Ernährung und Bewegung sind wichtige Bausteine unseres Lebens. Sie beeinflussen unsere Gesundheit maßgeblich.
etzt sollen Eltern von Kleinkindern noch mehr Hilfe bekommen zur gesunden Ernährung. Bereits seit 2011 gibt es Projekte, Familien mit Kindern im Alter bis zu drei Jahren zu unterstützen. Neu dazu kam jetzt die Zielgruppe der Drei- bis Sechsjährigen. Weil über 90 Prozent in diesem Alter eine Betreuungseinrichtung besuchen, liegt es nahe, die Projekte direkt in den Kindergärten durchzuführen. "Verhaltensänderungen können nur mit vereinten Kräften erreicht werden. Da spielt die Vorbildfunktion der Eltern, aber auch die der Kindergärten eine große Rolle", sagt Gudrun Möckl, die zuständige Ansprechpartnerin im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Coburg. Das Besondere an diesem Projekt sei, dass Kinder und Eltern mit einbezogen werden.
"Die Kindergärten wurden über einen Newsletter über dieses Projekt informiert", erzählt sie.
Das AELF teilte dann die kommenden Anfragen nach Landkreisen auf und organisierte das Programm. Insgesamt fünf Kindertagesstätten in der Umgebung werden zum Thema kindgerechte Ernährung begleitet. Drei aus dem Coburger Landkreis und zwei aus dem Landkreis Lichtenfels. Darunter auch der Kindergarten St. Michael in Ebensfeld und der Kindergarten St. Theresia in Burgkunstadt. In allen Einrichtungen werden drei Veranstaltungen angeboten. Zum einen ein Vortrag zum Thema "Sinn und Unsinn von Kinderlebensmitteln", eine Wanderung mit gesundem Picknick und ein Besuch auf einem Erlebnisbauernhof.
Den Anfang für dieses Projekt macht der Kindergarten St. Michael in Ebensfeld. Diplomöko trophologin Marion Reich geht mit den Kindern zu allererst das Thema Frühstück an. Sie zeigt ihnen anhand von Würfelzucker den enthaltenen Zucker in einem Schokomüsli, das die Kinder selbst gerne zum Frühstück essen.
Damit die Kinder jedoch nicht ganz darauf verzichten müssen, zeigt Marion Reich Alternativen auf. "Das Schokomüsli kann man super mit Haferflocken mischen, damit man nicht ganz so viel Zucker isst. Auch Früchte wie Bananen oder Äpfel schmecken richtig gut darin". Die beliebte aber ziemlich ungesunde Milchschnitte, bekommt durch Marion Reich einen gesunden Bruder, den sogenannten Doppeldecker: ein Brot mit Käse.
Wichtig bei Kindern ist natürlich das Thema Trinken. Die benötigte Tagesmenge für Kinder sind sechs Gläser, am besten natürlich Wasser oder ungesüßter Tee. Am liebsten trinken die Kinder im Ebensfelder Kindergarten jedoch fertig gekaufte Apfelschorle. In einem Liter davon stecken ganze 40 Würfelzucker. Marion Reich hat aber auch hier eine Alternative, die bei den Kindern großen Anklang findet. Die Gläser des selbstgemachten Eistees aus Tee und Apfelsaft waren schnell leer getrunken.
Lust und Spaß an den gesunden Lebensmitteln ist bei den Kindern definitiv schon einmal geweckt worden. Nächsten Dienstag sind dann die Eltern eingeladen, sich mit dem Thema der kindgerechten Ernährung zu beschäftigen. Unter dem Motto "Sinn und Unsinn von Kinderlebensmitteln" hilft die dreifache Mutter anderen Eltern, sich im Lebensmittel-Dschungel zurecht zu finden. "Kinderlebensmittel locken Kinder durch bunte Verpackungen und kleine Geschenke an. Wertvolles für die Ernährung befindet sich meist nicht darin", sagt Marion Reich.