Die Gemüse- und Obstgärten liefern ein vielseitiges Angebot für die Küche des Mutterhauses. Vom Kopfsalat über die verschiedensten Gewürze bis zu Äpfeln, Birnen und Pfirsichen wird hier alles angebaut.
Täglich rund 60 bis 90 hungrige Esser bedient die Mutterhausküche der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen. An hohen Festtagen sind es sogar bis zu 300 Essen, die das Küchenteam zubereitet. Die 40.000 Quadratmeter großen Gemüse- und Obstgärten liefern von Ende März bis in den späten Herbst Nahrungsmittel. Vom ersten Kopfsalat bis zum Grünkohl im Herbst, der nach einem Nachtfrost besonders gut schmeckt, reicht das Angebot.
Sechs Tonnen hier geerntete Äpfel werden alljährlich zu Saft verarbeitet, vier Tonnen werden eingelagert, die bis ins Frühjahr wichtige Vitamine spenden.
Bis zu 1000 Gläser Eingemachtes Kürzlich wurden 35 Kilogramm Gurken geerntet. Bei jeder Ernte werden 80 Kilogramm Buschbohnen gepflückt. Im Frühjahr wurden 1200 Salatpflanzen gesetzt, und regelmäßig wird Salat nachgepflanzt.
In den Vorratsräumen lagern bis zu 1000 Gläser mit Eingemachtem sowie köstliche Marmeladen und Gelees.
Hausoberin Schwester Claudia Hink hat alles im Blick. Sie besitzt natürliche Autorität, was es ihr erleichtert, den Betrieb reibungslos und effektiv zu lenken. "Ich gebe keine Anweisungen, sondern äußere nur hin und wieder Wünsche", sagt die Hauswirtschaftsmeisterin.
Alles wird selbst gezogen Die Oberin kann sich dabei auf das Fachwissen des gelernten Gärtners Michael Schwämmlein und seines Teams verlassen. Mit seinen fünf Voll- und Teilzeitkräften beginnt er bereits im Februar mit der Ansaat. "Wir kaufen keine Pflanzen, sondern ziehen alles selbst", sagt er. Sogar der Blumensamen wird selbst gezogen.
Ende März gibt's im Mutterhaus schon frischen Kopfsalat. Bald sind die Radieschen soweit und die Beerenernte beginnt.
Mit frühen Äpfeln und Birnen kommt vitaminreiches Obst auf den Tisch. "Wir setzen keine Spritzmittel ein", betont Schwester Claudia.
Mit Brennnesselbrühe wird die Blattlaus bekämpft, und viele andere natürliche Mittel vertreiben schädliche Insekten. Und wenn einmal etwas nicht gedeiht, dann können die Gärtner in Vierzehnheiligen auch damit leben.
Gewürze aus dem Garten Die Palette der Pflanzen ist umfassend. Gemüsearten wie Brokkoli oder Auberginen gedeihen prächtig. Fenchel wird nicht nur als Salatpflanze benötigt; auch als Gewürz und Heilpflanze genießt der Doldenblütler bei den Schwestern einen guten Ruf. Roter Paprika wird kiloweise in die Küche geliefert und alle Gewürze, außer wenigen asiatischen, kommen aus der Mutterhausgärtnerei.
Wenn dann im Herbst die Blätter fallen, wird das Obst geerntet. Neben Kirschen, Äpfeln, Birnen und Zwetschgen wachsen auch Pfirsiche auf dem Heiligen Berg.
Die Einmachzeit ist gekommen, und die Gläser werden mit allen erdenkliche Marmeladen und Gelees gefüllt. Vor dem ersten Frost kommen Äpfel und Birnen in den Keller, und für die Weihnachtsbäckerei werden körbeweise Walnüsse eingelagert.
Besonders stolz ist Schwester Claudia auf ihren selbst angebauten Tee. Neben Kamille, Pfefferminze und Melisse trocknet sie die Blätter von Thymian, Salbei oder Gänseblümchen. Auch bei ihrem Biotee verzichtet sie strikt auf den Einsatz von Herbiziden, synthetischen Pestiziden, treibenden Mineraldüngern oder gentechnischem Pflanzen- und Saatgut. Als Dünger wird überwiegend Kompost verwendet.
Die Gärtnerei beliefert in erster Linie die Mutterhausküche. Aber auch die anderen Einrichtungen in Vierzehnheiligen profitieren von den gesunden Lebensmitteln, die hier erzeugt werden.