Erst Kloster Banz, dann die Carnegie Hall

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Der Pianist Hans-Dieter Bauer (links), hier mit seinem Manager Giorgio Cumbat (rechts), gibt am 22. Februar ein Konzert im Kaisersaal von Kloster Banz. Foto: Gerda Völk
Der Pianist Hans-Dieter Bauer (links), hier mit seinem Manager Giorgio Cumbat (rechts), gibt am 22. Februar ein Konzert im Kaisersaal von Kloster Banz. Foto: Gerda Völk

Am Freitag, 22. Februar, wird Hans-Dieter Bauer im Kaisersaal spielen. Er zählt zu den bekanntesten deutschen Pianisten.

Seit Jahrzehnten hegt Professor Hans-Dieter Bauer den Wunsch, einmal in Kloster Banz zu konzertieren: "Im wunderschönen Kaisersaal mit seinem großartigen Steinway Flügel." Ein Wunsch, der in vier Wochen, am 22. Februar, in Erfüllung gehen wird.
Der in Coburg lebende Konzertpianist kam gemeinsam mit seinen Manager Giorgio Cumbat und dem Leiter des Bildungszentrums der Hanns-Seidel-Stiftung, Michael Möslein, zur Vorstellung des Konzertereignisses ins Staffelsteiner Rathaus. "Professor Bauer wird im Kaisersaal ein Konzert geben, das er an anderen Orten in der Welt schon gegeben hat", erklärt Bürgermeister Jürgen Kohmann einleitend.
Professor Bauer ist viel unterwegs. Die Zeitung "Die Welt" bezeichnete ihn als den besten deutschen Pianisten seiner Generation.
Für seine Verdienste als musikalischer Botschafter der Bundesrepublik hat ihm Bundespräsident Köhler das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Im Verlauf des Pressegespräches berichtet Hans-Dieter Bauer gut gelaunt und mit manch charmanter Anekdote gewürzt über seine letzten Reisen. In Polen war er, in China und zuletzt in Südamerika. Je nachdem, wo er gerade ein Konzert gab, begrüßt er sein Publikum in der jeweiligen Landessprache. "Auch in China." Ein paar Worte sind ihm noch in Erinnerung geblieben. Die Mutter der Nachwuchspianistin Nina Scheidmantel, eine gebürtige Chinesin, gab ihm Unterricht. Neben der Begrüßung in der Landessprache steht auch die jeweilige Nationalhymne am Beginn des Konzertes.
Nationalhymne? So etwas Ähnliches haben wir Franken doch auch zu bieten. Professor Bauer weiß sofort, was damit gemeint ist: "Der heilige Veit von Staffelstein", sagt er und ist vom Gedanken nicht abgeneigt. Wenn das gewünscht werde, spiele er auch das Frankenlied zu Beginn des Konzertes. Nur auf Fränkisch werde er sein Publikum nicht begrüßen, schmunzelt er. Das macht er lieber auf Hochdeutsch. Auf das Konzert in Banz freut sich der 75-Jährige, der von sich als "musikalischer Triebtäter" spricht.
Danach wird er in der Carnegie Hall in New York ein Konzert geben. Wer in Banz süchtig nach seiner Musik geworden ist, könne ihm nachreisen. Der Reiz der Musik liege durchaus in der Wiederholung.
Mit lebhafter Begeisterung erzählt der bekannte Konzertpianist von seinen Auftritten. In Polen bestand das Publikum zu 90 Prozent aus jungen Mädchen. "Ich traute meinen Augen nicht, ich dachte ich wäre in einem Harem."

Authentizität ist wichtig

In China konnte er die Dante-Sonate von Liszt nicht zu Ende spielen, so tobte das Publikum vor Begeisterung. Daraufhin habe eine bekannte chinesische Pianistin geäußert, sie hätte noch nie eine glaubwürdigere deutsche Interpretation gehört. Den Chinesen, sagt Bauer, fehle es an Authentizität. Auch einem Pianisten wie Lang Lang, der über die tollste Begabung verfügt, die man sich denken könne. Aber heute werde zu schnell und zu laut gespielt. Lang Lang habe einmal einen Rachmaninow gespielt, den man nicht erkannt habe.
An seine letzte Konzertreise in Argentinien erinnert er sich gerne, obwohl es einen Eklat gegeben hat. Der Konzertsaal des Nationalkonservatoriums von Buenos Aires entpuppte sich als eine 40 Quadratmeter große Rumpelkammer. "Mein Programm braucht aber eine Akustik und einen äußeren Rahmen", sagt Bauer.
Und diesen Rahmen findet er im Kaisersaal in Banz, der über 200 Plätze verfügt. Am 22. Februar erwarten den Besucher Meisterwerke der Klassik und der Romantik, darunter auch Beethovens Mondschein-Sonate und drei Stücke von Klement Slavický, einem tschechischen Komponisten, den Bauer in Prag kennengelernt hat. Nach der Pause steht unter anderem auch die Dante-Sonate von Franz Liszt auf dem Programm. Natürlich wird es auch eine Zugabe geben. Wie viel, das richte sich nach dem Wunsch des Publikums. Allerdings sei er auch bereit, seinen in Argentinien entstandenen Tango zu spielen. Man müsse nur nachfragen.

Karten im Vorverkauf

Das Konzert findet am Freitag, 22. Februar, ab 19.30 Uhr , im Kaisersaal in Kloster Banz statt. Der Einlass beginnt um 19 Uhr. Die Karten sind ab sofort über den Kur- und Tourismus-Service in der Bahnhofstraße 1 in Bad Staffelstein erhältlich (Telefonnummer 09573/33120).