Die Generalsanierung der Ebensfelder Schule wird zum Großprojekt, wie Architektin Luitgard Hagel vor dem Gremium deutlich machte.
Die Räumlichkeiten der Ebensfelder Pater-Lunkenbein-Schule leisteten über vier Jahrzehnte gute Dienste. Und werden es auch weiterhin tun, denn ein Abriss ist kein Thema, wenngleich Leitungen und manches andere am Gebäude mittlerweile den berüchtigten "Zahn der Zeit" zu spüren bekommen haben. Um die Schule aber baulich wieder fit zu machen für künftige Generationen, muss viel Geld in die Hand genommen werden, sehr viel Geld. Ohne Schönrednerei erläuterte Architektin Luitgard Hagel dem Ebensfelder Gemeinderatsgremium in der jüngsten Sitzung, wie eine Generalsanierung ablaufen könnte - und sparte das Thema Kosten dabei nicht aus.
Auch wenn sieben- oder vielleicht sogar knapp achtstellige Summen bei Bürgermeister und Gemeinderäten für Schweißperlen sorgen - an einer nachteiligen Ertüchtigung des Schulgebäudes in Form einer Generalsanierung kommt die Kommune wohl nicht herum. Deshalb war Hagel beauftragt worden, sich Gedanken zu machen, wie ihrer Meinung nach eine Generalsanierung aussehen könnte. Der Sitzung wohnten nun auch die Rektorin der Schule, Ursula Schüßler, sowie Konrektorin Karin Divers-Trapp bei.
Die notwendigen Arbeiten
Das in den Jahren 1971 bis 1974 errichtete Schulgebäude ist in vielen Bereichen in die Jahre gekommen. Die Architektin versuchte erst gar nicht, um den heißen Brei herumzureden. Eine Generalsanierung, die die Schule wieder auf modernen technischen Stand bringe, würde zunächst den Rückbau des Gebäudes auf Rohbauniveau bedeuten. Der notwendige Maßnahmenkatalog umfasse den Ausbau der Bodenbeläge und Wandverkleidungen, die Erneuerung der Elektroinstallation, der Trinkwasseranlage und der Abwasserleitungen, eine Neuinstallation der Wärmeerzeugungsanlage unter Einbindung des Blockheizkraftwerk-Systems, den Einbau von derzeit noch gänzlich fehlenden Lüftungsanlagen und noch einiges mehr.
Hagel empfiehlt vier Bauabschnitte für Verwaltungstrakt, Funktionstrakt sowie die beiden Klassentrakte Ost- und Südseite. Als Bauzeit veranschlagt die Architektin 24 Monate - und kam schließlich auf den finanziellen Aspekt zu sprechen. Die geschätzten Baukosten für die genannten vier Bauabschnitte beziffert sie auf rund 8,92 Millionen Euro, wovon Bauwerk und Baukonstruktion 4,63 Millionen Euro ausmachen, die technische Ausstattung 2,97 Millionen Euro.
Volumen von über zehn Millionen Euro
Doch damit nicht genug: Als weitere notwendige Investitionen nannte sie Umbau und Aufstockung für den Betrieb des Hortes mit geschätzten Kosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro sowie im Anschluss an die Generalsanierung die Erneuerung der Grün- und Pflasterfläche im Umfeld der Schule, was je nach Ausgestaltung auf 500 000 bis zu einer Million Euro käme.
Summa summarum bedeutete das Mammutprojekt, so wie es die Architektin als sinnvoll und zweckmäßig erachtet, also ein Volumen von deutlich über zehn Millionen Euro. Eine Rolle spiele hierbei auch die Größe der Schule mit rund 6000 Quadratmetern Geschossfläche, merkte Hagel an. An Fördergeldern sind wohl zumindest 60 Prozent zu erwarten. "Vielleicht werden aber auch zusätzliche Förderprogramme aufgelegt, dann wäre noch mehr drin", ergänzte sie hierzu.
"Manches muss man halt anpacken"
Das Gremium musste diese Zahlen erst einmal sacken lassen. Derzeit werden zwar bereits wichtige Brandschutzmaßnahmen getätigt, zudem die "Außenhaut" der Schule erneuert und neue Fenster eingebaut werden, aber an der Notwendigkeit einer grundsätzlichen Sanierung ändert dies nichts, so der wohl einhellige Tenor. Das sieht auch Bürgermeister Bernhard Storath so, der betonte: "Wir haben nun die Verpflichtung, für die Nachwelt die Schule wieder herzurichten".