Die Kleukheimer Laienspielgruppe zieht wieder alle Register. Bei der Premiere des neues Stückes gab es für das Publikum viel zu lachen.
Ein Erdbeben sei der Grund dafür, dass die Straße unter ihren Füßen schwankt, vermuten die drei Männer der Kleukheimer Feuerwehr. Und weil man sich vor einen "Dsunamie" fürchtet, der - ausgelöst von besagten Erdbeben - sich vom Küpser Gebirg als Druckwelle runter in den Kellbach bewegen und dort eine Flutwelle auslösen könnte, sei es doch besser, ein höheres Gebiet aufzusuchen. Ob allerdings die Bank vor der Bushaltestelle dafür ausreicht, bleibt dahingestellt... In Wirklichkeit haben Kommandant Oswald Krause (Matthias Zenk) und seine Kameraden Emil Lautenschläger (Christoph Storath) und Max Kaiser (Andreas Kunzelmann) bei der Feuerwehrübung einfach zu tief ins Glas geschaut. - Mit dieser Szene beginnt der unterhaltsame Dreiakter "Wenn einer eine Reise tut ... oder Geräuchertes mit Sauerkraut". Das Stück von Regina Rösch feierte am Dreikönigstag Premiere. Bereits bei der Generalprobe beziehungsweise Kindervorstellung am Nachmittag begeisterten die Darsteller des Junglandvereins Kleukheim ihr Publikum. Das kurzweilige Stück unter der Regie von Christine Töfflinger überzeugte mit Darstellern, denen die Rollen wie auf den Leib geschrieben schienen, mit Humor, Spannung und jeder Menge Lokalkolorit.
Nach "Schwodl" statt ans Meer
20 Jahre lang sind Emil und Oswald zum Kururlaub nach Schwodl (Schwabthal) gefahren und haben es sich dort ohne ihre besseren Hälften nach dem Motto "morgens Fango, abends Tango" gutgehen lassen. Nachdem sie ihre Schweine verkauft haben, wollen ihre Ehefrauen jetzt ebenfalls mit in Urlaub fahren. Helga Krause (Carmen Hofmann) träumt von einem Aufenthalt in der Karibik, Betty Lautenschläger (Christiane Leepa) von einer Kreuzfahrt im Mittelmeer. Für Helgas Mann Oswald sind drei Samstage ohne Sauerkraut und Geräuchertes allerdings ein Alptraum. Hätten sie doch ihre Schweine behalten, müssten sie nicht mit ihren Frauen in den Urlaub fahren, jammern die beiden Männer. An der Bushaltestelle teilen ihnen ihre Frauen mit, dass sie ihre Pläne geändert haben. Statt in die Karibik oder ans Mittelmeer geht es jetzt zu einem Kururlaub nach Schwodl. Doch der ersehnte Kururlaub entwickelt sich für die Männer ganz anders als in den Vorjahren, bis mit Chantal Obermaier (Susanne Willner) und Jacqueline Niedermüller (Tanja Finzel) zwei "saftige Rippchen" auftauchen.
Auch Helga und Betty haben sich ihre Kur in Schwodl wesentlich spannender vorgestellt, als nur Heilwasser trinken und Bewegung an der frischen Luft. "Ein Kurschatten wäre schon eine Abwechslung", findet Helga. Diese findet sich mit den beiden Hochstaplern Ferdinand von Cartier (Stefan Schneiderbanger) und Adalbert Baron von und zu Stadelhofen (Andreas Schatz) in der Kurklinik ein. Zudem zeigt Masseurin Susi (Martina Dütsch) Oswald ganz beiläufig ein Bild ihres vermeintlichen Erzeugers, den ihre Mutter vor 20 Jahren auf einer Kur in Schwodl kennenlernte. Was Oswald einen gehörigen Schrecken einjagt, da seine Frau das gleiche Bild in ihren Geldbeutel hat...
An Fahrt gewinnt die Geschichte als noch zwei reiche, mit Klunkern behängte, Amerikanerinnen auftauchen. Letztlich greift auch Masseur Harry (Michael Kunzelmann) in die Handlung ein. Spätestens ab da bleibt kaum ein Auge trocken. An dieser Stelle einen der Darsteller besonders herauszuheben, wäre den anderen gegenüber unfair. Am Ende erhielten alle überwältigten Beifall für ihre Leistung. Eine rundum gelungene Inszenierung und ein grandioses Theatervergnügen!
Für die Vorstellungen am Freitag, 13. Januar, 19.30 Uhr, und Samstag, 14. Januar, 19 Uhr, sind nur noch wenige Karten erhältlich.