In Döringstadt soll das ehemaligen Gasthaus "Jägersruh" zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden. In Unterbrunn soll ein Neubau errichtet werden, der diese Funktion erfüllt.
Der Marktgemeinderat und Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) machen sich Gedanken, wie es in den Dörfern weitergehen soll. Denn das gesellschaftliche Leben in einem Dorf ist abhängig davon, ob es einen Versammlungsort gibt. Die Vereine brauchen solche Räume, ebenso wie die Feuerwehren. Von Dorf zu Dorf bestehen jedoch andere Voraussetzungen. Wo es noch Gasthäuser gibt, ist der Handlungsbedarf nicht ganz so dringend. Doch dort, wo das Gasthaus bereits geschlossen ist oder geschlossen werden soll, möchte die Gemeinde handeln.
In Unterbrunn gibt es eine Gaststätte, jene in
Döringstadt soll in den nächsten Jahren geschlossen werden. Deshalb werden in beiden Orten Dorfgemeinschaftshäuser eingerichtet. Mit dem Neubau in der Dorfmitte von Unterbrunn könnte, wenn alles klappt, noch in diesem Jahr begonnen werden. In Döringstadt ist der Umbau des ehemaligen Gasthauses "Jägersruh" vorgesehen. Bürgermeister Bernhard Storath schätzt, dass dieses Projekt in zwei bis drei Jahren realisiert werden kann.
Treffpunkt für die Feuerwehr
Die Döringstadter Feuerwehr verfügt derzeit nur über eine kleine Garage, in der sie ihren Anhänger unterstellt. Die Treffen der Wehr finden in einem anderen Gebäude, dem ehemaligen Gefrierhäuschen, statt. Weil die Döringstadter Feuerwehr viele junge Leute neu aufgenommen hat, so der Bürgermeister, müsse gehandelt werden - ein Versammlungsraum ist notwendig, zumal die Gaststätte "Zum Goldenen Wagen" in wenigen Jahren schließen wird.
Das denkmalgeschützte Gebäude der einstigen Gaststätte "Jägersruh" in der Dorfmitte mit einem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück steht zum Verkauf. "Jetzt müssen wir uns entscheiden", sagt Storath, und seiner Meinung nach muss die Gemeinde zugreifen. Deshalb setze er hier auf Eigennutzung in Form eines Gemeinschaftshauses. Vom Amt für Ländliche Entwicklung, vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Oberfrankenstiftung sei signalisiert worden, dass dafür Fördermittel von insgesamt einer Million Euro fließen werden. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,6 Millionen Euro - abzüglich der Eigenleistung.
Der Gemeinderat hat kürzlich beschlossen, die "Jägersruh" zu kaufen und das Gebäude zu sanieren - unter der Prämisse, dass die Fördermittel eingehen. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie sei auf den Weg gebracht. Darin, so der Bürgermeister weiter, sei die öffentliche Nutzung zu fixieren. Im Untergeschoß sei ein Gemeinschaftsraum vorgesehen, in dem die Feuerwehr sich versammeln kann. Außerdem seien eine Küche, Abstell- und Sanitärräume geplant. Im Obergeschoß soll Platz für die Ortsvereine geschaffen werden.
Außerdem werde auf dem Grundstück ein Stellplatz für den Feuerwehranhänger ausgewiesen. Um den Ortskern aufzuwerten werde das Ziel verfolgt, einen Fußweg über den Bach hinweg zur Kirche hinüber anzulegen.
In Unterbrunn hätten Sondierungen mit der Gastwirtsfamilie ergeben, dass sie den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses nicht als Konkurrenz ansehe, sagt Bernhard Storath. Der Neubau sei bereits "auf den Weg gebracht". Ein Architekt sei beauftragt. In Kürze werde die Detailplanung dem Gemeinderat vorgelegt.
Entstehen wird das Gemeinschaftshaus in der Dorfmitte, auf einem inzwischen freigemachten Areal unmittelbar neben dem Feuerwehrhaus. Das neue Gebäude werde die Dorfmitte aufwerten, ist sich Storath sicher. Förderung gebe es für dieses Projekt vom Amt für Ländliche Entwicklung über die Dorferneuerung sowie vom Freistaat Bayern. Die grobe Kostenschätzung liegt bei 390 000 Euro - wieder abzüglich der Eigenleistung.
Die Realisierung des Projekts in Döringstadt werde wohl zwei bis drei Jahre dauern, sagt Storath. Er rechne 2019 mit der Detailplanung und 2020 oder 2021 mit der Sanierung. In Unterbrunn werde heuer noch ausgeschrieben - und wenn alles klappt, könne der Rohbau vielleicht noch in diesem Jahr errichtet werden.