mit 15 Minuten Aufwand zusammenkommen, merkt man erst, was das für ein Aufwand ist. Und Pflegekräfte sind in den Heimen ohnehin schon sehr ausgelastet."
Deshalb teste man aktuell nach einem Zufallssystem, täglich etwa zum Beispiel im BRK-Heim "Am Weidengarten" zwölf Mitarbeiter, dazu käme jeweils ein Bewohner aus jedem der sechs Wohnbereiche. Damit komme man nicht auf die zwei Tests pro Woche: "Diese Schlagzahl schaffen wir nicht."
Corona-Tests für Besucher: "Jeder muss schauen wie er zu einem Test kommt"
Dafür plant man aber regelmäßige Reihentestungen: "So etwas ist für unsere beiden Pflegeheime am 4. und 5. Januar vorgesehen." Dazu wird extra ein mobiles Team in die Heime geschickt.