Die Jugendgruppe der Garten- und Blumenfreunde Schönbrunn hat sich einen Garten hergerichtet, wie man ihn nicht alle Tage sieht: schön, nützlich und mit liebevollen Details.
"Einen Garten richten wir her!", sollen die Kinder gesagt haben. Sind halt Rosenkinder, die Kinder in Schönbrunn. "Rosenkinder" heißt die Jugendgruppe der Garten- und Blumenfreunde. Sie hat wahr gemacht, was sie ankündigte.
Einen Garten herrichten, dazu hatten die Kinder am Ortsrand Gelegenheit. Dort, wo sich Neubau und Gepflogenheit, ein Bach und eine alte Steinbrücke treffen. Schönbrunn-Nord, acht Meter breit, sieben Meter lang. Von diesem Umfang scheinen sie hier zu sein, die Gemeindegärten. Manche werden noch genutzt, manche liegen brach, einer war verwildert, und zumindest einer war so ziemlich beides: brach und verwildert. Der fiel auf.
Es hat etwas auf sich, mit diesen Gärten. Sie wurden auch angelegt, um den Flüchtlingen im Zweiten Weltkrieg ein Stück Selbstversorgung zu ermöglichen. Hinter ihnen fließt ein Bach, Weiden stehen hier. Vor einem halben Jahr lag hier Schnee, und es tagte eine Generalversammlung. Dabei wurde der Entschluss gefasst, dass es doch schön wäre, 56 Quadratmeter zum Blühen zu bringen. Drei Monate später wurde mit der Arbeit begonnen.
"Da war so ein alter Maschendrahtzaun, Himbeeren und Unkraut", erinnert sich jemand aus der Runde. Der Maschendrahtzaun wurde durch einen massiven hölzernen Zaun ersetzt. Papas und Opas hätten diesen angefertigt, sagen die Kinder beim Lokaltermin mit dem FT. Damit hatte es sich aber schon mit den Papas und Opas, der Rest wurde dann doch überwiegend von den Kindern geleistet: Unkraut rupfen, den Acker umgraben, Erde schaufeln und austauschen.
Pia Wagner ist auch ein "Rosenkind". Die Achtjährige hat Ananasminze gepflanzt. "Weil sie schön aussieht. Ich finde, das ist was ganz Besonderes, das sieht man nicht alle Tage."
Es geht auch um Verantwortung Einen Garten wie diesen sieht man ohnehin nicht alle Tage. Am Gartenzaun baumeln neckisch zwei bepflanzte Gummistiefelchen. An der Innenseite des Gartentürchens hängt ein Plan, auf dem vermerkt ist, welches Kind wann das Gießen übernimmt - auch in der Ferienzeit. Es geht auch um Verantwortung und das gute Gefühl, für andere dienstbar zu sein.
An der Frontseite des Gartens wurden Blumen gepflanzt: Lavendel, Bartnelken, Zwergastern. An der Westseite wachsen Sträucher und Ranken. Beete gibt es inmitten der Fläche auch. Bunte Karotten werden da gezogen, und Radieschen. Blanke Schönheit und reiner Nutzen wachsen nebeneinander her.
Keine Angst vor Schmutz Der achtjährige Elias Lind deutet stolz auf eine Ecke und erwähnt: "Ich hab' dahinten mit dem Spaten den Garten umgegraben."
Wer macht sich denn gerne schmutzig? Diese Frage taucht irgendwann auf, und die Kinder lachen und heben die Arme. Eines erinnert daran, dass beim Graben und Pflegen der Beete alle Finger schmutzig werden. "Mama wäscht die Wäsche", sagt es. Ein anderes lässt lachend nicht unbemerkt: "Die Eltern haben uns beim Arbeiten was zum Naschen gegeben." Die "Rosenkinder" wollen noch oft etwas zu lachen haben, vor allem beim Ernten des Gemüses und der Beeren. Dann wollen sie auch alles miteinander teilen.