Dienstag war Ladies Night auf dem Lichtenfelser Schützenfest. Männer hatten keinen Zutritt - außer denen auf der Bühne, versteht sich.
"Das hat sie sich verdient", sagt ein junger Vater. Die letzten drei Monate hat sich seine Frau ausschließlich um den Nachwuchs gekümmert. Jetzt schiebt der junge Vater den Kinderwagen, während seine Frau mit Mutter und Freundin in der Stadthalle verschwindet.
Um 21 Uhr gehts los. Schon lange davor sind die besten Plätze ganz vorne an der Bühne besetzt. Festwirt Fritz Stahlmann gönnt den Mädels diesen besonderen Event der Ladies' Night heuer schon zum wiederholten Mal. Männer haben wie immer keinen Zutritt. Die Besucherinnen erwartet eine klassische "Dream Men Show", wie Stefan Wallinger von der Agentur Gogoevent aus Hirschaid verrät. Der Chef der Agentur und Manager der Jungs zeichnet sich für Choreographie, Musik und die Kostüme der Show verantwortlich. Die Truppe der fünf hantelgestählten jungen Männer ist bunt gemischt. So bunt gemischt wie die Show selbst.
Für den Kreischfaktor ist ein Conférencier zuständig. Bevor die Jungs die Bühne betreten will er Stufe drei der Begeisterung hören und das heißt Klatschen, Schreien, Trampeln, Fingernägeln in die Tische kratzen und in die Stühle beißen. Letztere beiden Anweisungen werden ihm glücklicherweise nicht erfüllt.
Die Stadthalle bebt, als die fünf Adonisse endlich die Bühne zum klassischen Opening betreten. Was folgt ist eine perfekte Bühnenshow, die die Mädels in Atem hält. In jedem Showteil darf eine Lady auf die Bühne und den Dream Man aus der Nähe sehen. Mister Massimo kommt aus Italien, lässt die schmalen Hüften kreisen und die breiten Rückenmuskeln spielen. Ihm folgt eine Show, bei der die Muskeln schon mal mit einer Flex poliert werden.
Höhepunkt des ersten Teils ist eine Show nach Art "Fluch der Karibik". Hier wäre sogar Johnny Depp vor Neid erblasst angesichts der vielen Tattoos.
Werfen die wenigen Männer auch mal einen Blick auf die Paradebeispiele des männlichen Geschlechts? "Keine Zeit", lautet die knappe Antwort, denn sie müssen ja arbeiten. Draußen im Schützengarten stoßen die Männer mit vollen Bierkrügen zur Blasmusik an. Drinnen in der Stadthalle prosten sich die Mädels mit einem Glas Sekt zu. Die Stimmung ist prächtig, erreicht ihren Höhepunkt. Entsprechend positiv fällt auch die Beurteilung aus. "Die Show war super, viel besser als im letzten Jahr", sagt eine junge Frau. Alle Umstehenden pflichten ihr bei.