Der sich abzeichnende Fachkräftemangel sorgt am Samstag, 16. März, für eine Rekordbeteiligung bei der Ausbildungsmesse in Lichtenfels. Diese ist eine Informationsplattform rund um das Thema "Betriebliche Ausbildung".
Die Berufswahl zählt zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben eines jungen Menschen. Schließlich soll der Traumberuf auch zu den eigenen Neigungen und Fähigkeiten passen. Einen Einblick in das regionale Ausbildungsangebot bietet die Lichtenfelser Ausbildungsmesse an der Staatlichen Berufsschule. Am Samstag, 16. März, findet die 17. Auflage der Informationsmesse statt.
"Wir haben wieder eine Rekordzahl zu melden", teilte Schulleiter Hans-Jürgen Lichy, gestern bei der Vorstellung der Messe mit. Mit mehr als 90 Ausstellern aus der Region ist die Zahl der teilnehmenden Firmen im Vergleich zum letzten Jahr noch einmal deutlich gestiegen. "Damit kommen wir langsam an unsere Kapazitätsgrenze", erläuterte Lichy. Bedingt durch die hohe Zahl an Ausstellern erwartet die Schule auch im Bereich der Besucherzahlen eine neue Rekordmarke.
Heuer könnten es bis zu 1000 Besucher werden.
Den Grund für das große Interesse der Aussteller sieht der Schulleiter im sich abzeichnenden Fachkräftemangel. Der Bewerber-Überhang, den es noch vor rund zehn Jahren gab, habe sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt. "Die Betriebe haben viel Interesse daran, junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen, um damit ihren Fachkräftebedarf von morgen zu decken", erklärt Lichy. Auch im Bereich der Schulen habe der Kampf um die Schüler schon begonnen, wie der Trend zu den weiterführenden Schulen zeige. Laut dem Schulleiter besteht die Gefahr, dass dadurch die guten, leistungsfähigen Jugendlichen für den beruflichen Ausbildungsweg verloren gehen. "Ein Ingenieur-Know-Hows alleine nutzt wenig.
Es braucht auch einen guten Facharbeiterstamm", gibt er zu bedenken.
Die Ausbildungsmesse ist für Brigitte Glos, Chefin der Arbeitsagenturen Coburg und Bamberg, noch aus einem anderen Grund wichtig: "Die Jugendlichen müssen mit der Auswahl der angebotenen Lehrstellen auch zurecht kommen", sagt sie. Deshalb sollten sich künftige Auszubildende rechtzeitig über das Ausbildungsangebot in der Region informieren.
Noch immer stehe der Beruf des Kfz-Mechatronikers bei den Jungen und die Kauffrau im Einzelhandel bei den Mädchen an erster Stelle.
Viele interessante Berufsfelder Die Ausbildungsmesse an der Staatlichen Berufsschule Lichtenfels mit den Berufsfachschulen für Informatik und Flechtwerkgestaltung ist die größte Informationsplattform rund um das Thema "Betriebliche Ausbildung" in der Region.
Mit Metalltechnik, Elektrotechnik, Holztechnik, Bautechnik, Informationstechnik und Informatik, Wirtschaft und Verwaltung sowie Dienstleistungen werden viele interessante Berufsfelder abgedeckt.
Am Samstag, 16. März, können sich Jugendliche und ihre Eltern von 9 bis 14 Uhr eingehend darüber informieren und eventuell auch gleich ein Praktikum mit dem Wunschunternehmen vereinbaren. Einen ersten unverbindlichen Kontakt mit dem anvisierten Beruf erleichtern dabei Gleichaltrige, die von persönlichen Erfahrungen mit dem Ausbildungsberuf berichten können. Neben den Firmen stellen sich Innungen, Kammern, Kreditinstitute, Fachschulen, Krankenkassen, die Polizei, das Landratsamt und die Stadt Lichtenfels vor. 17 Workshops und Vorträge ergänzen das Programm. Dabei will die Messe nicht nur Mittelschüler und Realschüler ansprechen, sondern auch Abiturienten.
"Es gibt zunehmend Firmen, die neben der klassischen Ausbildung auch eine duale Ausbildung anbieten", erklärt Sparkassendirektor Roland Vogel, der im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft den Bereich Wirtschaft vertritt. Laut Vogel sollten möglichst viele Eltern gemeinsam mit ihren Kindern die Messe besuchen. Da sie an einem Samstag stattfindet, bleibe noch genügend Zeit das Thema "Berufsausbildung" in der Familie nachzubearbeiten.
Ein Ratschlag, den auch stellvertretender Landrat Helmut Fischer gibt: "Besser vorher informieren, bevor es mittendrin schief geht." Denn noch immer sei die Abbruchquote in einzelnen Berufsfeldern sehr hoch.