Plädoyer für den ländlichen Raum

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Kreisbäuerin Marion Warmuth (r.)und ihre Stellvertreterin Martina Weiß (l.)mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm (Mitte). Fotos: Völk
Kreisbäuerin Marion Warmuth (r.)und ihre Stellvertreterin Martina Weiß (l.)mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm (Mitte). Fotos: Völk
Der BBV ehrte verdiente langjährige Ortsbäuerinnen für 30, 35, 40, 45 und 50 Jahre Dienstzeit.
Der BBV ehrte verdiente langjährige Ortsbäuerinnen für 30, 35, 40, 45 und 50 Jahre Dienstzeit.
 
Der Landfrauenchor umrahmte die große Veranstaltung.
Der Landfrauenchor umrahmte die große Veranstaltung.
 

Als Hauptrednerin des Landfrauentags in Bad Staffelstein forderte Landtagspräsidentin Barbara Stamm, in der Schaffung günstiger Rahmenbedingungen an einem Strang zu ziehen.

"Wir müssen wieder zu den natürlichen Lebensgrundlagen zurück", fordert Barbara Stamm. Lebensgrundlagen, wie sie der ländliche Raum auch im Zeitalter der Globalisierung noch bieten kann. Die Präsidentin des Bayerischen Landtags hielt beim gestrigen Landfrauentag in Bad Staffelstein eine vielbeachtete Rede.
Bei ihrer Veranstaltung am Jahresbeginn greifen die im Bayerischen Bauernverband organisierten Landfrauen stets ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema auf. In diesem Jahr lautete es "Land hat Zukunft." Dazu konnte Kreisbäuerin Marion Warmuth rund 200 Besucherinnen und zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Barbara Stamm (CSU), die Hauptrednerin, die aus dem tief verschneiten Wildbad Kreuth an den Obermain kam, verspätete sich. Die Wartezeit überbrückte die Kreisbäuerin mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr.
Vor knapp zwölf Monaten hatte Warmuth die Nachfolge von Kreisbäuerin Elisabeth Fischer angetreten. Im Rahmen der Erwachsenenbildung fanden rund 100 Veranstaltungen statt. Trotz strömenden Regens sei der "Tag des offenen Hofes" bei Familie Bauer in Neuses am Main ein voller Erfolg gewesen.
Landrat Christian Meißner (CSU) betonte in seinem Grußwort, das Thema des Landfrauentags sei ihm und auch den Bürgermeistern wichtig. Für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Menschen aufs Land kommen oder auf dem Land bleiben. Dazu zählte Meißner ein schnelles Internet. Der Landkreis bemühe sich darum, die Dörfer als Wohnstandort attraktiv zu machen. Eines werde man jedoch nicht tun: die Dörfer etwaigen Wünschen derer anpassen, die hierher ziehen wollen. "Wir werden ihnen deutlich machen, dass die Menschen in der Landwirtschaft zuerst da waren und zur Landwirtschaft auch Geruchsimmissionen gehören."

Arbeit für die Allgemeinheit

Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) stellte den Beitrag der Landfrauen für die Lebensmittelproduktion und den Erhalt der Kulturlandschaft heraus. Auch Landtagsabgeordnete Christa Steiger (SPD), Stadtpfarrer Georg Birkel, der stellvertretende BBV-Bezirkspräsident Gerhard Ehrlich und Gudrun Möckel würdigten deren Arbeit für ihre Familien, Betriebe und die Allgemeinheit.
In ihrer rund einstündigen Rede gab Barbara Stamme dann ein Plädoyer für den ländlichen Raum ab. Der ländliche Raum habe eine Zukunft, wenn die Rahmenbedingungen stimmten. "Die Gemeinden im ländlichen Raum müssen sich zusammenschließen und an einem Strang ziehen", etwa wenn es um Fragen der Infrastruktur geht. Da rüber hinaus sollten Betriebe erfahren, dass es für sie nicht nur im Süden Bayerns interessant ist, sondern auch in Oberfranken. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Unterstützung von Familien, sowohl in der Kinderbetreuung als auch in der Pflege von Angehörigen. Weiter sprach sich Stamm für eine Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements aus. Und gerade da verfüge der ländliche Raum über eine beeindruckende Vielfalt - von Nachbarschaftshilfe über das Engagement in Vereinen, Kindergärten und Schulen bis hin zu den Landfrauen. Gefordert seien nicht nur die Kommunen, sondern auch die große Politik.
Für ihre Verdienste als langjährige Ortsbäuerinnen wurden Helga Zeis, Magda Will, Manuela Seelmann, Sylvia Wagner, Gertrud Zahn, Irene Büttner, Monika Oppel, Ingrid Storath, Veronika Knorr und MargretTempel (alle 15 Jahre) geehrt, für 30 Jahre Marliese Schnapp und Hildegard Amon, für 35 Jahre Dora Storch, Bärbel Kraus und Evi Müller, für 40 Jahre Christine Bär, für 45 Jahre Klothilde Popp und für 50 Jahre Ottilie Sünkel.