Gute Aussichten für die Dorfgemeinschaft: Neben dem Feuerwehrhaus, für das der erste Spatenstich stattfand, sollen Kulturscheune und Spielplatz entstehen.
Die Uetzinger Wehr, die größte im Stadtgebiet, bekommt ein neues Feuerwehrgerätehaus. Am vergangenen Freitag erfolgte mit den Verantwortlichen der Brandschützer, der Baufirma Raab und Mitgliedern des Stadtrates der "erste Spatenstich" an der Serkendorfer Straße am Ortsausgang in Richtung Weisbrem. Auf rund 20 000 Quadratmetern sollen neben dem Feuerwehrgebäude ein Dorfgemeinschaftshaus, die so genannte Kulturscheune, ein Kinderspielplatz, Bolzplatz und ein Festplatz entstehen. Die Kosten werden auf rund eine Million Euro geschätzt.
Bei Bratwurst und Bier wurde das Ereignis am "alten" Feuerwehrhaus gefeiert. Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) war glücklich: "Wir haben lange daran gearbeitet, jetzt ist es soweit, ein erfreulicher Tag für
Uetzing", sagte er. Viele Jahre habe man nach einem geeigneten Standort gesucht. Durch Flächen- und Ringtausch von vier Parzellen sei es nun gelungen, das Gelände in städtisches Eigentum zu bekommen. Sein Dank galt den Grundstücksbesitzern, die alle "mitgespielt" hätten.
Kohmann blickte auf die bisherige Entwicklung zurück. Die Entscheidung sei im Stadtrat im Mai 2017 einstimmig gefallen. In Zusammenarbeit mit der Uetzinger Wehr sei dann ein Raumprogramm entwickelt worden, außerdem wurden zum Gemeinschaftshaus Gespräche mit Vereinsvertretern geführt. So flossen beispielsweise die Belange der örtlichen Blaskapelle ein. Auch das Theaterspielen könne wieder stattfinden. Die Baugenehmigung sei erteilt, die Arbeiten können jetzt beginnen. Trotz erheblicher Fördermittel sei auch Eigenleistung erforderlich, so der Appell des Bürgermeisters. Ortssprecher Manuel Schrüfer ließ sich das nicht zweimal sagen: "Jetzt packen wir's an", betonte er.
Kommandant Thomas Schwarz machte deutlich, dass das bestehende Gerätehaus nicht mehr den Anforderungen genüge. "Bei 50 Einsätzen im Jahr ist die beengte Ausfahrt ein großes Problem", machte er deutlich. Außerdem könnten nicht alle Fahrzeuge untergestellt werden. Zum Beispiel das neue Hilfeleistungsfahrzeug. Ein Stellplatz werde für den Mannschaftstransportwagen, benötigt und einer für den Logistikanhänger für den Einsatz in ICE-Tunneln. Schwarz erinnerte daran, dass die Uetzinger Wehr zur Tunnelbasiseinheit mit Bad Staffelstein gehöre. Platz benötige man auch für die Schutzanzüge der 88 Aktiven, davon 35 Atemschutzgeräteträger. Für den Autobahneinsatz stehe eine Rettungsschere zur Verfügung. Auch die zehn Mitglieder der Jugendfeuerwehr möchten sich entfalten können. Das neue Zuhause der Wehr solle neben der Fahrzeughalle unter anderem einen Aufenthalts- und einen Schulungsraum, einen Büroraum sowie Toiletten beherbergen. Der Kommandant hoffte, dass die Wehr noch in diesem Jahr in das neue Gebäude einziehen kann. Der neue Festplatz und das Gemeinschaftshaus müssten dann auch fertig gestellt werden, denn schließlich wolle man 2023 das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Uetzing gebührend feiern.
Kreisbrandinspektor Gerhard Elflein gratulierte im Namen der Landkreisinspektion. Er bezeichnete den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses als Meilenstein in der Geschichte der Uetzinger Feuerwehr.
Auf Grundlage der bisherigen Planungen belaufen sich laut Stadtbaumeister Ender die Baukosten für das Feuerwehrhaus auf 350 000 Euro und für das Gemeinschaftshaus auf etwa 400 000 Euro, jeweils inklusive Heiztechnik. Die Aspekte Förderung und Eigenleistung seien nicht berücksichtigt. Kosten verursachten außerdem die Bereiche Grunderwerb, Gestaltung der Außenanlagen sowie Planung.