Oberfränkischer Autozulieferer verkündet Stellenabbau - und "baut um"

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Lichtenfels: Autozulieferer Siegfried Hofmann verkündet Stellenabbau - und "baut um"
Wer die Lichtenfelser Siegfried Hofmann GmbH verlassen soll, werde nach "einer verabschiedeten Sozialauswahl" entschieden.
Lichtenfels: Autozulieferer Siegfried Hofmann verkündet Stellenabbau - und "baut um"
Siegfried Hofmann GmbH

Die Siegfried Hofmann GmbH aus Lichtenfels reagiert auf "diverse Krisen" mit einem Stellenabbau und weiteren Maßnahmen. Unter anderem wolle man sich künftig mehr vom Bereich Automobilindustrie distanzieren.

Das Maschinenbau-Unternehmen Siegfried Hofmann aus Lichtenfels fertigt Werkzeuge und weitere Produkte für die Bereiche Automotive, Medizin, Verpackung, Elektronik, Haushalt, Industrie, Luftfahrt sowie Sport und Freizeit. 1982 erfolgte der Umzug in das heutige Stammwerk An der Zeil, 2021 wurde das zweite Werk in der Siegfried-Hofmann-Straße eingeweiht. Nicht nur örtlich werde sich etwas tun, sondern auch personell, wie aus einer Pressemitteilung mit dem Titel "Siegfried Hofmann GmbH baut um" hervorgeht.

Hofmann werde sich von 50 der insgesamt 330 Mitarbeiter im Zuge einer Umstrukturierung trennen, heißt es hier. "Aufgrund diverser Krisen, unter anderem in der Automobilindustrie ist der Umsatz bei Siegfried Hofmann um etwa 30 Prozent seit 2020 gesunken", ist zum Hintergrund zu lesen. Das hat Auswirkungen auf den künftigen Fokus.

"Ganz schwere Entscheidung" - Siegfried Hofmann GmbH aus Lichtenfels erklärt Stellenabbau

Der Schwerpunkt bei Entwicklung und Produktion soll jetzt auf den "Wachstumsbranchen" Medizintechnik, Verpackungstechnik und Maschinen für Consumer Products liegen. Hier habe man zwar bereits neue Kunden aufbauen, damit den Umsatzverlust aber "nicht vollständig kompensieren" können. "Die Aktivitäten im Bereich der Automobilindustrie reduziert das Unternehmen deutlich, Kapazitäten müssen hier abgebaut werden." Wie Geschäftsführer Stefan Hofmann gegenüber inFranken.de erklärt, betrifft der Stellenabbau alle Bereiche des Unternehmens. 

Derzeit häufen sich Nachrichten von Jobstreichungen bei Autozulieferern. Valeo will in Franken mindestens 370 Stellen streichen, Bosch weitere 500 - davon ist auch ein Standort in Franken betroffen. Wegen des Umsatzrückgangs bei Hofmann "sind wir leider gezwungen, unsere Mannschaftsstärke der Auftragslage anzupassen. Wir haben diese für uns als Familienunternehmen ganz schwere Entscheidung so lange wie möglich hinausgezögert, in der Hoffnung, dass sich der Markt wieder erholen würde. Das ist bis heute nicht geschehen", lässt Hofmann in der Pressemitteilung verlauten. Die Entscheidung, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sind, folge einer "verabschiedeten Sozialauswahl".

Die Produktion werde zudem aus der Siegfried-Hofmann-Straße 1+3 zurück ins Stammwerk An der Zeil ziehen. "Unsere Aufgabe ist es jetzt, das Familienunternehmen für die Zukunft stabil aufzustellen, die Arbeitsplätze zu sichern und uns weitere Zukunftsbranchen für unseren Werkzeug- und Maschinenbau zu erschließen", lautet Hofmanns Zukunftsausblick. Weitere Nachrichten aus Lichtenfels findest du in unserem Lokalressort.